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Digha Nikáya

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  • Silakkhandha Vagga - Teil über die Moral
    • Erste Rede - 1. Brahmajála Sutta (Das Priesternetz)
      • 1.3. Theorien über die Vergangenheit (pubbantakappika)
        • 1.3.3. Endlich und Unendlichkeit der Welt (antánantaváda): Ansichten 9 - 12
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1.3.3. Endlich und Unendlichkeit der Welt (antánantaváda): Ansichten 9 - 12

„Es gibt, ihr Mönche, einige Priester und Asketen, die Endlichkeit und Unendlichkeit behaupten, die Welt als endlich und als unendlich auslegen, nach vier Urständen. Diese ehrsamen Priester und Asketen nun, worauf gründen sich die, worauf stützen sich die und behaupten Endlichkeit und Unendlichkeit, legen die Welt als endlich und als unendlich aus, nach vier Urständen?

·  (1) „Da hat, ihr Mönche, irgend ein Asket oder Priester in heißer Buße, in stetem Kampfe, in ernster Übung, in unermüdlichem Eifer, in tiefer Bedachtsamkeit eine geistige Einigung errungen, wo er innig im Herzen eine endliche Vorstellung von der Welt gewinnt. Der sagt sich nun:

·  Endlich ist diese Welt, ringsum kreisförmig. Und woher weiß ich das? Ich hatte ja in heißer Buße, in stetem Kampfe, in ernster Übung, in unermüdlichem Eifer, in tiefer Bedachtsamkeit eine geistige Einigung errungen, wo ich innig im Herzen eine endliche Vorstellung von der Welt gewonnen habe: daher weiß ich jetzt, daß diese Welt endlich ist, ringsum kreisförmig.'

·  Das ist, ihr Mönche, der erste Standort, auf den sich da manche Asketen und Priester gründen und stützen und Endlichkeit und Unendlichkeit behaupten, die Welt als endlich und als unendlich auslegen.

·  (2) „Zum zweiten nun: worauf gründen sich und worauf stützen sich ehrsame Priester und Asketen und behaupten Endlichkeit und Unendlichkeit, legen die Welt als endlich und als unendlich aus? Da hat ihr Mönche, irgend ein Asket oder Priester in heißer Buße, in stetem Kampfe, in ernster Übung, in unermüdlichem Eifer, in tiefer Bedachtsamkeit eine geistige Einigung errungen, wo er innig im Herzen eine unendliche Vorstellung von der Welt gewinnt. Der sagt sich nun:

·  Unendlich ist diese Welt, rings ohne Grenzen. Die Priester und Asketen, die da behauptet haben 'Endlich ist diese Welt, ringsum kreisförmig', die haben es falsch erkannt. Unendlich ist diese Welt, rings ohne Grenzen. Und woher weiß ich das? Ich hatte ja in heißer Buße, in stetem Kampfe, in ernster Übung, in unermüdlichem Eifer, in tiefer Bedachtsamkeit eine geistige Einigung errungen, wo ich innig im Herzen eine unendliche Vorstellung von der Welt gewonnen habe: daher weiß ich jetzt, daß diese Welt unendlich ist, rings ohne Grenzen.

·  „Das ist, ihr Mönche, der zweite Standort, auf den sich da manche Asketen und Priester gründen und stützen und Endlichkeit und Unendlichkeit behaupten, die Welt als endlich und als unendlich auslegen.

·  (3) „Zum dritten nun: worauf gründen sich und worauf stützen sich ehrsame Priester und Asketen und behaupten Endlichkeit und Unendlichkeit, legen die Welt als endlich und als unendlich aus? Da hat, ihr Mönche irgend ein Asket oder Priester in heißer Buße, in stetem Kampfe, in ernster Übung, in unermüdlichem Eifer, in tiefer Bedachtsamkeit eine geistige Einigung errungen, wo er innig im Herzen nach oben und nach unten eine endliche Vorstellung von der Welt gewinnt, nach der Mitte eine unendliche Vorstellung. Der sagt sich nun:

·  Endlich ist diese Welt und unendlich. Die Priester und Asketen, die da behauptet haben 'Endlich ist diese Welt, ringsum kreisförmig', die haben es falsch erkannt. Und die Priester und Asketen, die da behauptet haben 'Unendlich ist diese Welt, rings ohne Grenzen', auch die haben es falsch erkannt. Endlich ist diese Welt und unendlich. Und woher weiß ich das? Ich hatte ja in heißer Buße, in stetem Kampfe, in ernster Übung, in unermüdlichem Eifer, in tiefer Bedachtsamkeit eine geistige Einigung errungen, wo ich innig im Herzen nach oben und nach unten eine endliche Vorstellung von der Welt gewonnen habe, nach der Mitte eine unendliche Vorstellung: daher weiß ich jetzt, daß diese Welt endlich ist und unendlich.

·  „Das ist, ihr Mönche, der dritte Standort, auf den sich da manche Asketen und Priester gründen und stützen und Endlichkeit und Unendlichkeit behaupten, die Welt als endlich und als unendlich auslegen.

·  (4) „Zum vierten nun: worauf gründen sich und worauf stützen sich ehrsame Priester und Asketen und behaupten Endlichkeit und Unendlichkeit, legen die Welt als endlich und als unendlich aus? Da ist, ihr Mönche irgend ein Asket oder Priester ein Grübler, ein Forscher; der trägt eine grüblerisch vernagelte Lehre vor, wie er selbst sie ersonnen und ausgedacht hat:

·  Weder endlich ist diese Welt, noch auch unendlich. Die Priester und Asketen, die da behauptet haben 'Endlich ist diese Welt, ringsum kreisförmig', die haben es falsch erkannt. Und die Priester und Asketen, die da behauptet haben' Unendlich ist diese Welt, rings ohne Grenzen', auch die haben es falsch erkannt. Und die Priester und Asketen, die da behauptet haben 'Endlich ist diese Welt und unendlich', auch die haben es falsch erkannt. Weder endlich ist diese Welt, noch auch unendlich.

„Das ist, ihr Mönche, der vierte Standort, auf den sich da manche Asketen und Priester gründen und stützen und Endlichkeit und Unendlichkeit behaupten, die Welt als endlich und als unendlich auslegen.

„Danach, ihr Mönche, behaupten jene Asketen und Priester Endlichkeit und Unendlichkeit, legen die Welt als endlich und als unendlich aus, nach den vier Urständen. Denn wer da irgend, ihr Mönche, als ein Asket oder Priester Endlichkeit und Unendlichkeit behauptet, die Welt als endlich und als unendlich auslegt, ein jeder solche tut es nach eben diesen vier Urständen, nach dem einen oder dem anderen: es gibt keine außerdem.

„Das sind, ihr Mönche, die Dinge, die tief sind, schwer zu entdecken, schwer zu gewahren, stille, erlesene, unbekrittelbare, feine, Weisen erfindliche, die der Vollendete selbst verstanden, sich offenbar gemacht hat und dann kennen lehrt, um welche man über den Vollendeten nach Gebühr ein günstiges Urteil richtig fällen mag.




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