„Sobald aber, ihr Mönche, ein Mönch der sechs Sinnesgebiete Aufgang und
Untergang, Labsal und Elend und Überwindung wirklich versteht, versteht er eben
was über alle diese hinausreicht.
„Denn wer da irgend, ihr Mönche, als ein Asket oder Priester der
Vergangenheit anhängt und der Zukunft anhängt, der Vergangenheit und der
Zukunft anhängt, der Vergangenheit und der Zukunft nachsinnt, über
Vergangenheit und Zukunft mancherlei Glaubenslehren ausbringt, ein jeder solche
ist eben durch einen dieser zweiundsechzig Urstände in ein Netz geraten; darin
verfangen aber tauchen sie, um emporzutauchen, empor: darin verstrickt, eben in
das Netz geraten, tauchen sie, um emporzutauchen, empor.
„Gleichwie etwa, ihr Mönche, wenn ein geschickter Fischer oder Fischerknabe
mit einem feinmaschigen Netz einen Teich von geringer Tiefe abzöge und sich nun
sagte: Was da irgend in diesem Wasserbett an gröberen Tieren ist, alles das
kommt ja ins Netz; darin verfangen aber tauchen sie, um emporzutauchen, empor:
darin verstrickt, eben in das Netz geraten, tauchen sie, um emporzutauchen,
empor,: ebenso nun auch, ihr Mönche, ist ein jeder von den Asketen oder
Priestern, die der Vergangenheit anhängen und der Zukunft anhängen, der
Vergangenheit und der Zukunft anhängen, der Vergangenheit und der Zukunft
nachsinnen, über Vergangenheit und Zukunft mancherlei Glaubenslehren
ausbringen, eben durch einen jener zweiundsechzig Urstände in ein Netz geraten;
darin verfangen aber tauchen sie, um emporzutauchen, empor: darin verstrickt,
eben in das Netz geraten, tauchen sie, um emporzutauchen, empor.
„Abgeschnitten
von der Ader des Daseins, ihr Mönche, steht der Leib des Vollendeten da.
Solange sein Leib dastehn wird, solange werden ihn Götter und Menschen
sehn. Zerfällt der Leib, wann das Leben aufgezehrt ist, werden ihn Götter
und Menschen nicht mehr sehn. Gleichwie etwa, ihr Mönche, wenn ein
Mangobündel vom Stiele abgeschnitten wird, alle die einzelnen
Mangofrüchte, am Stiele bestanden, insgesamt mitfolgen, ebenso nun auch,
ihr Mönche, steht abgeschnitten von der Ader des Daseins der Leib des
Vollendeten da. Solange sein Leib dastehn wird, solange werden ihn Götter
und Menschen sehn. Zerfällt der Leib, wann das Leben aufgezehrt ist,
werden ihn Götter und Menschen nicht mehr sehn.
Nach dieser Rede wandte sich der ehrwürdige Anando also an den Erhabenen:
„Erstaunlich, o Herr, außerordentlich, o Herr! Welchen Namen,o Herr, soll diese
Darstellung führen?
„Wohlan denn, Anando, so bewahre diese Darstellung unter dem Namen Netz der
Dinge, oder bewahre sie als das Netz der Lehre, oder bewahre sie als das
Priesternetz, oder bewahre sie als das Netz der Ansichten oder bewahre sie als
den Unvergleichlichen Siegeskampf.
Also sprach der Erhabene. Zufrieden freuten sich jene Mönche über das Wort
des Erhabenen.
Während aber diese Darlegung stattgefunden hatte, war ein Beben durch das
tausendfache Weltall gegangen.
|