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Digha Nikáya

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  • Silakkhandha Vagga - Teil über die Moral
    • Erste Rede - 1. Brahmajála Sutta (Das Priesternetz)
      • 1.3. Theorien über die Vergangenheit (pubbantakappika)
        • 1.3.1. Ewigkeit (sassataváda): Ansichten 1 - 4
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1.3.1. Ewigkeit (sassataváda): Ansichten 1 - 4

„Es gibt, ihr Mönche, einige Priester und Asketen, die Ewigkeit behaupten, die Seele 1 und Welt als ewig auslegen, nach vier Urständen. Diese ehrsamen Priester und Asketen nun, worauf gründen sich die, worauf stützen sich die und behaupten Ewigkeit, legen Seele und Welt als ewig aus, nach vier Urständen?

·  (1) „Da hat, ihr Mönche, irgend ein Asket oder Priester in heißer Buße, in stetem Kampfe, in ernster Übung, in unermüdlichem Eifer, in tiefer Bedachtsamkeit eine geistige Einigung errungen, wo er innig im Herzen an manche verschiedene frühere Daseinsform sich erinnert: als wie an ein Leben, dann an zwei Leben, dann an drei Leben, dann an vier Leben, dann an fünf Leben, dann an zehn Leben, dann an zwanzig Leben, dann an dreißig Leben, dann an vierzig Leben, dann an fünfzig Leben, dann an hundert Leben, dann an tausend Leben, dann an hunderttausend Leben, dann an viele hunderttausend Leben; 'Dort war ich, jenen Namen hatte ich, jener Familie gehörte ich an, das war mein Stand, das mein Beruf, solches Wohl und Wehe hatte ich erfahren, so war mein Lebensende; dort verschieden trat ich anderswo wieder ins Dasein: da war ich nun, diesen Namen hatte ich, dieser Familie gehörte ich an, dies war mein Stand, dies mein Beruf, solches Wohl und Weh habe ich erfahren, so war mein Lebensende; da verschieden trat ich hier wieder ins Dasein': so erinnert er sich mancher verschiedenen früheren Daseinsform, mit je den eigentümlichen Merkmalen, mit je den eigenartigen Beziehungen. Der sagt sich nun:

·  Ewig ist Seele und Welt, starr, giebelständig, grundfest gegründet; und diese Wesen wandern um, wandeln um, verschwinden und erscheinen wieder: es ist eben immer dasselbe. Und woher weiß ich das? Ich hatte ja in heißer Buße, in stetem Kampfe, in ernster Übung, in unermüdlichem Eifer, in tiefer Bedachtsamkeit eine geistige Einigung errungen, wo ich innig im Herzen an manche verschiedene frühere Daseinsform, an viele hunderttausend Leben mich erinnert habe: daher weiß ich jetzt, daß Seele und Welt ewig sind, starr, giebelständig, grundfest gegründet; und diese Wesen wandern um, wandeln um, verschwinden und erscheinen wieder: es ist eben immer dasselbe.'

·  „Das ist, ihr Mönche, der erste Standort, auf den sich da manche Priester und Asketen gründen und stützen und Ewigkeit behaupten, Seele und Welt als ewig auslegen.

·  (2) „Zum zweiten nun: worauf gründen sich und worauf stützen sich ehrsame Priester und Asketen und behaupten Ewigkeit, legen Seele und Welt als ewig aus? Da hat, ihr Mönche, irgend ein Asket oder Priester in heißer Buße, in stetem Kampfe, in ernster Übung, in unermüdlichem Eifer, in tiefer Bedachtsamkeit eine geistige Einigung errungen, wo er innig im Herzen an manche verschiedene frühere Daseinsform sich erinnert, und zwar an die Zeiten während einer Weltenentstehung und Weltenvergehung, dann an die Zeiten während zweier Weltenentstehungen-Weltenvergehungen, dann an die Zeiten während dreier Weltenentstehungen-Weltenvergehungen, dann an die Zeiten während vier, fünf, zehn Weltenentstehungen-Weltenvergehungen, mit je den eigentümlichen Merkmalen, mit je den eigenartigen Beziehungen. Der sagt sich nun:

·  Ewig ist Seele und Welt, starr, giebelständig, grundfest gegründet; und diese Wesen wandern um, wandeln um, verschwinden und erscheinen wieder: es ist eben immer dasselbe. Und woher weiß ich das? Ich hatte ja in heißer Buße, in stetem Kampfe, in ernster Übung, in unermüdlichem Eifer, in tiefer Bedachtsamkeit eine geistige Einigung errungen, wo ich innig im Herzen an manche verschiedene frühere Daseinsform, an die Zeiten während zehn Weltenentstehungen - Weltenvergehungen mich erinnert habe: daher weiß ich jetzt, daß Seele und Welt ewig sind, starr, giebelständig, grundfest gegründet; und diese Wesen wandern um, wandeln um, verschwinden und erscheinen wieder: es ist eben immer dasselbe.

·  „Das ist, ihr Mönche, der zweite Standort, auf den sich da manche Asketen und Priester gründen und stützen und Ewigkeit behaupten, Seele und Welt als ewig auslegen.

·  (3) „Zum dritten nun: worauf gründen sich und worauf stützen sich ehrsame Priester und Asketen und behaupten Ewigkeit, legen Seele und Welt als ewig aus? Da hat, ihr Mönche, irgend ein Asket oder Priester in heißer Buße, in stetem Kampfe, in ernster Übung, in unermüdlichem Eifer, in tiefer Bedachtsamkeit eine geistige Einigung errungen, wo er innig im Herzen an manche verschiedene frühere Daseinsform sich erinnert, und zwar an die Zeiten während zehn Weltenentstehungen-Weltenvergehungen, dann an die Zeiten während zwanzig Weltenentstehungen-Weltenvergehungen, dann an die Zeiten während dreißig Weltenentstehungen-Weltenvergehungen dann an die Zeiten während vierzig Weltenentstehungen-Weltenvergehungen mit je den eigentümlichen Merkmalen, mit je den eigenartigen Beziehungen. Der sagt sich nun:

·  Ewig ist Seele und Welt, statt, giebelständig, grundfest gegründet; und diese Wesen wandern um, wandeln um, verschwinden und erscheinen wieder: es ist eben immer dasselbe. Und woher weiß ich das? Ich hatte ja in heißer Buße, in stetem Kampfe, in ernster Übung, in unermüdlichem Eifer in tiefer Bedachtsamkeit eine geistige Einigung errungen, wo ich innig im Herzen an manche verschiedene frühere Daseinsform, an die Zeiten während vierzig Weltenentstehungen-Weltenvergehungen mich erinnert habe. Daher weiß ich jetzt, daß Seele und Welt ewig sind, starr, giebelständig, grundfest gegründet; und diese Wesen wandern um, wandeln um, verschwinden und erscheinen wieder: es ist eben immer dasselbe.

·  „Das ist, ihr Mönche, der dritte Standort, auf den sich da manche Asketen und Priester gründen und stützen und Ewigkeit behaupten, Seele und Welt als ewig auslegen.

·  (4) „Zum vierten nun: worauf gründen sich und worauf stützen sich ehrsame Priester und Asketen und behaupten Ewigkeit, legen Seele und Welt als ewig aus? Da ist, ihr Mönche, irgend ein Asket oder Priester ein Grübler, ein Forscher; der trägt eine grüblerisch vernagelte Lehre vor, wie er selbst sie ersonnen und ausgedacht hat:

·  Ewig ist Seele und Welt, starr, giebelständig, grundfest gegründet; und diese Wesen wandern um, wandeln um, verschwinden und erscheinen wieder: es ist eben immer dasselbe.

·  „Das ist, ihr Mönche, der vierte Standort, auf den sich da manche Asketen und Priester gründen und stützen und Ewigkeit behaupten, Seele und Welt als ewig auslegen.

„Danach, ihr Mönche, behaupten jene Asketen und Priester Ewigkeit, legen Seele und Welt als ewig aus, nach den vier Urständen. Den wer da irgend, ihr Mönche, als ein Asket oder Priester Ewigkeit behauptet, Seele und Welt als ewig auslegt, ein jeder solche tut es nach eben diesen vier Urständen, nach dem einen oder dem anderen: es gibt keine außerdem.

„Das sind ihr Mönche, die Dinge, die tief sind, schwer zu entdecken, schwer zu gewahren, stille, erlesene, unbekrittelbare, feine, Weisen erfindliche, die der Vollendete selbst verstanden, sich offenbar gemacht hat und dann kennen lehrt, um welche man über den Vollendeten nach Gebühr ein günstiges Urteil richtig fällen mag.




1  Es sei hier gesagt, daß es eine Seele (ein Wesen) im herkömmlichen Sinn in der Lehre Buddhas nicht gibt.






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