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Digha Nikáya

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  • Pátika Vagga - Buch des Pátikaputto
    • Zehnte Rede - 33. Sangíti Sutta, Übereinkunft (Teil 1)
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Zehnte Rede - 33. Sangíti Sutta, Übereinkunft (Teil 1)

DAS HAB' ICH GEHÖRT. Zu einer Zeit ist der Erhabene im Lande der Maller auf der Wanderschaft gewesen, von einer zahlreichen Jüngerschaft begleitet, mit einer Schar von fünfhundert Mönchen gegen Pává, einer mallischen Burgstadt, hingezogen. Bei Pává hat dann der Erhabene Rast gehalten, im Mangohaine bei Cundo, dem Goldschmied.

Damals aber hatten die Maller von Pává ein neues Herrenhaus, der Hohe Turm genannt, eben erst erbauen lassen, und niemand noch hatte darin gewohnt, kein Asket und kein Priester noch irgendein menschliches Wesen.

Es kam nun den Mallern von Pává zu Ohren: <Der Erhabene, heißt es, wandert im mallischen Lande von Ort zu Ort, in Begleitung einer zahlreichen Jüngerschaft, ist mit einer Schar von fünfhundert Mönchen bis vor Pává gekommen, hat vor der Stadt Rast gehalten, im Mangohaine bei Cundo dem Goldschmied.> Da begaben sich denn die Maller von Pává dorthin wo der Erhabene weilte, verneigten sich ehrerbietig vor dem Erhabenen und setzten sich seitwärts nieder. Seitwärts sitzend wandten sich dann die Maller von Pává mit diesen Worten an den Erhabenen:

«Es ist da, o Herr, von den Mallern in Pává ein neues Herrenhaus, der Hohe Turm genannt, eben erst erbaut worden, und niemand noch hat es bewohnt, kein Asket und kein Priester noch irgendein menschliches Wesen. Das möge, o Herr, der Erhabene zuerst benutzen: vom Erhabenen zuerst benutzt, werden es dann die Maller von Pává benutzen. So soll es den Mallern von Pává lange zum Wohle, zum Heile gereichen

Schweigend gewährte der Erhabene die Bitte.

Als nun die Maller von Pává der Zustimmung des Erhabenen sicher waren, standen sie auf, begrüßten den Erhabenen ehrerbietig, gingen rechts herum und begaben sich nach dem Herrenhause. Dort ließen sie den Boden ganz mit Matten bedecken, die Stühle bereit richten, einen Eimer mit Wasser aufstellen und eine Öllampe zurecht machen. Dann kehrten sie wieder zum Erhabenen zurück, verneigten sich ehrerbietig vor dem Erhabenen und standen seitwärts. Seitwärts stehend sprachen nun die Maller von Pává zum Erhabenen also:

«Ganz mit Matten bedeckt, o Herr, ist der Boden des Hauses, die Stühle stehn bereit, ein Eimer mit Wasser ist aufgestellt, eine Öllampe zurecht gemacht: wie es nun, o Herr, dem Erhabenen belieben mag

Da hat denn der Erhabene sich gerüstet, Mantel und Schale genommen und ist in Begleitung der Jüngerschar zum Herrenhause hingeschritten. Dort angelangt spülte der Erhabene die Füße ab, trat in den Saal ein und setzte sich nahe dem mittleren Pfeiler, gegen Osten gewendet, nieder. Und auch die begleitenden Mönche spülten die Füße ab, traten in den Saal ein und setzten sich nahe der westlichen Wand, gegen Osten gewendet, nieder, so daß der Erhabene ihnen voransaß. Und auch die Maller von Pává spülten die Füße ab, traten in den Saal ein und setzten sich nahe der östlichen Wand, gegen Westen gewendet, nieder, so daß der Erhabene ihnen voransaß. Alsbald nun hat der Erhabene die Maller von Pává bis tief in die Nacht in lehrreichem Gespräche ermuntert, ermutigt, erregt und erheitert, dann aber gemahnt:

«Vorgerückt ist, ihr Vásetther, die Nacht: wie es euch nun belieben mag.» (Die Maller wurden nach ihrem geistigen Ahnherrn 'Vasisthas' als Vásetther angesprochen.)

«Wohl, o Herrsagten da gehorsam die Maller von Pává zum Erhabenen, standen von ihren Sitzen auf, verneigten sich ehrerbietig vor dem Erhabenen, gingen rechts herum und entfernten sich.

Bald aber nachdem die Maller von Pává gegangen waren, hat der Erhabene, über die lautlose, stille Schar der Mönche hinblickend, sich an den ehrwürdigen Sáriputto gewandt:

«Frei ist von matter Müde, Sáriputto, die Jüngerschar: schicke dich an, Sáriputto, zu lehrreicher Rede vor den Mönchen; der Rücken ist mir schwer geworden: den will ich ausstrecken

«Gern, o Herr», sagte da der ehrwürdige Sáriputto, dem Erhabenen gehorchend.

Da hat nun der Erhabene den Mantel vierfach gefaltet aufgespreitet und sich auf die rechte Seite wie der Löwe hingelegt, einen Fuß über dem anderen, klar bewußt, der Stunde des Aufstehns gewärtig.

Zur damaligen Zeit aber war der Freie Bruder Náthaputto zu Pává eben erst gestorben. Nach dessen Tode sind die Freien Brüder zerfallen, entzweigeraten, in Zank und Streit verwickelt gewesen, sie haderten miteinander und scharfe Wortgefechte fanden statt <Nicht du kennst diese Lehre und Ordnung, ich kenne diese Lehre und Ordnung! Was wirst du diese Lehre und Ordnung verstehn? Auf falscher Fährte bist du: ich bin auf rechter Fährte. Mir ist's gelungen: dir mißlungen. Was vorher zu sagen ist hast du nachher gesagt: was nachher zu sagen ist hast du vorher gesagt. Deine Behauptung ist umgestürzt, dein Wort dir entwunden worden: gebändigt bist du, gib deine Rede verloren, oder widersteh' wenn du kannst!>: so ist einer dem anderen entgegengetreten. Wie ein Mörder schien sich fast jeder von den Freien Brüdern, den Nachfolgern Náthaputtos, zu gebärden. Die aber da dem Freien Bruder Náthaputto als Anhänger zugetan waren, im Hause lebend, weiß gekleidet, die schienen vor den Freien Brüdern, den Nachfolgern Náthaputtos, Unbehagen, Mißfallen, Widerwillen zu empfinden, wie das eintritt bei einer schlechtverkündeten Heilsordnung, bei einer schlechtdargelegten, abstoßenden, Unruhe schaffenden, die kein vollkommen Erwachter kundgetan hat, deren Kuppel geborsten ist, die keine Zuflucht gewährt.

Der ehrwürdige Sáriputto nun hat also zu den Mönchen gesprochen:

«Es ist da, ihr Freunde, Náthaputto der Freie Bruder vor kurzem bei Pává gestorben: und dessen Jünger und Anhänger sind untereinander zerfallen, wie das eintritt bei einer schlechtverkündeten Heilsordnung, bei einer schlechtdargelegten, abstoßenden, Unruhe schaffenden, die kein vollkommen Erwachter kundgetan hat, deren Kuppel geborsten ist, die keine Zuflucht gewährt. So pflegt ja das, ihr Brüder, bei einer solchen Lehre und Ordnung zu geschehn.

Da ist denn nun uns, ihr Brüder, vom Erhabenen die Lehre wohlverkündet, wohldargelegt worden, anziehend, Ruhe bereitend, von einem vollkommen Erwachten kundgetan. Da können wir eben alle übereinkommen und brauchen nichts zu Verändern (Siehe D.29.), auf daß dieses Asketentum seinen Lauf nehmen, lange bestehn kann, daß es eben vielen zum Wohle, vielen zum Heile sei, aus Erbarmen zur Welt, zum Nutzen, Wohle und Heile für Götter und Menschen.

«Was ist das aber, ihr Brüder, für eine Lehre, die uns vom Erhabenen wohlverkündet, wohldargelegt worden ist, anziehend, Ruhe bereitend, von einem vollkommen Erwachten kundgetan, wobei wir eben alle übereinkommen können und nichts zu verändern brauchen, auf daß dieses Asketentum seinen Lauf nehmen, lange bestehn kann, daß es eben vielen zum Wohle, vielen zum Heile sei, aus Erbarmen zur Welt, zum Nutzen, Wohle und Heile für Götter und Menschen?

 




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