DAS HAB' ICH GEHÖRT.
Zu einer Zeit weilte der Erhabene bei Sávatthí, im Siegerwalde, im Garten
Anáthapindikos. Dort nun wandte sich der Erhabene an die Mönche: «Ihr Mönche!»
- «Erlauchter!» antworteten da jene Mönche dem Erhabenen aufmerksam. Der
Erhabene sprach also:
«Zweiunddreißig, ihr Mönche, sind es der Merkmale eines großen Mannes, mit
denen begabt ein solcher nur zwei Bahnen betreten kann, keine dritte. Wenn er
im Hause bleibt, wird er König werden, Kaiser, ein gerechter und wahrer
Herrscher, ein Sieger bis zur Mark der See, der seinem Reiche Sicherheit
schafft, mit sieben Juwelen begabt ist. Das aber sind seine sieben Juwelen, und
zwar:
Und er wird über tausend Söhne haben, tapfer, heldensam, Zerstörer der
feindlichen Heere. Dann wird er diese Erde bis zum Ozean hin, ohne Stock und ohne
Stahl gerecht obsiegend, beherrschen. Wenn er aber aus dem Hause in die
Hauslosigkeit zieht, wird er heilig werden, vollkommen auferwacht, der Welt den
Schleier hinwegnehmen.
«Was sind das aber, ihr Mönche, für zweiunddreißig Merkmale eines großen
Mannes, mit denen begabt ein solcher nur zwei Bahnen betreten kann, keine
dritte?
Da
hat, ihr Mönche, der große Mann wohlgefestete Füße: daß aber, ihr Mönche,
der große Mann wohlgefestete Füße hat, das ist eben an ihm eines der
Merkmale eines großen Mannes.
Weiter
sodann, ihr Mönche: unten sind bei dem großen Manne, an den Sohlen der
Füße, Räder zu sehn, mit tausend Speichen, mit Felge und Nabe und allen
Abzeichen geziert: auch das, ihr Mönche, ist eben an ihm eines der
Merkmale eines großen Mannes.
Weiter
sodann, ihr Mönche: schmal ist die Ferse,
lang
sind die Zehen,
sanft
und zart sind Hände und Füße.
Die
Bindehaut zwischen Fingern und Zehen ist breit geschweift wie ein
Netz.
Muschelwölbig
ist der Rist.
Die
Beine sind schlank wie bei der Gazelle.
Stehend
kann er, ohne sich zu beugen, mit beiden Handflächen die Kniee befühlen
und berühren.
In
der Vorhaut verborgen ist das Schamglied.
Gülden
leuchtet der Körper,
wie
Gold erglänzt seine Haut.
Sie
ist geschmeidig, so geschmeidig, daß kein Staub und Schmutz daran haften
bleibt.
Einzelflaumig
ist die Behaarung, je einzeln ist das Flaumhaar in der Pore
gewachsen.
Nach
oben gerichtet ist der Flaum, die Flaumhaare sind nach oben
gewachsen,
schwarz
wie Augenschminke, wie Ringe geringelt, rechts herum sind sie
gedreht.
Heilig
erhaben ragt die Gestalt empor, ist gar heiter anzuschauen.
Wie
beim Löwen ist der Vorderleib, mit der breiten Brust.
Eine
Klafter hoch ist der Wuchs,
seine
Körperlänge entspricht seiner Armweite, seine Armweite entspricht seiner
Körperlänge.
Gleichgeformt
sind die Schultern,
mächtig
die Ohrmuscheln,
das
Kinn löwenartig.
Die
Zähne sind vollständig, gleichmäßig gefügt, nicht auseinanderstehend,
glänzend weiß ist das Gebiß.
Gewaltig
ist die Zunge,
heilig
der Klang der Stimme, ein Ton wie Waldvogelsang.
Tiefschwarz
sind die Augen,
die
Wimpern wie beim Rinde.
Eine
Flocke ist zwischen den Brauen gewachsen, weiß und weich wie
Baumwolle.
Und
es hat der große Mann einen Scheitelkamm.
Das sind, ihr Mönche, die zweiunddreißig Merkmale eines großen Mannes, mit
denen begabt er nur zwei Bahnen betreten kann, keine dritte. Wenn er im Hause
bleibt, wird er König werden, Kaiser, ein gerechter und wahrer Herrscher, ein
Sieger bis zur Mark der See, der seinem Reiche Sicherheit schafft, mit den
sieben Juwelen begabt ist. Wenn er aber aus dem Hause in die Hauslosigkeit
zieht, wird er heilig werden, vollkommen auferwacht, der Welt den Schleier
hinwegnehmen.
«Da sind nun, ihr Mönche, diese zweiunddreißig Merkmale eines großen Mannes
den Sehern wohl nach außen bekannt, aber sie wissen dabei nicht anzugeben:
<Weil er diese und diese Tat vollbracht hat, hat er dieses und dieses
Merkmal erlangt.>
«Weil eben, ihr Mönche, der Vollendete in früherer Geburt, in früherem
Dasein, in früherem Bestande, wie er vor Zeiten Mensch geworden war, feste
Grundsätze gefaßt hatte bei heilsamen Dingen, fest entschlossen beharrt hatte
im guten Wandel in Werken, guten Wandel in Worten, guten Wandel in Gedanken,
beim Verspenden von Gaben, beim Einhalten von Geboten, beim Feiern der
Fasttage, in der Achtung vor Vater und Mutter, Achtung vor Asketen und
Priestern, Achtung vor einem ehrwürdigen Haupte, bei solchen und anderen
Dingen, die sich gar heilsam erweisen: weil er solch ein Wirken vollbracht,
immer gepflegt, vermehrt und vergrößert hatte, war er bei der Auflösung des
Körpers, nach dem Tode, auf gute Fährte, in selige Welt emporgelangt.
Dort kam er den anderen Göttern auf zehnfache Weise voran:
Von dort abgeschieden, zu dieser Welt wiedergekehrt, hat er dann dieses
Merkmal eines großen Mannes empfangen, daß er wohlgefestete Füße hat, gradehin
den Fuß zu Boden setzt, gradehin aufhebt, gradehin mit den ganzen Sohlen der
Füße den Boden berührt. Mit diesem Merkmal begabt, wird er, wenn er im Hause
bleibt, König werden, Kaiser, ein gerechter und wahrer Herrscher, ein Sieger
bis zur Mark der See, der seinem Reiche Sicherheit schafft, mit den sieben
Juwelen begabt ist. Und er wird über tausend Söhne haben, tapfer, heldensam,
Zerstörer der feindlichen Heere. Dann wird er diese Erde bis zum Ozean hin
überall, ohne Ausnahme, ohne Widerstand, zu Wachstum und Gedeihen bringen, in
Frieden und Wohlstand, ohne Unbilligkeit, ohne Stock und ohne Stahl gerecht
obsiegend, beherrschen.
Ein König geworden erlangt er nun was? Unwiderstehlich geworden ist er für
jeden menschlichen Feind oder Nebenbuhler. König geworden erlangt er nun das.
Wenn er aber aus dem Hause in die Hauslosigkeit zieht, wird er heilig werden,
vollkommen auferwacht, der Welt den Schleier hinwegnehmen.
Ein Erwachter geworden erlangt er nun was? Unwiderstehlich geworden ist er
so inneren wie äußeren Feinden und Nebenbuhlern, so der Gier wie dem Haß und
der Irre, so Asketen wie Priestern, so Gott wie Teufel oder Brahma und jedwedem
in der Welt. Ein Erwachter geworden erlangt er nun das.»
Diesen Ausspruch hat der Erhabene getan. Darum heißt es:
Wahrhaftig, recht gesinnt, in
sich gefaßt, beherrscht,
In lautrer Sitte fastend jeden
Feiertag,
Wohltäter, Schützer, nie
beflissen mit Gewalt,
In fester Zucht beharrt' er bis
ans Ende hin.
Durch solche Tat emporgediehn zur
Himmelswelt,
Genoß er Wohlsein lustig dort im
lichten Kreis;
Von dort entschwunden kam er neu
hienieden her,
Mit graden Füßen angelangt im
Erdbereich.
Die Schar der Zeichendeuter hat
dann offenbart:
<Der so gradaus tritt wird
unwiderstehlich sein,
Ob er im Hause bleibt, ob er als
Pilger zieht:
Es ist das Merkmal, das da
solches Ziel verheißt.
<Nichts kann ihm widerstehn,
dem Herrscher unterm Zelt,
Er bändigt Gegner, doch es kommt
kein Feind ihm bei:
Kein Menschgeborner atmet auch
nur irgendwo,
Der nicht sich beugen muß vor
jener Taten Macht.
<Doch wenn er gar von Hause
fort als Pilger zieht,
Entzückt von der Entsagung
Wunsch, mit weitem Blick:
Als Größter wird er, wahrlich,
nicht erzittern mehr,
Der höchste Held. Es ist ihm
eigen solche Art.>
«Weil eben, ihr Mönche, der Vollendete in früherer Geburt,
in früherem Dasein, in früherem Bestande, wie er vor Zeiten Mensch geworden
war, vielem Volke hilfreich beigestanden, Aufruhr, Schrecken und Furcht
beschwichtigt hatte, wie sich's gebührt Schutz und Schirm und Obhut angedeihen
ließ, mit seinem Besitztum Gaben ausspendend: weil er solch ein Wirken
vollbracht, immer gepflegt, vermehrt und vergrößert hatte, war er bei der
Auflösung des Körpers, nach dem Tode, auf gute Fährte, in selige Welt
emporgelangt. Von dort abgeschieden, zu dieser Welt wiedergekehrt, hat er dann
dieses Merkmal eines großen Mannes empfangen, daß unten, an den Sohlen der
Füße, bei ihm Räder zu sehn sind, mit tausend Speichen, mit Felge und Nabe und
allen Abzeichen geziert und eingezeichnet. Mit diesem Merkmal begabt, wird er,
wenn er im Hause bleibt, König werden, Kaiser. Ein König geworden erlangt er
nun was? Groß ist sein Besitztum, groß die Schar seines Gefolges, Priester und
Bürger, städtische sowie ländische, zahlreiche Großwürdenträger, Heerführer,
Schatzmeister, Räte und Hofleute, fürstliche Vasallen und Prinzen. König
geworden erlangt er nun das. Wenn er aber aus dem Hause in die Hauslosigkeit
zieht, wird er heilig werden, vollkommen auferwacht, der Welt den Schleier
hinwegnehmen. Ein Erwachter geworden erlangt er nun was? Groß ist sein
Besitztum, groß die Schar seines Gefolges, Mönche und Nonnen, Anhänger und
Anhängerinnen, Götter und Menschen, Riesen, Schlangengeister und Himmelsboten.
Ein Erwachter geworden erlangt er nun das.»
Diesen Ausspruch hat der Erhabene getan. Darum heißt es:
Vor Zeiten einst, in anderm
Dasein, Ort um Ort,
War vielem Volk als Mensch er
beigestanden gern,
Hat Aufruhr, Schrecken, Furcht
beschwichtigt für und für,
Als Schützer Schirm und Obhut
immer vorgesehn.
Durch solche Tat emporgediehn zur
Himmelswelt,
Genoß er Wohlsein lustig dort im
lichten Kreis;
Von dort entschwunden kam er neu
hienieden her,
Und Räder sah man an den Sohlen
eingerahmt,
Gezeichnet ein mit tausend
Speichen, rings umkränzt.
Die Schar der Zeichendeuter hat
dann offenbart
Von jenem Knaben, hundertfach so
hochbegabt:
<Ein Führer wird er, wird
zerschmettern jeden Feind,
Das deuten ja die Räder an,
ringsum bekränzt!
<Und wenn er nicht von Hause
fort als Pilger zieht,
Als Erderobrer rollt er hin sein
Herrscherrad,
Und Heeresfolge leisten alle
Fürsten ihm,
Mit hohem Ruhm ihn krönend vor
der Kriegerschar
<Doch sollt' er gar von Hause
fort als Pilger ziehn,
Entzückt von der Entsagung
Wunsch, mit weitem Blick:
Der Götter, Menschen, Geister,
Riesen, Drachen Volk,
Die Himmelsboten, Vögel,
Schlangen, jedes Tier
Wird ihn, den Höchsten, von der
ganzen Welt verehrt,
Mit hohem Ruhme preisen vor der
Wesen Schar.>
«Weil eben, ihr Mönche, der Vollendete in früherer Geburt,
in früherem Dasein, in früherem Bestande, wie er vor Zeiten Mensch geworden
war, Lebendiges umzubringen verworfen hatte, Lebendiges umzubringen ihm ferne
lag, und er ohne Stock, ohne Schwert, fühlsam, voll Teilnahme, zu allen
lebenden Wesen Liebe und Mitleid empfunden: weil er solch ein Wirken
vollbracht, immer gepflegt, vermehrt und vergrößert hatte, war er bei der
Auflösung des Körpers, nach dem Tode, auf gute Fährte, in selige Welt
emporgelangt. Von dort abgeschieden, zu dieser Welt wiedergekehrt, hat er dann
diese drei Merkmale eines großen Mannes empfangen, daß da seine Ferse schmal
ist, die Zehen lange sind, und die Gestalt heilig erhaben dasteht. Mit diesen
Merkmalen begabt, wird er, wenn er im Hause bleibt, König werden, Kaiser. Ein
König geworden erlangt er nun was? Lange Lebensdauer hat er, langen Bestand,
ein langes Leben hindurch dauert er aus, er kann nicht vorzeitig zutode kommen,
durch keinen Menschgebornen, keinen Feind und Nebenbuhler. König geworden
erlangt er nun das. Wenn er aber aus dem Hause in die Hauslosigkeit zieht und
ein Erwachter geworden ist, erlangt er dann was? Lange Lebensdauer hat er,
langen Bestand, ein langes Leben hindurch dauert er aus, er kann nicht
vorzeitig zutode kommen, durch keine Feinde und Nebenbuhler, durch keinen
Asketen oder Priester, Gott oder Teufel oder Brahma, noch durch irgendwen in
der Welt. Ein Erwachter geworden erlangt er nun das.»
Diesen Ausspruch hat der Erhabene getan. Darum heißt es:
Der Mord an Wesen, wie wir sind,
war ihm ein Graus,
Nie mocht' er andern je bereiten
Todespein:
Durch reinen Wandel also
himmlisch eingekehrt,
War reicher Lohn für solch
Verdienst ihm zugereift.
Hinweggeschwunden kam er neu
hienieder her,
Mit drei der Zeichen wiederum nun
wohlbegabt:
Am Fuß die Ferse war da schmal,
die Zehen lang,
Wie heilig strahlte hoch und hell
der Glieder Pracht.
Die Arme mächtig, breit die
Brust, bestanden stark,
Die Finger zart und fein
gewachsen, vorgestreckt:
In diesem Anblick dreimal so
befunden echt,
<Lang wird er leben>,
sagten sie vom Knaben dort.
<Verbleibt im Haus er hier, so
wird er lang bestehn,
Und länger noch, wenn einst er
zieht als Pilger hin,
Da mag er dauern wie er will, in
Kraft und Macht:
Mit langem Leben ist er so
gezeichnet aus.>
«Weil eben, ihr Mönche, der Vollendete in früherer Geburt,
in früherem Dasein, in früherem Bestande, wie er vor Zeiten Mensch geworden war,
Spenden gegeben hatte von erlesenen Gerichten an fester und flüssiger Speise,
an schmackhaften, schlürfbaren Tränken: weil er solch ein Wirken vollbracht,
immer gepflegt, vermehrt und vergrößert hatte, war er bei der Auflösung des
Körpers, nach dem Tode, auf gute Fährte, in selige Welt emporgelangt. Von dort
abgeschieden, zu dieser Welt wiedergekehrt, hat er dann dieses Merkmal eines
großen Mannes empfangen, daß er gar heiter anzuschauen ist. Mit diesem Merkmal
begabt, wird er, wenn er im Hause bleibt, König werden, Kaiser. Ein König
geworden erlangt er nun was? Dargebracht werden ihm erlesene Gerichte an fester
und flüssiger Speise, an schmackhaften, schlürfbaren Tränken. König geworden
erlangt er nun das. Wenn er aber aus dem Hause in die Hauslosigkeit zieht und
ein Erwachter geworden ist, erlangt er dann was? Dargebracht werden ihm
erlesene Gerichte an fester und flüssiger Speise, an schmackhaften,
schlürfbaren Tränken. Ein Erwachter geworden erlangt er nun das.»
Diesen Ausspruch hat der Erhabene getan. Darum heißt es:
Für Nahrung sorgt' er,
darzubieten Speis' und Trank,
Das Beste nur, was köstlich ist,
er gab es gern:
Mit solchem Wirken wohlzutun, das
war sein Ziel;
Im Wonnehain der Götter lebt' er
lange dann47.
Gar heiter anzuschauen kam er neu
herab,
An Händen wie an Füßen sanft und
fein von Haut:
Die Kenner, die da wohl der
Zeichen Kunde sahn,
An Speis' und Trank die Fülle
sagten sie voraus.
Doch sei es nicht ein Merkmal
hier zur Häuslichkeit,
Es deute ganz gewiß nur auf die
Pilgerschaft:
Erlangen würd' er beste Speise,
besten Trank,
Und aller Fesseln ledig aus dem
Hause ziehn.
«Weil eben, ihr Mönche, der Vollendete in früherer Geburt, in früherem
Dasein, in früherem Bestande, wie er vor Zeiten Mensch geworden war, in
viererlei Art von Güte die Menschen begütigt hatte, durch Gaben, liebreiche
Worte, rüstige Förderung, die anderen als wie sich selbst betrachtend: weil er
solch ein Wirken vollbracht, immer gepflegt, vermehrt und vergrößert hatte, war
er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, auf gute Fährte, in selige
Welt emporgelangt. Von dort abgeschieden, zu dieser Welt wiedergekehrt, hat er
dann diese zwei Merkmale eines großen Mannes empfangen, daß die Hand- und
Fußflächen mild anzufühlen sind, und ihm eine Bindehaut zwischen Fingern und
Zehen gewachsen ist wie ein Netz. Mit diesen Merkmalen begabt, wird er, wenn er
im Hause bleibt, König werden, Kaiser. Ein König geworden erlangt er nun was?
Gut verträglich ist seine Umgebung, gut vertragen sich bei ihm Priester und
Bürger, städtische sowie ländische, die zahlreichen Großwürdenträger, die
Heerführer, Schatzmeister, Räte und Hofleute, die fürstlichen Vasallen und
Prinzen. König geworden erlangt er nun das. Wenn er aber aus dem Hause in die
Hauslosigkeit zieht, wird er heilig werden, vollkommen auferwacht, der Welt den
Schleier hinwegnehmen. Ein Erwachter geworden erlangt er nun was? Gut
verträglich ist seine Umgebung, gut vertragen sich bei ihm Mönche und Nonnen,
Anhänger und Anhängerinnen, Götter und Menschen, Riesen, Schlangengeister und
Himmelsboten. Ein Erwachter geworden erlangt er nun das.»
Diesen Ausspruch hat der Erhabene getan. Darum heißt es:
Durch Gabespenden, rüstig Fördern
immerdar,
Zusprechen, als sich selbst
betrachtend jedermann,
In Werk und Wandel vielem Volke
froh gesellt,
Verachtend keinen, ging er ein
zur Himmelswelt.
Hinweggeschwunden kam er neu
hienieden her,
An Hand und Fuße mild befühlbar,
netzverbrämt,
Und weithin strahlt' ein Schimmer
aus, gar schön zu sehn:
<Das hat der Knabe mitgebracht
von Kindheit an,
<Er wird euch sein Gebieter
aller Mannen rings,
In Macht einst thronen, treu zu
seinem Volke stehn,
Holdselig reden, Wohlfahrt sinnen
für und für:
Und mehr und mehr so um sein Werk
wird er geliebt.
<Doch wenn er aufgibt aller
Wünsche Weltgenuß,
Als Meister spricht er zu den
Menschen dann sein Wort:
Und weil dem Worte sie gehorchen
hochentzückt,
Als Hörer folgen sie dem Pfade
Schritt um Schritt.>
«Weil eben, ihr Mönche, der Vollendete in früherer Geburt, in früherem
Dasein, in früherem Bestande, wie er vor Zeiten Mensch geworden war, sinngemäß,
wahrheitgemäß gesprochen hatte, als ein Aufklärer für vieles Volk, allem was da
lebt ein Wohl- und Freudenbringer, zu rechtem Opfer bereit: weil er solch ein
Wirken vollbracht, immer gepflegt, vermehrt und vergrößert hatte, war er bei
der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, auf gute Fährte, in selige Welt
emporgelangt. Von dort abgeschieden, zu dieser Welt wiedergekehrt, hat er dann
diese zwei Merkmale eines großen Mannes empfangen, daß da der Rist wie eine
Muschel gewölbt ist, und die Flaumhaare nach oben gerichtet sind. Mit diesen
Merkmalen begabt, wird er, wenn er im Hause bleibt, König werden, Kaiser. Ein
König geworden erlangt er nun was? Der erste ist er und höchste, der vorderste,
oberste und beste der Wunschgenießenden. König geworden erlangt er nun das.
Wenn er aber aus dem Hause in die Hauslosigkeit zieht und ein Erwachter
geworden ist, erlangt er dann was? Der erste ist er und höchste, der vorderste,
oberste und beste aller Wesenden. Ein Erwachter geworden erlangt er nun das.»
Diesen Ausspruch hat der Erhabene getan. Darum heißt es:
Was tüchtig und was recht
besteht, er lehrt' es einst,
Mit lauter Stimme gab er klar es
an dem Volk,
Ein Wohl- und Freudenbringer
allem was da lebt,
Zu rechtem Opfer ohne Reu' und
Geiz bereit.
Mit solchem Wirken wohlzutun, das
war sein Ziel;
So gut gefahren kam er dann zur
Seligkeit.
An Zeichen wies er, hier geboren,
zwei nun auf,
Zuvorderst als Gebieter herrlich
angelangt.
Es war nach oben hin geringelt
ihm der Flaum,
Geschwungen war der Knöchelrist
ihm fein und fest;
Die Muskeln mächtig,
blutgeschwellt, in praller Haut,
Von Glanz wie übergossen schien
er dazustehn:
<Wenn unter Dach zu bleiben er
beschließen mag,
Der Wunschgenießer wird er werden
höchster hier,
Und keiner kann ihm irgend
überlegen sein,
Ganz Indien ist ihm als dem
Sieger untertan
<Doch zieht er fort, betretend
nicht die niedre Bahn,
So ragt er über alles was da lebt
empor,
Und keiner kann ihm irgend
überlegen sein:
Die ganze Welt ist ihm, dem
Sieger, untertan.>
«Weil eben, ihr Mönche, der Vollendete, in früherer Geburt,
in früherem Dasein, in früherem Bestande, wie er vor Zeiten Mensch geworden
war, mit Besonnenheit zu unterweisen pflegte, in einem Handwerk oder in einer
Kunst, in einem Wandel oder in einem Geschäft: <Daß man mich doch leicht
begreifen, leicht verstehn, leicht mir nachfolgen kann und sich nicht lange
plagen muß>: weil er solch ein Wirken vollbracht, immer gepflegt, vermehrt
und vergrößert hatte, war er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, auf
gute Fährte, in selige Welt emporgelangt. Von dort abgeschieden, zu dieser Welt
wiedergekehrt, hat er dann dieses Merkmal eines großen Mannes empfangen, daß er
gazellenbeinig ist. Mit diesem Merkmal begabt, wird er, wenn er im Hause
bleibt, König werden, Kaiser. Ein König geworden erlangt er nun was? Was da
einem König gebührt, einem König zukommt, einem König gemäß ist, einem König
entspricht, das erlangt er leicht. König geworden erlangt er nun das. Wenn er
aber aus dem Hause in die Hauslosigkeit zieht und ein Erwachter geworden ist,
erlangt er dann was? Was da einem Asketen gebührt, einem Asketen zukommt, einem
Asketen gemäß ist, einem Asketen entspricht, das erlangt er leicht. Ein
Erwachter geworden erlangt er nun das.»
Diesen Ausspruch hat der Erhabene getan. Darum heißt es:
Bei Kunst und Handwerk, manchem
Wandel und Geschäft,
<Wie kann man schnell beraten
sein>, das war sein Wunsch,
<Auf daß da nur kein Anstoß
wäre, kein Verdruß>:
So hat er leicht gemeistert und
nicht lang geplagt.
Weil solche Tat er heilsam
fördernd ausgedacht,
Erlangt' er schön geschlichtet
schlanke Beine dann,
Gar wohlgelenkig, grade bis zur
Hüfte hin,
Der Flaum emporgedreht,
geschmeidig straff die Haut.
<Gazellenbeinig> wird ein
solcher Mann genannt,
Ein Zeichen ist es, sagt man, für
die schnelle Kraft;
Je einzeln wächst ein jedes
Flaumhaar frei hervor:
<Zu Hause schon erlebt er so
die Leichtigkeit,
<Doch wenn er gar von Hause
fort als Pilger zieht,
Entzückt von der Entsagung
Wunsch, mit weitem Blick:
Ganz wie es ihm entsprechen, wie
belieben will,
Erlangt er's leicht, und wandelt
nicht mehr niedre Bahn.>
«Weil eben, ihr Mönche, der Vollendete in früherer Geburt,
in früherem Dasein, in früherem Bestande, wie er vor Zeiten Mensch geworden
war, einen Asketen oder einen Priester wohl aufsuchen und befragen mochte:
<Was ist, o Herr, heilsam, und was unheilsam, was ist tadelhaft, und was
untadelhaft, was ist zu pflegen, und was ist nicht zu pflegen, was kann mir,
indem ich es betreibe, langehin zu Unheil und Weh gereichen, und was kann mir wiederum,
indem ich es betreibe, langehin zu Heil und Wohl gereichen?>: weil er solch
ein Wirken vollbracht, immer gepflegt, vermehrt und vergrößert hatte, war er
bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, auf gute Fährte, in selige Welt
emporgelangt. Von dort abgeschieden, zu dieser Welt wiedergekehrt, hat er dann
dieses Merkmal eines großen Mannes empfangen, daß seine Haut geschmeidig ist,
so geschmeidig, daß kein Staub und Schmutz daran haften bleibt. Mit diesem
Merkmal begabt, wird er, wenn er im Hause bleibt, König werden, Kaiser. Ein
König geworden erlangt er nun was? Groß ist seine Weisheit, er hat nicht
seinesgleichen an Weisheit, es übertrifft ihn darin keiner von den
Wunschgenießenden. König geworden erlangt er nun das. Wenn er aber aus dem
Hause in die Hauslosigkeit zieht und ein Erwachter geworden ist, erlangt er
dann was? Groß ist seine Weisheit, er ist gewaltig in Wissen, hell in Wissen,
flink in Wissen, scharf in Wissen, schneidig in Wissen, er hat nicht
seinesgleichen an Weisheit, es übertrifft ihn darin keiner von allen Wesenden.
Ein Erwachter geworden erlangt er nun das.»
Diesen Ausspruch hat der Erhabene getan. Darum heißt es:
Vor Zeiten, einst, in anderm
Dasein, Ort um Ort,
Nach Wissen forschend hat er oft
und oft gefragt:
Zu lauschen achtsam sucht' er
manchen Pilger auf,
Besonnen auszukunden Wort um Wort
den Sinn.
Zu finden Weisheit weil er also
war bemüht,
Von Haut geschmeidig worden ist
er hier als Mensch;
Die Zeichenkenner konnten recht
nun deuten an:
<Gar zarte Dinge wird er einst
entdecken, sehn.
<Und wenn er nicht von Hause
fort als Pilger zieht,
Als Erderobrer rollt er hin sein
Herrscherrad;
Und in der Staatskunst, wenn bei
Hofe Rat man hält,
Wird niemand besser, niemand auch
nur gleich ihm sein.
<Doch wenn er gar von Hause
fort als Pilger zieht,
Entzückt von der Entsagung
Wunsch, mit weitem Blick:
Erlesne Weisheit wird sein Teil,
von höchster Art,
Erwachung wirkt er, aufgediehn
als Denkerfürst.>
«Weil eben, ihr Mönche, der Vollendete in früherer Geburt,
in früherem Dasein, in früherem Bestande, wie er vor Zeiten Mensch geworden
war, sich nicht geärgert hatte, nicht klagen und seufzen mochte, auch bei so
mancher Schmähung sich nicht hinreißen ließ, nicht zornig wurde, nicht
gehässig, nicht feindselig, keinen Zorn oder Haß und Verdrossenheit an den Tag
legte, aber Gaben auszuteilen liebte, fein gewebte schmiegsame Decken und
Gewänder, aus feinem Linnen, aus feiner Wolle, aus feiner Seide, aus feinen
Tuche: weil er solch ein Wirken vollbracht, immer gepflegt, vermehrt und
vergrößert hatte, war er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, auf gute
Fährte, in selige Welt emporgelangt. Von dort abgeschieden, zu dieser Welt
wiedergekehrt, hat er dann dieses Merkmal eines großen Mannes empfangen, daß
der Körper gülden leuchtet, seine Haut wie Gold erglänzt. Mit diesem Merkmal
begabt, wird er, wenn er im Hause bleibt, König werden, Kaiser. Ein König
geworden erlangt er nun was? Dargereicht werden ihm fein gewebte schmiegsame
Decken und Gewänder, aus feinem Linnen, aus feiner Wolle, aus feiner Seide, aus
feinem Tuche. König geworden erlangt er nun das. Wenn er aber aus dem Hause in
die Hauslosigkeit zieht und ein Erwachter geworden ist, erlangt er dann was?
Dargereicht werden ihm fein gewebte schmiegsame Decken und Gewänder, aus feinem
Linnen, aus feiner Wolle, aus feiner Seide, aus feinem Tuche. Ein Erwachter
geworden erlangt er nun das.»
Diesen Ausspruch hat der Erhabene getan. Darum heißt es:
Dem Ärger hatt' er
abgesagt48, er schenkte gern,
Gewänder reicht' er, fein gewebte
Stoffe dar,
Ehmals im Dasein Gabenschauer
schüttend aus,
Mit Wolkengusse wie ein Gott das
Land erquickt.
Nach solchem Wirken schied er hin
zur Himmelswelt,
Ein reicher Lohn war nach
Verdienst ihm zugereift;
Neu wieder hier, erglänzte gülden
dann sein Leib,
So übergöttlich leuchtend wie der
Geisterherr.
<Wenn unterm Dache bleibend er
kein Pilger wird,
Nach Wunsch befehlen wird er hier
dem Völkerkreis,
Gebieten mächtig als der sieben
Schätze Herr:
Denn weithin glänzt der Schimmer
seiner lichten Haut.
<Gewänder reicht man,
Kleidung, Rock und Mantel dar,
Wenn als ein Pilger fort von Haus
und Heim er zieht:
Gelassen nimmt er in Empfang den
Lohn von einst;
Was je getan ward, unverloren
wirkt es nach.>
«Weil eben, ihr Mönche, der Vollendete in früherer Geburt, in früherem
Dasein, in früherem Bestande, wie er vor Zeiten Mensch geworden war, lange
schon zerfallene, längst auseinandergekommene Verwandte und Freunde, Genossen
und Sippen wieder zusammenzubringen suchte, die Mutter mit dem Sohne, den Sohn
mit der Mutter verträglich zu stimmen, den Vater mit dem Sohne, den Sohn mit
dem Vater, Bruder mit Bruder, Bruder mit Schwester, Schwester mit Bruder auszusöhnen
sich mühte, und gelang es ihm Frieden zu stiften, darüber hocherfreut war: weil
er solch ein Wirken vollbracht, immer gepflegt, vermehrt und vergrößert hatte,
war er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, auf gute Fährte, in selige
Welt emporgelangt. Von dort abgeschieden, zu dieser Welt wiedergekehrt, hat er
dann dieses Merkmal eines großen Mannes empfangen, daß das Schamglied in der
Vorhaut verborgen ist. Mit diesem Merkmal begabt, wird er, wenn er im Hause
bleibt, König werden, Kaiser. Ein König geworden erlangt er nun was? Reich an
Söhnen wird er sein, über tausend Söhne wird er dann haben, tapfer, heldensam,
Zerstörer der feindlichen Heere. König geworden erlangt er nun das. Wenn er
aber aus dem Hause in die Hauslosigkeit zieht und ein Erwachter geworden ist,
erlangt er dann was? Reich an Söhnen wird er sein, viele tausend Söhne wird er
dann haben, tapfer, heldensam, Zerstörer der feindlichen Heere. Ein Erwachter
geworden erlangt er nun das.»
Diesen Ausspruch hat der Erhabene getan. Darum heißt es:
Vor Zeiten, einst, in anderm
Dasein, Ort um Ort,
Bei Leuten, lang zerfallen,
längst entfremdet schon,
Verwandte, Freunde, Sippen söhnt
er wieder aus,
Als Friedenstifter miterfreut an
solchem Werk.
Durch diese Tat emporgediehn zur
Himmelswelt,
Genoß er Wohlsein lustig dort im
lichten Kreis;
Von dort entschwunden kam er neu
hienieden her:
Verborgen war das Schamglied in
der Vorhaut ihm.
<Von vielen Söhnen wird er
einst umgeben sein,
Nachkommen, über tausend, von ihm
selbst erzeugt,
Als Helden tapfer, mächtig über
jeden Feind,
Im Haus dem Vater Freude
schaffend, hold beredt.
<Weit mehr noch, wenn als
Pilger seine Bahn er geht,
Erstehn ihm Söhne, hinzuschreiten
nach Gebot:
Ob er im Hause bleibt, ob er als
Pilger zieht,
Es ist das Merkmal, das da
solches Ziel verheißt.>
«Weil eben, ihr Mönche, der Vollendete in früherer Geburt, in früherem
Dasein, in früherem Bestande, wie er vor Zeiten Mensch geworden war, die große
Menge der Menschen gleichmäßig beobachtend betrachtet hatte, von selbst erkannt
hatte, von Mensch zu Mensch, je nach Besonderheit, <Dem kommt dies zu, dem
kommt das zu>, und hierbei und dabei besondere Rücksicht einst walten ließ:
weil er solch ein Wirken vollbracht, immer gepflegt, vermehrt und vergrößert
hatte, war er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, auf gute Fährte, in
selige Welt emporgelangt. Von dort abgeschieden, zu dieser Welt wiedergekehrt,
hat er dann diese zwei Merkmale eines großen Mannes empfangen, daß er eine
Klafter hoch gewachsen ist, und daß er auch stehend, ohne sich zu beugen, mit
beiden Handflächen die Kniee befühlen und berühren kann. Mit diesen Merkmalen
begabt, wird er, wenn er im Hause bleibt, König werden, Kaiser. Ein König geworden
erlangt er nun was ? Reich ist er, mit Geld und Gut mächtig begabt, mit vielem
Golde und Silber, mit vielem Hausrat, mit vielem Besitztum, mit wohlgefüllten
Scheunen und Schatzkammern. König geworden erlangt er nun das. Wenn er aber aus
dem Hause in die Hauslosigkeit zieht und ein Erwachter geworden ist, erlangt er
dann was? Reich ist er, mit Geld und Gut mächtig begabt; das aber sind seine
Gelder, und zwar: eine Summe von Zuversicht, eine Summe von Tugend, eine Summe
von Demut, eine Summe von Bescheidenheit, eine Summe von Kenntnissen, eine
Summe von Entsagung, eine Summe von Weisheit. Ein Erwachter geworden erlangt er
nun das.»
Diesen Ausspruch hat der Erhabene getan. Darum heißt es:
Erwogen hat er, hat erforscht und
nachgedacht,
Die Schar der Menschen sichtend
immer gleich und gleich:
<Dem kommt wohl dies zu, jenem
das>, hierbei, dabei,
Von Mensch zu Mensch besondre
Rücksicht übt' er so.
Gleichmäßig steht er nun und kann
schon ungebeugt
Mit beiden Händen reichen bis zum
Knie herab,
Gewachsen grade wie der Baum, und
klafterhoch:
Aus rechtem Wirken war ihm dies
noch zugereift.
Die mancherlei und viel der
Zeichen hier verstehn,
Die witzbegabten Priester
sprachen so sich aus:
<In reicher Fülle was zu Haus
und Hofe taugt,
Erhalten wird der holde Knabe
das, der Prinz.
<Als Erdbeherrscher ist ihm
Wunsch um Wunsch gewährt,
Gar vielfach was der Stand im
Hause bieten mag:
Doch wenn er von sich abweist
allen Wunschgenuß,
Ist ihm das letzte Ziel erkoren,
höchstes Gut.>
«Weil eben, ihr Mönche, der Vollendete in früherer Geburt, in früherem
Dasein, in früherem Bestande, wie er vor Zeiten Mensch geworden war, vielem
Volke zu helfen, ihm Trost und Linderung zu schaffen, es in Sicherheit zu
bringen suchte: <O daß sie doch da Zuversicht faßten, an Tugend sich
gewöhnten, Kenntnisse sammelten, zu entsagen verständen, das Rechte begriffen,
an Weisheit zunähmen; Geld und Gut soll ihnen zukommen, sie sollen Grund und
Boden erwerben, Menschen und Vieh ernähren, Weib und Kind versorgen, Knecht-
und Dienergesinde erhalten, Verwandte, Freunde und Genossen gewinnen>: weil
er solch ein Wirken vollbracht, immer gepflegt, vermehrt und vergrößert hatte,
war er bei der Auflösung des Körpers, nach dem Tode, auf gute Fährte, in selige
Welt emporgelangt. Von dort abgeschieden, zu dieser Welt wiedergekehrt, hat er
dann diese drei Merkmale eines großen Mannes empfangen, daß da sein Vorderleib
wie beim Löwen ist, er eine breite Brust und gleichgeformte Schultern hat. Mit
diesen Merkmalen begabt, wird er, wenn er im Hause bleibt, König werden,
Kaiser. Ein König geworden erlangt er nun was? Er wird keinen Verlust erleiden,
weder an Geld und Gut, noch an Grund und Boden, nicht an Menschen und Vieh,
noch an Weib und Kind, nicht an Knecht- und Dienergesinde, noch an Verwandten,
Freunden und Genossen, treulich hält alle Gunst bei ihm an. König geworden
erlangt er nun das. Wenn er aber aus dem Hause in die Hauslosigkeit zieht und
ein Erwachter geworden ist, erlangt er dann was? Er wird keinen Verlust erleiden,
weder an Zuversicht noch an Tugend, nicht an Kenntnis und Entsagung und
Weisheit, treulich hält alle Gunst bei ihm an. Ein Erwachter geworden erlangt
er nun das.»
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