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Digha Nikáya IntraText CT - Text |
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93 Braunenthal, d.i. Kapilavatthu. Des Meisters Vortrag der obigen Strophen vor den Mönchen bei Kapilavatthu war auf einem Hochrelief am Großen Kuppelmahl zu Anurádhapuram schon im 2. Jahrhundert vor Chr., prächtig ausgeführt zu sehn, mit dem gleichen Namen angegeben als Mahásamayasuttantam, d.h. «Die große Anrede zum Fest» oder «Die große Festansprache»: Mahávamso 30 V.83. 94 Das Gletscherreich, Himálayo; wörtlich: der Schneebereich. 95 Allfreude, Vessámittá, sind Luftgeister, die vom vedischen Seher Visvámitras, Allfreund, ihren Namen haben, Aitareyabráhmanam 718. 96 Vepall'assa zu lesen. Vepullo pabbato, das Breite Joch. Königsburg ist Rájagaham, einst die Hauptstadt von Magadhá: Das Breite Joch liegt, eine Stunde zu gehn, östlich der Stadt, heißt noch Vipulagiri. Zwei Stunden weiter, immer nach Osten, der berühmte Geierkulm, der Gijjhakúto; doppelt so weit dann der Berg bei Giryek mit Indras Felsengrotte. 97 Inda-námá-mahábalá zu lesen: wie Indo (der Götterfürst) von großer Kraft. Der Umstand, warum dieser himmlische Herrscher gleichwie auch die anderen so unermeßlich viel Göttersöhne sich schufen, ist nach dem Urbild im vierten Kapitel des ersten Buches der Brhadáranyaká zu erklären. Der Weltgeist war anfangs ganz allein und wußte nur 'Das bin ich', 'so'ham asmi'. Da empfand er denn Langeweile, 'sa vai naiva reme', weil ein Gott, der allein ist, keine Freude hat. So erschuf er nun aus sich selbst alle Wesen und göttlichen Abkommen, Indra-Varuna-Soma-Rudra-Parjanya-Yama-Mrtyur-Isána-Visve Devás usw., als Göttergestalten in lebendig reicher Schöne zu wirken und zu leben. 98 Vergl. Sutta Nipata 380, wo Vessavano = Kuvero. Er trohnt im Norden, nämlich am Himálayo, der alle Schätze in sich birgt. 99 Máyá, wörtlich Gemächte, mit ihren Schleierkünsten und Traumspielen, dem Schein und Schimmer, Blendwerk, Zauberwerk. Unsere obige Strophe ist eigentlich nur dann durchaus verständlich, wenn sie als Blättergezweig erkannt wird, hervorgewachsen aus dem uralten Stamme des Itihásapuránam, des fünften Vedas, ganz entsprechend dem Itihásapañcamam, das bei uns zu Beginn der 91. Rede der Mittleren Sammlung, der 3. Rede unserer Sammlung und auch sonst immer bei der Aufzählung vedischer Kunde und Wissenschaft überliefert wird, im schönsten Einklang mit dem Itihásapuránam pañcamam der Chándogyopanisat VII 12. - Als Beispiel wie spätere Zeiten den Begriff der máyá farbig zu wenden wußten, folge hier eine Probe aus dem Visnupuránam, V 30: Aditi, die Unendlichkeit als göttliche Mutter, spricht zu Krsnas dem Allerhalter: «Heil dir, du Gott mit den Lotusaugen, der du alle Furcht entfernst von denen, die dir dienen, der du frei bist vom Wechsel der Geburt und des Todes, des Schlafens und Wachens. Du bist der Abend, die Nacht und der Morgen, Erde, Himmel und Luft, Wasser und Feuer. Du bist alle Götter, Genien und Menschen, du bist alle Tiere, Bäume und Gräser: alles Große, Mittlere und Kleine, alles Ungeheure und Winzige, alles Einfache und alles Zusammengesetzte. In Trug hüllst du die ein, welche deine wahre Art nicht kennen, die Toren, wenn sie im Wesenlosen das Wesen suchen. Die Vorstellung «Ich bin» und «Das gehört mir», die hier die Menschen bewegt, sind trügerischer Schein, den die Mutter des Wandeldaseins im Vereine mit dir, o Herr, hervorbringt. Die tüchtig sind und dich verehren, gelangen über diesen Trug hinweg und finden Freiheit im Herzen. Brahma und alle Götter, Menschen und Tiere sind insgesamt einzeln in das dichte Dunkel des Wahns getaucht, in den Abgrund deiner Täuschungen. Daß einer, der dich verehrt, doch Wünsche hegt und am Leben hängt, auch das, o Herr, ist nur ein Trugbild, von dir geschaffen. Du spielst mit deinem Zauber und verführst die Menschen, daß sie, dich verehrend, Ruhm und Nachkommen und Vernichtung der Feinde begehren statt ewiger Erlösung. Es ist die Folge ihrer falschen Taten, daß Toren dich um Solches anflehn, gleichwie als ob man, um seine Blöße zu bedecken, den Wunschbaum, der alles gewährt, um einen Fetzen Tuch anflehte! Sei gnädig, Unvergänglicher, du Urgrund des Irrtums, der die Welt einhüllt! Zerstöre den Trug, der sich aus der Wahrheit erhoben hat. Heil dir, die ich dich in deinem Waffenglanze sehe und wahrnehme, und die ich dich nicht wahrnehme, wo du über aller Wahrnehmung stehst.» Usw. Ich glaube, daß es vielleicht kaum einen besseren Kommentar geben dürfte zur «Scheinsal der Welt», wie unser MOSCHEROSCH die máyá nennt, und ihrer: Gestaltung, Umgestaltung, Des ewigen Sinnes ewige Unterhaltung. Urkundlich ist der oben angedeutete Kult Krischnas als jedenfalls sehr alt seit dem 3. Jahrhundert vor Chr. sichergestellt, da Asoko auf der Weihinschrift von Paderia als Geburtstätte Gotamos ein Dorf nennt, das nach einem Tempel der Rukminí, der göttlich verehrten Gattin Krischnas, betitelt war und heute noch Rummin-deí heißt. Die Vorfahren und Zeitgenossen Gotamo haben also ohne Zweifel diesem Heros und seinem Kreise gehuldigt. Vergl. Epigraphia Indica V 4. Der alte Götterhain mit den Trümmern von Tempel und Säule und der Inschrift ist abgebildet auf Tafel I-III der Beigaben zu den Letzten Tagen Gotamo Buddhos, (1. Aufl.), München 1911. Auch Gotamo selbst hat über die Krischnasage, und zwar in fein scherzhafter Weise, gesprochen, in der berühmten Rede mit Ambattho, als dieser voll Stolz mit den Worten sich vorstellt: «Ich bin aus Kanhos (Krsnas) Geschlecht», 3. Rede. 100 Zu Panádo, dem Elfenkönig etc. siehe Theragatha V.163f,über den Baumgott Timbaru später, Mátali, der göttliche Kutscher, Mittlere Sammlung 627f. 101 Die Bändigung des Grimmen Flegels, Vepaciti, der typischen Dämonengestalt dieser ganzen Klasse von Geistern durch Sakko den Götterkönig vollbracht, ist in einer Legende des Samyuttanikáyo (Samy. 2.9., Samy.11.4., Samy.35.207) wundersam tief ausgelegt: ein Musterbeispiel dafür, wie Gotamo altüberlieferte Sagen zu verwerten wußte. - Vepaciti, 'viprakáre', ist Bezeichnung und Gattungsname für Lümmel, Bengel, Polterer. Der Ahnherr ist 'Vipracit', von dem auch der Unholde Oberfürst, der Mondverfinsterer Ráhu, abstammt. 102 Das Zwillingspaar ist Yamo und Yamí, das typische erste Menschenpaar im Vedas, und daher die ersten Himmelsbewohner, bez. Himmelsfürsten nach dem Tode, in Gemeinschaft mit den lichten Göttern. 103 Der Mauernstürzer, Purindado, ist natürlich auch hier, der Rksamhitá entsprechend, s.v.a. der Zerstörer der Wolkenburgen: Sakko spaltet sie mit seinem Donnerkeil, befreit die gefangenen Wolkenkühe, so daß diese nun hervorströmen und die erquickende Regenmilch über die Erde ergießen. 104 Meergeister, Varuniden, die indischen Okeaniden, sind ähnlich aus späteren Jainalegenden erinnerlich: vergl. etwa den sonnenstrahlglitzernden Meergott im Jagadúcaritam, ed. BÜHLER III 47, wie er als Susthitámaro bhásuradyutih erscheint, und segenspendender Schirmherr. Der aber steht ohne Zweifel in einem unterseeischen verwandtschaftlichen Grade zu Nereus. 105 Mánusá mánusuttamá, Menschen-, Menschenüberart; zu Lustig im Dämmerlicht usw. Die alsbald nachdonnernde Strophe vom Regengotte, thanayam águ Pajjunno yo disá abhivassati, ist ein wörtlicher Widerhall aus dem Lied auf Parjanyas nach der Rksamhitá V 83 6. 106 Der Pfeilschütz, Tisso, ist zugleich das bekannte Sternbild, schon in der Rksamhitá V 5413 verehrt. Manche halten ihn für Sirius. 107 Der Ewige Jüngling, Sanankumáro, wurde bereits vorher betrachtet. 108 Eine Anrufung der unterirdischen Mächte wie bei den Griechen, z.B. Ilias IX 568/9. Eine Gepflogenheit, die sich bis heute erhalten hat, nach SAMTER, Geburt, Hochzeit und Tod, Leipzig 1910, Kap. I: «Griechische Weiber schlagen im höchsten Zorne, indem sie ihren Feinden alles Böse anwünschen, mit der flachen Hand wütend die Erde.» Entgegengesetzt ist das sanfte Streichen über die Erde, Ende der 21. Rede, zur Allversöhnung. |
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