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Digha Nikáya

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  • Silakkhandha Vagga - Teil über die Moral
    • Erste Rede - 1. Brahmajála Sutta (Das Priesternetz)
      • 1.2. Die Analyse der Sittsamkeit
        • 1.2.3. Der Lange Teil der Sittlichkeit (mahásíla)
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1.2.3. Der Lange Teil der Sittlichkeit (mahásíla)

·  (19) „Als wie etwa gar manche ehrsame Priester und Asketen, die von den dargebrachten Gaben der Gläubigen leben, durch eine derartige gemeine Wissenschaft auf unrechte Weise ihren Unterhalt erwerben, und zwar durch Auslegen der Sterngesichte, Vorzeichen, Warnungen, der Träume, der Körpermale, der Maulwurflöcher, der Feueropfer, Löffelopfer, der Hülsenopfer, der Korn- und Reisopfer, der Milch- und Ölopfer, der Speichel- und Blutopfer, durch Besprechen der Leibesglieder, Besprechen von Haus und Feld, durch Wurzelsegen und Kräutersegen und Erdesegen, durch Beschwörung von Schlangen, Giften, Skorpionen, sie deuten den Lauf der Mäuse, den Flug der Vögel, die Krähen und ihr Krächzen, raten wie man vor Pfeilen sich freien, wie man wilde Tiere bannen kann, und dergleichen mehr: eine derartige gemeine Wissenschaft mit unrechtem Unterhalt hat er verschmäht, der Asket Gotamo." So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen.

·  (20) „Als wie etwa gar manche ehrsame Priester und Asketen, die von den dargebrachten Gaben der Gläubigen leben, durch eine derartige gemeine Wissenschaft auf unrechte Weise ihren Unterhalt erwerben, und zwar durch Auslegen der glücklichen Zeichen an Edelsteinen, an Stöcken, an Kleidern, an Schwertern, Pfeilen, Bogen, Wurfscheiben, an Weibern und Männern, an Knaben und Mädchen, an Knechten und Mägden, an Elefanten und Rossen, an Büffeln und Stieren und Kühen, an Ziegen und Schafen, an Hühnern und Wachteln, an Eidechsen, Katzen, Schildkröten, wilden Tieren, und dergleichen mehr: eine derartige gemeine Wissenschaft mit unrechtem Unterhalt hat er verschmäht, der Asket Gotamo." So etwa schon, ihr Mönche mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen.

·  (21) „Als wie etwa gar manche ehrsame Priester und Asketen, die von den dargebrachten Gaben der Gläubigen leben, durch eine derartige gemeine Wissenschaft auf unrechte Weise ihren Unterhalt erwerben, und zwar ankünden: 'Es werden die Könige geneinander ziehn', 'Es werden die Könige nicht geneinander ziehn', 'Es werden die Könige innerhalb der Stadt aufeinander stoßen', 'Es werden die Könige außerhalb der Stadt auseinander ziehn'; 'Es werden die Könige außerhalb der Stadt aufeinander stoßen', 'Es werden die Könige innerhalb der Stadt auseinander ziehn'; 'Es werden die Könige innerhalb der Stadt den Sieg ausmachen', 'Es werden die Könige außerhalb der Stadt die Niederlage ausmachen'; 'Es werden die Könige außerhalb der Stadt den Sieg ausmachen', 'Es werden die Könige innerhalb der Stadt die Niederlage ausmachen', 'So wird der eine einen Sieg erkämpfen, der andere eine Niederlage erleiden', und dergleichen mehr: eine derartige gemeine Wissenschaft mit unrechtem Unterhalt hat er verschmäht, der Asket Gotamo. 'So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen.

·  (22) „Als wie etwa gar manche ehrsame Priester und Asketen, die von den dargebrachten Gaben der Gläubigen leben, durch eine derartige gemeine Wissenschaft auf unrechte Weise ihren Unterhalt erwerben, und zwar angeben: 'Eine Mondesfinsternis wird eintreten, eine Sonnenfinsternis wird eintreten, eine Planetenbedeckung wird stattfinden; Mond und Sonne werden einander näher sein, Mond und Sonne werden einander ferner sein, Planeten werden einander näher sein, Planeten werden einander ferner sein; Sternschnuppen werden niedergehen, es wird ein Wetterleuchten geben, ein Erdbeben wird kommen, Donnerschläge werden rollen; der Aufgang, der Untergang des Mondes, der Sonne, der Planeten wird bewölkt, wird klar sein; eine solche Vorbedeutung hat die Mondesfinsternis, eine solche die Sonnenfinsternis, eine solche die Planetenbedeckung; eine solche Vorbedeutung hat die Mond- und Sonnennähe, eine solche die Mond- und Sonnenferne, eine solche die Planetennähe, eine solche die Planetenferne; eine solche Vorbedeutung hat der Sternschnuppenfall, eine solche das Wetterleuchten, eine solche das Erdbeben, eine solche das Donnerrollen; eine solche Vorbedeutung hat der Aufgang, der Untergang des Mondes, der Sonne, der Planeten bei bewölktem Himmel, bei klarem Himmel', und dergleichen mehr: eine derartige gemeine Wissenschaft mit unrechtem Unterhalt hat er verschmäht, der Asket Gotamo. 'So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen.

·  (23) „Als wie etwa gar manche ehrsame Priester und Asketen, die von den dargebrachten Gaben der Gläubigen leben, durch eine derartige gemeine Wissenschaft auf unrechte Weise ihren Unterhalt erwerben, und zwar vorhersagen: 'Wir werden eine gute Regenzeit haben', 'Wir werden eine schlechte Regenzeit haben', 'Es wird eine gute Ernte geben', 'Es wird eine schlechte Ernte geben', 'Der Friede wird erhalten bleiben', 'Ein Krieg wird ausbrechen', 'Eine Seuche wird kommen', 'Die Gesundheit wird andauern'; sie versehn Dienste als Schreiber, Rechner, Verwalter, betreiben Dichtkunst und Weltweisheit, und dergleichen mehr: eine derartige gemeine Wissenschaft mit unrechtem Unterhalt hat er verschmäht, der Asket Gotamo." So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen.

·  (24) „Als wie etwa gar manche ehrsame Priester und Asketen, die von den dargebrachten Gaben der Gläubigen leben, durch eine derartige gemeine Wissenschaft auf unrechte Weise ihren Unterhalt erwerben, und zwar beistehen bei Heirat und Verheiratung, Bündnis und Fehde, Leihen und Verleihen, Wünschen und Verwünschen; sie vereiteln Empfängnis, lähmen die Zunge, sperren die Kinnbacken; sie beflüstern die Hände, flüstern ins Ohr; sie erforschen einen Spiegel, befragen eine Schlafseherin, erkunden Orakel; sie dienen der Sonne, dienen dem Großen, huldigen der Flamme, preisen die Glücksgöttin, und dergleichen mehr: eine derartige gemeine Wissenschaft mit unrechtem Unterhalt hat er verschmäht, der Asket Gotamo." So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen.

·  (25) „Als wie etwa gar manche ehrsame Priester und Asketen, die von den dargebrachten Gaben der Gläubigen leben, durch eine derartige gemeine Wissenschaft auf unrechte Weise ihren Unterhalt erwerben, und zwar Sühnungen vornehmen, Gebete murmeln, die Speise besprechen', die Erde besprechen, Regen erflehn, die Saaten segnen, das Haus einweihen, die Mauern besprengen; sie lassen Spülungen, Waschungen, Opfer vollbringen; geben Mittel zum Speien und Entleeren nach oben und nach unten und durch den Rachen; sie ölen die Ohren, säubern die Augen, reinigen die Nase; sie salben und bestreichen, behandeln mit Sonde und Messer, helfen bei der Geburt, verordnen Wurzeln und Kräuter, verabreichen Arzneien, und dergleichen mehr: eine derartige gemeine Wissenschaft mit unrechtem Unterhalt hat er verschmäht, der Asket Gotamo." So etwa schon, ihr Mönche, mag der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen.

„Das aber ist es, ihr Mönche, was geringwertig, minderwertig, tugendwertig ist, warum der gewöhnliche Mensch über den Vollendeten ein günstiges Urteil fällen mag." 




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