DAS HAB' ICH GEHÖRT. Zu einer Zeit weilte
der Erhabene bei Rájagaham, am Geierkulm, im Gebirge.
Da waren denn die Vier großen Könige mit einem Gefolge von vielen Geistern
und Himmelsboten, von zahlreichen Wassergeistern und Schlangengeistern
begleitet, ringsum als Wacht aufgestellt, ringsum als Heer aufgestellt, ringsum
als Wehr aufgestellt, bei vorgerückter nächtlicher Weile in immer hellerem
Schimmer auf dem ganzen Umkreis im Gebirge am Geierkulm leuchtend erschienen
und bis dorthin, wo der Erhabene weilte, herangelangt. Dorthin gekommen brachten
sie dem Erhabenen ehrerbietigen Gruß dar und saßen dann seitwärts nieder. Von
diesen Geistern nun verneigten sich da manche vor dem Erhabenen und setzten
sich zur Seite nieder, manche wieder tauschten höflichen Gruß und freundliche,
denkwürdige Worte mit dem Erhabenen und nahmen beiseite Platz, andere aber
falteten die Hände gegen den Erhabenen und saßen dann seitwärts, andere wieder
gaben Namen und Stand zu erkennen und setzten sich beiseite hin, und wieder
andere setzten sich still zur Seite nieder. - Zur Seite sitzend wandte sich nun
Vessavano der Große König an den Erhabenen und sprach:
«Es gibt wohl, o Herr, gewaltige Geister, die dem Erhabenen abgeneigt sind,
und es gibt, o Herr, gewaltige Geister, die dem Erhabenen zugeneigt sind; es
gibt wohl, o Herr, mittlere Geister und gibt niedere Geister, die dem Erhabenen
abgeneigt sind, und es gibt, o Herr, mittlere Geister und gibt niedere Geister,
die dem Erhabenen zugeneigt sind. Der Mehrzahl nach aber, o Herr, sind eben die
Geister dem Erhabenen abgeneigt: und warum sind sie das? Der Erhabene, o Herr,
zeigt ja eine Satzung, die Lebendiges umzubringen vermeiden lehrt, die
Nichtgegebenes zu nehmen vermeiden lehrt, die Ausschweifung zu begehen
vermeiden lehrt, die Lüge zu sagen vermeiden lehrt, die berauschende und
berückende Getränke, betäubende und betörende Mittel vermeiden lehrt: der
Mehrzahl nach aber, o Herr, sind eben die Geister Lebendiges umzubringen nicht
ungewohnt, Ausschweifung zu begehn nicht ungewohnt, Lüge zu sagen nicht
ungewohnt, berauschende und berückende Getränke, betäubende und betörende
Mittel zu gebrauchen nicht ungewohnt. Da ist ihnen das unlieb und unangenehm.
Nun gibt es aber, o Herr, Jünger des Erhabenen, die gern im Walde einsame
Stätten, entlegene Ruheplätze aufsuchen, wo Lärm verklungen ist, wenig Geräusch
nur hindringt, Orte, die von den Leuten gemieden werden, wo der Mensch
verborgen sitzen, sich zurückziehn kann. Das ist nun eine Heimstätte gewaltiger
Geister, die einer solchen Botschaft vom Erhabenen abgeneigt sind. Um sie zu
besänftigen, o Herr, geruhe der Erhabene den Unversehrbaren Schutz behalten zu
wollen, der Mönche und Nonnen, Anhänger und Anhängerinnen schirmen und
schützen, vor Schaden behüten soll, zu rechter Gelassenheit dienen kann.»
Schweigend gewährte der Erhabene die Bitte.
Als nun Vessavano der Große König der Zustimmung des Erhabenen gewiß war,
hat er dazumal diesen Unversehrbaren Schutz gesprochen:
«Vipassí Gruß, in Andacht ihm
geweiht,
Dem Seher, hochbeglückt
dereinst.
Auch Sikhí Gruß, in Andacht ihm
geweiht,
Der aller Wesen Schützer
war.
«Vessabhú Gruß, in Andacht ihm
geweiht,
Dem Büßer, abgebadet wohl.
In Andacht Kakusandho Gruß
geweiht,
Ihm, der zermalmen konnte
Todesmacht.
«Konágamano Gruß, in Andacht ihm
geweiht,
Dem Priester, einstig
heilvollbracht.
Kassapo Gruß, in Andacht ihm
geweiht,
Dem Freigelösten überall.
«Dem Angirásen Gruß, in Andacht
ihm geweiht,
Dem Sakyersohne, heute
hochbeglückt,
Der nun die Satzung hat gezeigt,
Wie alles Weh verwunden wird.
«Die einst erloschen zogen hin,
Sie hatten klar die Welt
durchschaut,
Helläugig, nie zurückgewandt,
Die Großen, aller Zeit entlebt.
«Gern sehn es Götter, Menschen
gern,
Wie Gotamo gehuldigt wird
Als Herrn der Weisheit und der
Tat,
Dem Großen, aller Zeit entlebt:
«Als wo dort auf die Sonne geht,
Der mächtig freie Feuerkreis,
Der strahlend immer höher steigt,
Bis nichts von Nacht mehr kann
bestehn.
«Wo so die Sonne zieht empor,
Da heißt es <Tag geworden>
dann;
Dort aber leuchtet tief die See,
Ein Meer, der Ströme Flutbereich:
«Und also wird es recht erkannt,
Als Meer, der Ströme Flutbereich;
Von dort nun reicht der Osten
her,
An unsre Stätte, wie man sagt.
«Der jener Gegend Schutz
verleiht,
Der Große König, hochberühmt,
Der Himmelsboten Oberhaupt:
Als Dhatarattho kennt man ihn.
«Gesänge liebt er,
Reigentanz,
Von Himmelsboten hold
umschwebt;
Auch seine Söhne, viele
gar,
Sind einig, als von einziger
Art.
«Sind achtzig zehnmal, eins noch
zu,
Dem Götterfürsten gleich an
Kraft;
Und wenn auch sie den Meister
schaun,
Den Auferwachten
glanzverklärt,
Weither entbieten sie schon
Gruß
Dem Großen, aller Zeit
entlebt:
«'Heil, Edler, dir, Verehrung,
dir
Verehrung als dem höchsten
Mann!
Zum Wohle wirken ist dein
Sinn,
O laß' auch Geister huldigen
dir!
«'Vernommen hat man's oft bei
uns,
Warum wir also Rede stehn:
<Zum Sieger, geht zu
Gotamo!>,
Zum Sieger gehn wir, Gotamo,
Zum Herrn der Weisheit und der
Tat,
Entbieten, Meister, dir den
Gruß.'-
«Was dort man als Gespenster
kennt,
Verbißne Geister,
bösgesinnt,
Lebendiges mordend aus
Begier,
Wie Räuber, ein verruchtes
Volk:
«Von dort nun reicht der Süden
her,
An unsre Stätte, wie man
sagt.
Der jener Gegend Schutz
verleiht,
Der Große König,
hochberühmt,
Der Wassergeister
Oberhaupt,
Virúlho wird er recht
genannt.
«Gesänge liebt er,
Reigentanz,
Von Wassergeistern gern
umkreist;
Auch seine Söhne, viele
gar,
Sind einig, als von einziger
Art.
«Sind achtzig zehnmal, eins noch
zu,
Dem Götterfürsten gleich an
Kraft;
Und wenn auch sie den Meister
schaun,
Den Auferwachten
glanzverklärt,
Weither entbieten sie schon
Gruß
Dem Großen, aller Zeit
entlebt:
«'Heil, Edler, dir, Verehrung
dir,
Verehrung als dem höchsten
Mann!
Zum Wohle wirken ist dein
Sinn,
O laß' auch Geister huldigen
dir!
«'Vernommen hat man's oft bei
uns,
Warum wir also Rede stehn:
<Zum Sieger, geht zu
Gotamo!>,
Zum Sieger gehn wir, Gotamo,
Zum Herrn der Weisheit und der
Tat,
Entbieten, Meister, dir den
Gruß.'
«Doch unter geht die Sonne dort,
Der mächtig freie Feuerkreis,
Der strahlend immer tiefer sinkt,
Bis nichts von Tag mehr kann
bestehn.
«Wo so die Sonne sinkt herab,
Da heißt es <Nacht
geworden> dann;
Auch dort nun leuchtet tief die
See,
Ein Meer, der Ströme Flutbereich:
«Und also wird es recht erkannt,
Als Meer, der Ströme Flutbereich;
Von dort nun reicht der Westen
her,
An unsre Stätte, wie man sagt.
«Der jener Gegend Schutz
verleiht,
Der Große König,
hochberühmt,
Der Schlangengeister Oberhaupt,
Als Virúpakkho kennt man ihn.
«Gesänge liebt er, Reigentanz,
Von Schlangengeistern rings
umkränzt;
Auch seine Söhne, viele gar,
Sind einig, als von einziger Art.
«Sind achtzig zehnmal, eins noch
zu,
Dem Götterfürsten gleich an
Kraft;
Und wenn auch sie den Meister
schaun,
Den Auferwachten
glanzverklärt,
Weither entbieten sie schon
Gruß
Dem Großen, aller Zeit
entlebt:
«'Heil, Edler, dir, Verehrung
dir,
Verehrung als dem höchsten
Mann!
Zum Wohle wirken ist dein
Sinn,
O laß' auch Geister huldigen
dir!
«'Vernommen hat man's oft bei
uns,
Warum wir also Rede stehn:
<Zum Sieger, geht zu
Gotamo!>,
Zum Sieger gehn wir,
Gotamo,
Zum Herrn der Weisheit und der
Tat,
Entbieten, Meister, dir den
Gruß.'
«Im Norden, herrlich
aufgediehn
An höchstem Berge, liegt ein
Land,
Erkoren vom Kurúner Volk,
Wo eins dem andern alles
gönnt.
«Dort sät man keine Samen
aus,
Dort führt man auch den Pflug
nicht um,
Von selbst wird reif der Reis und
gar,
Genügt dort jedem zum
Genuß:
«Als unbestäubt und
unbehülst,
Vollkörnig, weiß, von süßem
Duft;
Mit Gurken wird er
eingemacht
Und dann vom Volke so
verzehrt59.
«Auf Stiergespannen, Huf bei
Huf
Im Wettlauf, ziehn sie rings
dahin;
Auf Rosses Rücken, Huf bei
Huf
Im Wettlauf, ziehn sie rings
dahin.
«Mit Weibern, rüstig
spielbereit,
Im Wettlauf ziehn sie rings dahin;
Mit Männern, rüstig
spielbereit,
Im Wettlauf ziehn sie rings
dahin.
«Mit Mädchen, rüstig
spielbereit,
Im Wettlauf ziehn sie rings
dahin;
Mit Knaben, rüstig
spielbereit,
Im Wettlauf ziehn sie rings
dahin.
«So jagend um die Wette hin
Umkreist man rüstig jede
Bahn
Im Reigen jenes Königs
dort:
Er selbst auf Elefant, zu
Roß,
Im Wagen, himmlisch
angeschirrt,
Auch wohl auf lichter Sänfte
Thron
Als Großer König,
hochberühmt.
«Auch hat er Burgen
auferbaut,
Im weiten Luftraum leuchtend
hell:
Uneinnehmbar, die Sichre
Stadt,
Die Tanzburg,
Wolkentänzerburg.
«Im Norden leuchtet
Affenlust,
Im Westen flutet
Völkerpracht,
Dann funkelt Lobesam, das
Schloß,
Und weit im Kreise
Mangohain
Mit Königsburg, der
Geisterstadt.
«Das Reich Kuveros grenzt hier
an,
Des Großen Königs dort, o
Herr:
Hochburg, so heißt sein
Königsitz,
Hochherrscher wird er selbst
genannt.
«Rings um ihn ragt dann hell
empor
Die starke stramme
Reckenschar,
Voll Saft und Kraft und
Feuersglut:
Aritthanemi heißt ihr
Herr60.
«Aus tiefem Weiher rauscht es
dort,
Von dorther quillt der Wolken
Guß
In Strömen Regens uns
herab,
Und <Sonnenhelle> heißt der
Saal,
Wo dort die Geister sich
ergehn.
«Da stehn die Bäume stets in
Frucht,
Belebt von bunter Vögel Schar,
Wo Pfauenlockung, Reihersang
Und Kuckuckrufen hold ertönt,
«Wo Leben Lebenslaute weckt,
Der Kranich krächzt, die Taube
girrt,
Truthahn und Storch sich
klappernd regt,
Im Wald am Weiher
Entenschall.
«Da hört man Dohlen,
Papagein
Bald schrill und bald nach
Menschenart,
Es glänzt und flimmert
immerdar
Kuveros lichter
Lotusteich61.
«Von dort nun reicht der Norden
her,
An unsre Stätte, wie man
sagt.
Der jener Gegend Schutz
verleiht,
Der Große König,
hochberühmt,
Der Geisterscharen
Oberhaupt,
Kuvero wird er recht
genannt.
«Gesänge liebt er,
Reigentanz,
Von Geistgestalten rings
umschwebt;
Auch seine Söhne, viele
gar,
Sind einig, als von einziger
Art.
«Sind achtzig zehnmal, eins noch
zu,
Dem Götterfürsten gleich an
Kraft;
Und wenn auch sie den Meister
schaun,
Den Auferwachten
glanzverklärt,
Weither entbieten sie schon
Gruß
Dem Großen, aller Zeit
entlebt:
«'Heil, Edler, dir, Verehrung
dir,
Verehrung als dem höchsten
Mann!
Zum Wohle wirken ist dein
Sinn,
O laß' auch Geister huldigen
dir!
«'Vernommen hat man's oft bei
uns,
Warum wir also Rede stehn:
<Zum Sieger, geht zu
Gotamo!>,
Zum Sieger gehn wir, Gotamo,
Zum Herrn der Weisheit und der
Tat,
Entbieten, Meister, dir den
Gruß.'
«Das ist, o Würdiger, der Unversehrbare Schutz, der Mönche und Nonnen,
Anhänger und Anhängerinnen schirmen und schützen, vor Schaden behüten soll, zu
rechter Gelassenheit dienen kann. Wer da auch immer, o Würdiger, als Mönch oder
als Nonne, als Anhänger oder als Anhängerin diesen Unversehrbaren Schutz recht
behalten, sich merken und einschärfen kann, und es wollte ihm etwa ein
Unmensch, ein Geist oder eine Geistin, ein Geisterjüngling oder eine
Geisterjungfrau, ein Geisterfürst oder Geistergeselle oder Geisterknecht, ein
Himmelsbote oder eine Himmelsbotin, ein Wassergeist oder ein Schlangengeist in
übler Absicht auf den Schritten nachschleichen, an den Stätten nachstellen,
hinter dem Sitze sich aufsetzen, hinter dem Lager sich auflagern, so ließ' ich,
o Würdiger, einen solchen Unmenschen in keinem Dorfe und in keiner Stadt
Achtung und Ehre zukommen; so ließ' ich, o Würdiger, einem solchen Unmenschen
in der Geisterstadt, meiner Königsburg, nicht Raum und nicht Rast gewähren; so
ließ' ich, o Würdiger, einen solchen Unmenschen nicht zum Vereine der Geister
zu: es müßten vielmehr, o Würdiger, seine Mitgenossen ihn von Heirat und
Hochzeit ausschließen; es müßten vielmehr, o Würdiger, seine Mitgenossen ihn
mit gebührendem vollgewichtigen Tadel tadeln; es müßten vielmehr, o Würdiger,
seine Mitgenossen ihn nur als ein welkes Blatt am Scheitel abschütteln; es
müßten vielmehr, o Würdiger, seine Mitgenossen ihm das Haupt in sieben Teile
zerplatzen lassen62.
«Es gibt ja, o Würdiger, Unholde, die sind zornig, wütend, rasend. Die
wollen nicht den Großen Königen zugehören, auch nicht den Leuten der Großen
Könige, und auch nicht den Leuten der Leute der Großen Könige. Das sind nun, o
Würdiger, Unholde, die von den Großen Königen Verbannte heißen. Gleichwie etwa,
o Würdiger, im Reiche des Königs von Magadhá Räuber zu finden sind, die sich da
weder zum König von Magadhá bekennen noch zu seinen Leuten und auch nicht zu
den Leuten seiner Leute, und die nun da, o Würdiger, vom Mágadher König
Verbannte heißen: ebenso nun auch, o Würdiger, gibt es ja Unholde, die zornig,
wütend, rasend sind und den Großen Königen nicht zugehören wollen und nicht
ihren Leuten und auch nicht den Leuten ihrer Leute; und das sind, o Würdiger,
die Unholde, die von den Großen Königen Verbannte heißen. Wer da nun irgend, o
Würdiger, als Unhold, als Geist oder Geistin, als Geisterjüngling oder
Geisterjungfrau, als Geisterfürst oder Geistergeselle oder Geisterknecht, als
Himmelsbote oder Himmelsbotin, als Wassergeist oder Schlangengeist in übler
Absicht einem Mönch oder einer Nonne, einem Anhänger oder einer Anhängerin auf
den Schritten nachschleichen, an den Stätten nachstellen, hinter dem Sitze sich
aufsetzen, hinter dem Lager sich auflagern wollte, über den wäre dort bei den
Geistern und Obergeistern, den Heerfürsten und Oberheerfürsten Anzeige zu
erstatten, Beschwerde zu führen, Klage zu erheben: <Dieser Geist ist
aufsässig, dieser Geist ist zudringlich, dieser Geist stört und Verstört,
dieser Geist hindert und behindert, dieser Geist läßt nicht los>; und zwar
bei welchen Geistern und Obergeistern, Heerfürsten und Oberheerfürsten?
«Beim Götterfürsten,
Himmelsherrn,
Bei Sonne, Mond und
Lebensgeist,
Beim Lichtschein und der
Liebeshuld,
Meerjungfern, Greifen,
Drachenvolk,
«Beim Elfenkönig, Wolkengeist,
Beim Kutscher, der die Götter
fährt,
Beim Himmelsboten Bunter Kranz,
Dem Herrn im Röhricht,
Scharenhaupt,
«Auch Berg- und
Gletscherriesenschar
Auf Gipfelgrat und Alpenhang,
Dem Triftengotte, Waldesgreis,
Dem Luftbeherrscher, Felsengeist,
«Dem Hirtenführer,
Furtenfreund,
Dem Frührot, Mittag,
Abendglanz,
Dem wilden Sturmwind und
Gebraus,
Dem Regengotte, gütig,
hold,
Dem Tau und taubetropfter
Gruft,
Den Schatten im
Akazienhain.
«Das sind die Geister und Obergeister, die Heerfürsten und Oberheerfürsten,
bei denen Anzeige zu erstatten, Beschwerde zu führen, Klage zu erheben wäre:
<Dieser Geist ist aufsässig, dieser Geist ist zudringlich, dieser Geist
stört und verstört, dieser Geist hindert und behindert, dieser Geist läßt nicht
los.> - Das ist, o Würdiger, der Unversehrbare Schutz, der Mönche und
Nonnen, Anhänger und Anhängerinnen schirmen und schützen, vor Schaden behüten
soll, zu rechter Gelassenheit dienen kann.
«Wohlan denn, o Würdiger, wir wollen nun aufbrechen: manche Pflicht wartet
unser, manche Obliegenheit.»
«Wie es euch nun, Große Könige, belieben mag.»
Da sind denn die vier Großen Könige von den Sitzen aufgestanden, vor den
Erhabenen zu ehrerbietigem Gruße hingetreten, sind rechts herumgeschritten und
waren alsbald verschwunden. Und auch die Geister dort waren von den Sitzen
aufgestanden: manche nun brachten dem Erhabenen ehrerbietigen Gruß dar, waren
rechts herumgeschritten und alsbald verschwunden, manche wieder tauschten
höflichen Gruß und freundliche, denkwürdige Worte mit dem Erhabenen und waren
alsbald verschwunden, andere aber falteten die Hände gegen den Erhabenen und
waren alsbald verschwunden, andere wieder gaben Namen und Stand zu erkennen und
waren alsbald verschwunden, und wieder andere blieben still und waren alsbald
verschwunden.
Am nächsten Morgen nun hat der Erhabene sich an die Mönche gewandt, hat den
ganzen Vorgang der verflossenen Nacht und den Vortrag vom Unversehrbaren Schutz
Wort um Wort berichtet und dann also gesprochen:
«Bewahrt, ihr Mönche, den Unversehrbaren Schutz, nehmt ihn auf, ihr Mönche,
den Unversehrbaren Schutz, merkt euch, ihr Mönche, den Unversehrbaren Schutz,
sinnreich, ihr Mönche, ist dieser Unversehrbare Schutz: Mönche und Nonnen,
Anhänger und Anhängerinnen soll er schirmen und schützen, vor Schaden behüten,
er kann zu rechter Gelassenheit dienen.»
Also sprach der Erhabene. Zufrieden freuten sich jene Mönche über das Wort
des Erhabenen.
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