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Digha Nikáya

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  • Pátika Vagga - Buch des Pátikaputto
    • Neunte Rede - 32. Átánátiya Sutta, Unversehrbarer Schutz
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Neunte Rede - 32. Átánátiya Sutta, Unversehrbarer Schutz

DAS HAB' ICH GEHÖRT. Zu einer Zeit weilte der Erhabene bei Rájagaham, am Geierkulm, im Gebirge.

Da waren denn die Vier großen Könige mit einem Gefolge von vielen Geistern und Himmelsboten, von zahlreichen Wassergeistern und Schlangengeistern begleitet, ringsum als Wacht aufgestellt, ringsum als Heer aufgestellt, ringsum als Wehr aufgestellt, bei vorgerückter nächtlicher Weile in immer hellerem Schimmer auf dem ganzen Umkreis im Gebirge am Geierkulm leuchtend erschienen und bis dorthin, wo der Erhabene weilte, herangelangt. Dorthin gekommen brachten sie dem Erhabenen ehrerbietigen Gruß dar und saßen dann seitwärts nieder. Von diesen Geistern nun verneigten sich da manche vor dem Erhabenen und setzten sich zur Seite nieder, manche wieder tauschten höflichen Gruß und freundliche, denkwürdige Worte mit dem Erhabenen und nahmen beiseite Platz, andere aber falteten die Hände gegen den Erhabenen und saßen dann seitwärts, andere wieder gaben Namen und Stand zu erkennen und setzten sich beiseite hin, und wieder andere setzten sich still zur Seite nieder. - Zur Seite sitzend wandte sich nun Vessavano der Große König an den Erhabenen und sprach:

«Es gibt wohl, o Herr, gewaltige Geister, die dem Erhabenen abgeneigt sind, und es gibt, o Herr, gewaltige Geister, die dem Erhabenen zugeneigt sind; es gibt wohl, o Herr, mittlere Geister und gibt niedere Geister, die dem Erhabenen abgeneigt sind, und es gibt, o Herr, mittlere Geister und gibt niedere Geister, die dem Erhabenen zugeneigt sind. Der Mehrzahl nach aber, o Herr, sind eben die Geister dem Erhabenen abgeneigt: und warum sind sie das? Der Erhabene, o Herr, zeigt ja eine Satzung, die Lebendiges umzubringen vermeiden lehrt, die Nichtgegebenes zu nehmen vermeiden lehrt, die Ausschweifung zu begehen vermeiden lehrt, die Lüge zu sagen vermeiden lehrt, die berauschende und berückende Getränke, betäubende und betörende Mittel vermeiden lehrt: der Mehrzahl nach aber, o Herr, sind eben die Geister Lebendiges umzubringen nicht ungewohnt, Ausschweifung zu begehn nicht ungewohnt, Lüge zu sagen nicht ungewohnt, berauschende und berückende Getränke, betäubende und betörende Mittel zu gebrauchen nicht ungewohnt. Da ist ihnen das unlieb und unangenehm. Nun gibt es aber, o Herr, Jünger des Erhabenen, die gern im Walde einsame Stätten, entlegene Ruheplätze aufsuchen, wo Lärm verklungen ist, wenig Geräusch nur hindringt, Orte, die von den Leuten gemieden werden, wo der Mensch verborgen sitzen, sich zurückziehn kann. Das ist nun eine Heimstätte gewaltiger Geister, die einer solchen Botschaft vom Erhabenen abgeneigt sind. Um sie zu besänftigen, o Herr, geruhe der Erhabene den Unversehrbaren Schutz behalten zu wollen, der Mönche und Nonnen, Anhänger und Anhängerinnen schirmen und schützen, vor Schaden behüten soll, zu rechter Gelassenheit dienen kann.»

Schweigend gewährte der Erhabene die Bitte.

Als nun Vessavano der Große König der Zustimmung des Erhabenen gewiß war, hat er dazumal diesen Unversehrbaren Schutz gesprochen:

«Vipassí Gruß, in Andacht ihm geweiht

Dem Seher, hochbeglückt dereinst

Auch Sikhí Gruß, in Andacht ihm geweiht

Der aller Wesen Schützer war. 

 

«Vessabhú Gruß, in Andacht ihm geweiht

Dem Büßer, abgebadet wohl.

In Andacht Kakusandho Gruß geweiht,

Ihm, der zermalmen konnte Todesmacht.

 

«Konágamano Gruß, in Andacht ihm geweiht

Dem Priester, einstig heilvollbracht.

Kassapo Gruß, in Andacht ihm geweiht

Dem Freigelösten überall.

 

«Dem Angirásen Gruß, in Andacht ihm geweiht

Dem Sakyersohne, heute hochbeglückt,

Der nun die Satzung hat gezeigt,

Wie alles Weh verwunden wird.

 

«Die einst erloschen zogen hin,

Sie hatten klar die Welt durchschaut,

Helläugig, nie zurückgewandt,

Die Großen, aller Zeit entlebt.

 

«Gern sehn es Götter, Menschen gern

Wie Gotamo gehuldigt wird

Als Herrn der Weisheit und der Tat,

Dem Großen, aller Zeit entlebt:

 

«Als wo dort auf die Sonne geht,

Der mächtig freie Feuerkreis,

Der strahlend immer höher steigt,

Bis nichts von Nacht mehr kann bestehn.

 

«Wo so die Sonne zieht empor,

Da heißt es <Tag geworden> dann; 

Dort aber leuchtet tief die See,

Ein Meer, der Ströme Flutbereich:

 

«Und also wird es recht erkannt,

Als Meer, der Ströme Flutbereich;

Von dort nun reicht der Osten her,

An unsre Stätte, wie man sagt.

 

«Der jener Gegend Schutz verleiht,

Der Große König, hochberühmt

Der Himmelsboten Oberhaupt:

Als Dhatarattho kennt man ihn.

 

«Gesänge liebt er, Reigentanz

Von Himmelsboten hold umschwebt

Auch seine Söhne, viele gar

Sind einig, als von einziger Art

 

«Sind achtzig zehnmal, eins noch zu, 

Dem Götterfürsten gleich an Kraft

Und wenn auch sie den Meister schaun

Den Auferwachten glanzverklärt

 

Weither entbieten sie schon Gruß 

Dem Großen, aller Zeit entlebt

«'Heil, Edler, dir, Verehrung, dir 

Verehrung als dem höchsten Mann! 

 

Zum Wohle wirken ist dein Sinn

O laß' auch Geister huldigen dir! 

«'Vernommen hat man's oft bei uns,

Warum wir also Rede stehn:

 

<Zum Sieger, geht zu Gotamo!>,

Zum Sieger gehn wir, Gotamo,

Zum Herrn der Weisheit und der Tat,

Entbieten, Meister, dir den Gruß.'-

 

«Was dort man als Gespenster kennt

Verbißne Geister, bösgesinnt

Lebendiges mordend aus Begier

Wie Räuber, ein verruchtes Volk

 

«Von dort nun reicht der Süden her, 

An unsre Stätte, wie man sagt

Der jener Gegend Schutz verleiht

Der Große König, hochberühmt

 

Der Wassergeister Oberhaupt

Virúlho wird er recht genannt

«Gesänge liebt er, Reigentanz

Von Wassergeistern gern umkreist

 

Auch seine Söhne, viele gar

Sind einig, als von einziger Art

«Sind achtzig zehnmal, eins noch zu, 

Dem Götterfürsten gleich an Kraft

 

Und wenn auch sie den Meister schaun

Den Auferwachten glanzverklärt

Weither entbieten sie schon Gruß 

Dem Großen, aller Zeit entlebt

 

«'Heil, Edler, dir, Verehrung dir, 

Verehrung als dem höchsten Mann! 

Zum Wohle wirken ist dein Sinn

O laß' auch Geister huldigen dir! 

 

«'Vernommen hat man's oft bei uns, 

Warum wir also Rede stehn

<Zum Sieger, geht zu Gotamo!>, 

Zum Sieger gehn wir, Gotamo

 

Zum Herrn der Weisheit und der Tat

Entbieten, Meister, dir den Gruß.' 

«Doch unter geht die Sonne dort,

Der mächtig freie Feuerkreis,

 

Der strahlend immer tiefer sinkt,

Bis nichts von Tag mehr kann bestehn.

«Wo so die Sonne sinkt herab,

Da heißt es <Nacht geworden> dann; 

 

Auch dort nun leuchtet tief die See,

Ein Meer, der Ströme Flutbereich:

«Und also wird es recht erkannt,

Als Meer, der Ströme Flutbereich;

 

Von dort nun reicht der Westen her,

An unsre Stätte, wie man sagt.

«Der jener Gegend Schutz verleiht,

Der Große König, hochberühmt

 

Der Schlangengeister Oberhaupt,

Als Virúpakkho kennt man ihn.

«Gesänge liebt er, Reigentanz,

Von Schlangengeistern rings umkränzt;

 

Auch seine Söhne, viele gar,

Sind einig, als von einziger Art.

«Sind achtzig zehnmal, eins noch zu,

Dem Götterfürsten gleich an Kraft

 

Und wenn auch sie den Meister schaun

Den Auferwachten glanzverklärt

Weither entbieten sie schon Gruß 

Dem Großen, aller Zeit entlebt

 

«'Heil, Edler, dir, Verehrung dir, 

Verehrung als dem höchsten Mann! 

Zum Wohle wirken ist dein Sinn

O laß' auch Geister huldigen dir! 

 

«'Vernommen hat man's oft bei uns, 

Warum wir also Rede stehn

<Zum Sieger, geht zu Gotamo!>, 

Zum Sieger gehn wir, Gotamo

 

Zum Herrn der Weisheit und der Tat

Entbieten, Meister, dir den Gruß.' 

«Im Norden, herrlich aufgediehn 

An höchstem Berge, liegt ein Land

 

Erkoren vom Kurúner Volk

Wo eins dem andern alles gönnt

«Dort sät man keine Samen aus, 

Dort führt man auch den Pflug nicht um, 

 

Von selbst wird reif der Reis und gar

Genügt dort jedem zum Genuß

«Als unbestäubt und unbehülst

Vollkörnig, weiß, von süßem Duft

 

Mit Gurken wird er eingemacht 

Und dann vom Volke so verzehrt59

«Auf Stiergespannen, Huf bei Huf 

Im Wettlauf, ziehn sie rings dahin

 

Auf Rosses Rücken, Huf bei Huf 

Im Wettlauf, ziehn sie rings dahin

«Mit Weibern, rüstig spielbereit

Im Wettlauf ziehn sie rings dahin

 

Mit Männern, rüstig spielbereit

Im Wettlauf ziehn sie rings dahin

«Mit Mädchen, rüstig spielbereit

Im Wettlauf ziehn sie rings dahin

 

Mit Knaben, rüstig spielbereit

Im Wettlauf ziehn sie rings dahin

«So jagend um die Wette hin 

Umkreist man rüstig jede Bahn 

 

Im Reigen jenes Königs dort: 

Er selbst auf Elefant, zu Roß

Im Wagen, himmlisch angeschirrt

Auch wohl auf lichter Sänfte Thron 

 

Als Großer König, hochberühmt

«Auch hat er Burgen auferbaut

Im weiten Luftraum leuchtend hell

Uneinnehmbar, die Sichre Stadt

Die Tanzburg, Wolkentänzerburg

 

«Im Norden leuchtet Affenlust

Im Westen flutet Völkerpracht

Dann funkelt Lobesam, das Schloß

Und weit im Kreise Mangohain 

 

Mit Königsburg, der Geisterstadt

«Das Reich Kuveros grenzt hier an, 

Des Großen Königs dort, o Herr

Hochburg, so heißt sein Königsitz

Hochherrscher wird er selbst genannt

 

«Rings um ihn ragt dann hell empor 

Die starke stramme Reckenschar

Voll Saft und Kraft und Feuersglut

Aritthanemi heißt ihr Herr60

 

«Aus tiefem Weiher rauscht es dort, 

Von dorther quillt der Wolken Guß 

In Strömen Regens uns herab, 

Und <Sonnenhelle> heißt der Saal

Wo dort die Geister sich ergehn

 

«Da stehn die Bäume stets in Frucht

Belebt von bunter Vögel Schar,

Wo Pfauenlockung, Reihersang

Und Kuckuckrufen hold ertönt,

 

«Wo Leben Lebenslaute weckt,

Der Kranich krächzt, die Taube girrt

Truthahn und Storch sich klappernd regt

Im Wald am Weiher Entenschall

 

«Da hört man Dohlen, Papagein 

Bald schrill und bald nach Menschenart

Es glänzt und flimmert immerdar 

Kuveros lichter Lotusteich61

 

«Von dort nun reicht der Norden her, 

An unsre Stätte, wie man sagt

Der jener Gegend Schutz verleiht

Der Große König, hochberühmt

Der Geisterscharen Oberhaupt

Kuvero wird er recht genannt

 

«Gesänge liebt er, Reigentanz

Von Geistgestalten rings umschwebt

Auch seine Söhne, viele gar

Sind einig, als von einziger Art

 

«Sind achtzig zehnmal, eins noch zu, 

Dem Götterfürsten gleich an Kraft

Und wenn auch sie den Meister schaun

Den Auferwachten glanzverklärt

Weither entbieten sie schon Gruß 

Dem Großen, aller Zeit entlebt

 

«'Heil, Edler, dir, Verehrung dir, 

Verehrung als dem höchsten Mann! 

Zum Wohle wirken ist dein Sinn

O laß' auch Geister huldigen dir! 

 

«'Vernommen hat man's oft bei uns,

Warum wir also Rede stehn:

<Zum Sieger, geht zu Gotamo!>,

Zum Sieger gehn wir, Gotamo,

Zum Herrn der Weisheit und der Tat,

Entbieten, Meister, dir den Gruß.'

«Das ist, o Würdiger, der Unversehrbare Schutz, der Mönche und Nonnen, Anhänger und Anhängerinnen schirmen und schützen, vor Schaden behüten soll, zu rechter Gelassenheit dienen kann. Wer da auch immer, o Würdiger, als Mönch oder als Nonne, als Anhänger oder als Anhängerin diesen Unversehrbaren Schutz recht behalten, sich merken und einschärfen kann, und es wollte ihm etwa ein Unmensch, ein Geist oder eine Geistin, ein Geisterjüngling oder eine Geisterjungfrau, ein Geisterfürst oder Geistergeselle oder Geisterknecht, ein Himmelsbote oder eine Himmelsbotin, ein Wassergeist oder ein Schlangengeist in übler Absicht auf den Schritten nachschleichen, an den Stätten nachstellen, hinter dem Sitze sich aufsetzen, hinter dem Lager sich auflagern, so ließ' ich, o Würdiger, einen solchen Unmenschen in keinem Dorfe und in keiner Stadt Achtung und Ehre zukommen; so ließ' ich, o Würdiger, einem solchen Unmenschen in der Geisterstadt, meiner Königsburg, nicht Raum und nicht Rast gewähren; so ließ' ich, o Würdiger, einen solchen Unmenschen nicht zum Vereine der Geister zu: es müßten vielmehr, o Würdiger, seine Mitgenossen ihn von Heirat und Hochzeit ausschließen; es müßten vielmehr, o Würdiger, seine Mitgenossen ihn mit gebührendem vollgewichtigen Tadel tadeln; es müßten vielmehr, o Würdiger, seine Mitgenossen ihn nur als ein welkes Blatt am Scheitel abschütteln; es müßten vielmehr, o Würdiger, seine Mitgenossen ihm das Haupt in sieben Teile zerplatzen lassen62.

«Es gibt ja, o Würdiger, Unholde, die sind zornig, wütend, rasend. Die wollen nicht den Großen Königen zugehören, auch nicht den Leuten der Großen Könige, und auch nicht den Leuten der Leute der Großen Könige. Das sind nun, o Würdiger, Unholde, die von den Großen Königen Verbannte heißen. Gleichwie etwa, o Würdiger, im Reiche des Königs von Magadhá Räuber zu finden sind, die sich da weder zum König von Magadhá bekennen noch zu seinen Leuten und auch nicht zu den Leuten seiner Leute, und die nun da, o Würdiger, vom Mágadher König Verbannte heißen: ebenso nun auch, o Würdiger, gibt es ja Unholde, die zornig, wütend, rasend sind und den Großen Königen nicht zugehören wollen und nicht ihren Leuten und auch nicht den Leuten ihrer Leute; und das sind, o Würdiger, die Unholde, die von den Großen Königen Verbannte heißen. Wer da nun irgend, o Würdiger, als Unhold, als Geist oder Geistin, als Geisterjüngling oder Geisterjungfrau, als Geisterfürst oder Geistergeselle oder Geisterknecht, als Himmelsbote oder Himmelsbotin, als Wassergeist oder Schlangengeist in übler Absicht einem Mönch oder einer Nonne, einem Anhänger oder einer Anhängerin auf den Schritten nachschleichen, an den Stätten nachstellen, hinter dem Sitze sich aufsetzen, hinter dem Lager sich auflagern wollte, über den wäre dort bei den Geistern und Obergeistern, den Heerfürsten und Oberheerfürsten Anzeige zu erstatten, Beschwerde zu führen, Klage zu erheben: <Dieser Geist ist aufsässig, dieser Geist ist zudringlich, dieser Geist stört und Verstört, dieser Geist hindert und behindert, dieser Geist läßt nicht los>; und zwar bei welchen Geistern und Obergeistern, Heerfürsten und Oberheerfürsten?

«Beim Götterfürsten, Himmelsherrn

Bei Sonne, Mond und Lebensgeist

Beim Lichtschein und der Liebeshuld

Meerjungfern, Greifen, Drachenvolk

 

«Beim Elfenkönig, Wolkengeist,

Beim Kutscher, der die Götter fährt

Beim Himmelsboten Bunter Kranz,

Dem Herrn im Röhricht, Scharenhaupt,

 

«Auch Berg- und Gletscherriesenschar

Auf Gipfelgrat und Alpenhang,

Dem Triftengotte, Waldesgreis,

Dem Luftbeherrscher, Felsengeist,

«Dem Hirtenführer, Furtenfreund

Dem Frührot, Mittag, Abendglanz

 

Dem wilden Sturmwind und Gebraus

Dem Regengotte, gütig, hold

Dem Tau und taubetropfter Gruft

Den Schatten im Akazienhain

«Das sind die Geister und Obergeister, die Heerfürsten und Oberheerfürsten, bei denen Anzeige zu erstatten, Beschwerde zu führen, Klage zu erheben wäre: <Dieser Geist ist aufsässig, dieser Geist ist zudringlich, dieser Geist stört und verstört, dieser Geist hindert und behindert, dieser Geist läßt nicht los.> - Das ist, o Würdiger, der Unversehrbare Schutz, der Mönche und Nonnen, Anhänger und Anhängerinnen schirmen und schützen, vor Schaden behüten soll, zu rechter Gelassenheit dienen kann.

«Wohlan denn, o Würdiger, wir wollen nun aufbrechen: manche Pflicht wartet unser, manche Obliegenheit

«Wie es euch nun, Große Könige, belieben mag

Da sind denn die vier Großen Könige von den Sitzen aufgestanden, vor den Erhabenen zu ehrerbietigem Gruße hingetreten, sind rechts herumgeschritten und waren alsbald verschwunden. Und auch die Geister dort waren von den Sitzen aufgestanden: manche nun brachten dem Erhabenen ehrerbietigen Gruß dar, waren rechts herumgeschritten und alsbald verschwunden, manche wieder tauschten höflichen Gruß und freundliche, denkwürdige Worte mit dem Erhabenen und waren alsbald verschwunden, andere aber falteten die Hände gegen den Erhabenen und waren alsbald verschwunden, andere wieder gaben Namen und Stand zu erkennen und waren alsbald verschwunden, und wieder andere blieben still und waren alsbald verschwunden.

Am nächsten Morgen nun hat der Erhabene sich an die Mönche gewandt, hat den ganzen Vorgang der verflossenen Nacht und den Vortrag vom Unversehrbaren Schutz Wort um Wort berichtet und dann also gesprochen:

«Bewahrt, ihr Mönche, den Unversehrbaren Schutz, nehmt ihn auf, ihr Mönche, den Unversehrbaren Schutz, merkt euch, ihr Mönche, den Unversehrbaren Schutz, sinnreich, ihr Mönche, ist dieser Unversehrbare Schutz: Mönche und Nonnen, Anhänger und Anhängerinnen soll er schirmen und schützen, vor Schaden behüten, er kann zu rechter Gelassenheit dienen

Also sprach der Erhabene. Zufrieden freuten sich jene Mönche über das Wort des Erhabenen.

 




59  Ein solches Reisgericht ähnlich in der 27, Rede, tundikíro = tundikerí ist eine melonenartige Gurke, unter dem Namen Balsamkürbis, Balsamgurke bekannt.



60  Aritthanemi ist der Herr des himmlischen Sonnenrades, nach den Liedern der Rk und Atharvan, der rasche Sieger im Kampfe gegen die finsteren Geister: Wunsch um Wünsche zu erlangen wird seinem Glanze gehuldigt wo auch immer der Mensch zur Sonne blickt. Weil eben die liebreiche Herzensablösung alle Sonnenherrlichkeit überstrahlt, wird im Anguttaranikáyo I, 6, 3 gesagt: «Wenn ein Mönch, ihr Mönche, auch nur solang als ein Augenblick andauert liebreichen Sinn hegt, so wird er, ihr Mönche, Mönch genannt: nicht leer ist sein Schauen, er folgt der Weisung des Meisters, vollbringt das Gebot, nicht umsonst empfängt er Almosen im Lande - geschweige von denen, die es da weitgebracht haben.»



61  Sárí, eine Dohle mit klangvoll wechselnder Stimme, ist Eulabes musica. vergl. Lieder der Mönche Anm. 1232. Sárí, die Holde, wie wir sagen könnten, ist dann als Rufname den Mädchen gern beigegeben worden, allgemein am Festland und weit über Indien hinaus.



62  Das Bersten des Hauptes, als eine Folge begangener Schuld, ist altvedischer Glaube; vergl. Bruchstücke der Reden v. 983f. nebst Anm. Der Ausdruck war schon seit alter Zeit zu einer bloß figürlichen Redewendung geworden, nur gebraucht um den Tod anzudeuten. Ursprünglich ist aber gemeint, das Haupt müßte so jemandem infolge unerträglicher Angst oder Reue zerplatzen, Er wird vom Schlage getroffen, der Schlag hat ihn gerührt, sagen wir; übertragen, wie oben, dirumperutur dolore, stomacho, risu, bei CICERO, SENECA, APULEIUS: vor Schmerz, Neid, Lachen müßte man bersten, sich zutode ärgern, sich totlachen.






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