Es ist dieser Durst, der Wiederdasein säende, gnügensgierverbundene, bald da
bald dort sich ergetzende, ist der Geschlechtsdurst, der Daseinsdurst, der
Wohlseinsdurst126.
«Dieser Durst nun aber, ihr Mönche, woraus entsteht der und entwickelt
sich, wo sucht er sich einzunisten und setzt sich fest? Was in der Welt lieb
erscheint, angenehm erscheint, daraus entsteht dieser Durst und entwickelt
sich, da sucht er sich einzunisten und setzt sich fest. Was aber in der Welt
erscheint lieb, erscheint angenehm? Das Gesicht in der Welt erscheint lieb,
erscheint angenehm, daraus entsteht dieser Durst und entwickelt sich, da sucht
er sich einzunisten und setzt sich fest. Das Gehör, der Geruch, der Geschmack,
das Getast, das Gedenken in der Welt erscheint lieb, erscheint angenehm, daraus
entsteht dieser Durst und entwickelt sich, da sucht er sich einzunisten und
setzt sich fest.
«Die Formen in der Welt erscheinen lieb, erscheinen angenehm, daraus
entsteht dieser Durst und entwickelt sich, da sucht er sich einzunisten und
setzt sich fest. Die Töne, die Düfte, die Säfte, die Tastungen, die Gedanken in
der Welt erscheinen lieb, erscheinen angenehm, daraus entsteht dieser Durst und
entwickelt sich, da sucht er sich einzunisten und setzt sich fest.
«Das Sehbewußtsein in der Welt erscheint lieb, erscheint angenehm,
daraus entsteht dieser Durst und entwickelt sich, da sucht er sich einzunisten
und setzt sich fest. Das Hörbewußtsein, das Riechbewußtsein, das
Schmeckbewußtsein, das Tastbewußtsein, das Denkbewußtsein in der Welt erscheint
lieb, erscheint angenehm, daraus entsteht dieser Durst und entwickelt sich, da
sucht er sich einzunisten und setzt sich fest.
«Die Sehberührung, die Hörberührung, die Riechberührung, die Schmeckberührung,
die Tastberührung, die Denkberührung in der Welt erscheint lieb, erscheint
angenehm, daraus entsteht dieser Durst und entwickelt sich, da sucht er sich
einzunisten und setzt sich fest. Durch Sehberührung erzeugtes Gefühl in der
Welt erscheint lieb, erscheint angenehm, durch Hörberührung erzeugtes Gefühl,
durch Riechberührung erzeugtes Gefühl, durch Schmeckberührung erzeugtes Gefühl,
durch Tastberührung erzeugtes Gefühl, durch Denkberührung erzeugtes Gefühl in
der Welt erscheint lieb, erscheint angenehm, daraus entsteht dieser Durst und
entwickelt sich, da sucht er sich einzunisten und setzt sich fest.
«Formwahrnehmung in der Welt erscheint lieb, erscheint angenehm,
Hörwahrnehmung, Riechwahrnehmung, Schmeckwahrnehmung, Tastwahrnehmung, Denkwahrnehmung
in der Welt erscheint lieb, erscheint angenehm, daraus entsteht dieser Durst
und entwickelt sich, da sucht er sich einzunisten und setzt sich fest.
«Formen verstehn in der Welt erscheint lieb, erscheint angenehm, Töne
verstehn, Düfte verstehn, Säfte verstehn, Tastungen verstehn, Gedanken verstehn
in der Welt erscheint lieb, erscheint angenehm, daraus entsteht dieser Durst
und entwickelt sich, da sucht er sich einzunisten und setzt sich fest.
«Formen erdürsten in der Welt erscheint lieb, erscheint angenehm, Töne
erdürsten, Düfte erdürsten, Säfte erdürsten, Tastungen erdürsten, Gedanken
erdürsten in der Welt erscheint lieb, erscheint angenehm, daraus entsteht
dieser Durst und entwickelt sich, da sucht er sich einzunisten und setzt sich
fest.
«Formen überlegen in der Welt erscheint lieb, erscheint angenehm, Töne
überlegen, Düfte überlegen, Säfte überlegen, Tastungen überlegen, Gedanken
überlegen in der Welt erscheint lieb, erscheint angenehm, daraus entsteht
dieser Durst und entwickelt sich, da sucht er sich einzunisten und setzt sich
fest.
«Formen erwägen in der Welt erscheint lieb, erscheint angenehm, Töne
erwägen, Düfte erwägen, Säfte erwägen, Tastungen erwägen, Gedanken erwägen in
der Welt erscheint lieb, erscheint angenehm, daraus entsteht dieser Durst und
entwickelt sich, da sucht er sich einzunisten und setzt sich fest. -
Das heißt man, ihr Mönche, heilige Wahrheit von der Leidensentwicklung.
|