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Digha Nikáya IntraText CT - Text |
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1.4.5. Die Lehre des Wohlbefindens bei Lebzeiten (ditthadhammanibbánaváda): Ansichten 58 - 62„Es gibt, ihr Mönche, einige Priester und Asketen, die Wohlbefinden bei Lebzeiten behaupten des lebendigen Wesens vollkommenes Wohlbefinden bei Lebzeiten ankünden, nach fünf Urständen. Diese ehrsamen Priester und Asketen nun, worauf gründen sich die, worauf stützen sich die und behaupten Wohlbefinden bei Lebzeiten, künden des lebendigen Wesens vollkommenes Wohlbefinden bei Lebzeiten an, nach fünf Urständen? · (1) „Da hat, ihr Mönche, irgend ein Asket oder Priester diese Meinung diese Ansicht: Sobald eben dieses Selbst dem Gebrauch und Genuß der fünf Begehrungen nachgehn kann, hat eben insofern dieses Selbst das vollkommene Wohlbefinden bei Lebzeiten erreicht. Auf solche Weise künden die einen des lebendigen Wesens vollkommenes Wohlbefinden bei Lebzeiten an. · (2) „Einem solchen entgegnet nun ein anderer: Es ist wohl dieses Selbst so beschaffen, wie du sagst; ich sage nicht, daß es das nicht gibt Aber dieses Selbst hat nicht schon insofern das vollkommene Wohlbefinden bei Lebzeiten erreicht. Und warum nicht? Die Genüsse sind ja vergänglich, leidig wandelbar: weil sie sich umwandeln, in Veränderung übergehn, erzeugen sie Kummer, Jammer, Schmerz, Gram und Verzweiflung. Sobald aber dieses Selbst gar fern von Begierden, fern von unheilsamen Dingen, in sinnend gedenkender ruhegeborener seliger Verzückung weilt, in der Weihe der ersten Schauung hat eben insofern dieses Selbst das vollkommene Wohlbefinden bei Lebzeiten erreicht. Auf solche Weise künden die anderen des lebendigen Wesens vollkommenes Wohlbefinden bei Lebzeiten an. · (3) „Einem solchen entgegnet nun einer: Es ist wohl dieses Selbst so beschaffen, wie du sagst; ich sage nicht, daß es das nicht gibt. Aber dieses Selbst hat nicht schon insofern das vollkommene Wohlbefinden bei Lebzeiten erreicht. Und warum nicht? Weil eben da gesonnen und gedacht wird, wird es darum als grob geartet angesehn. Sobald aber dieses Selbst nach Vollendung des Sinnens und Denkens die innere Meeresstille erreicht, die Einheit des Gemüts, die von sinnen und denken freie, in der Einigung geborene selige Verzückung, die Weihe der zweiten Schauung, hat eben insofern dieses Selbst das vollkommene Wohlbefinden bei Lebzeiten erreicht. Auf solche Weise künden die einen des lebendigen Wesens vollkommenes Wohlbefinden bei Lebzeiten an. · (4) „Einem solchen entgegnet nun ein anderer: Es ist wohl diese Selbst so beschaffen, wie du sagst; ich sage nicht, daß es das nicht gibt. Aber diese Selbst hat nicht schon insofern das vollkommene Wohlbefinden bei Lebzeiten erreicht. Und warum nicht? Weil man eben da eine Heiterkeit spürt, im Geiste aufgetrieben wird, wird es darum als grob geartet angesehn. Sobald aber dieses Selbst in heiterer Ruhe verweilt, gleichmütig, einsichtig klarbewußt, ein Glück im Körper empfindet, von dem die Heiligen sagen: 'Der gleichmütig Einsichtige lebt beglückt', und so die Weihe der dritten Schauung erreicht, hat eben insofern dieses Selbst das vollkommene Wohlbefinden bei Lebzeiten erreicht. Auf solche Weise künden die anderen des lebendigen Wesens vollkommenes Wohlbefinden bei Lebzeiten an. · (5) „Einem solchen entgegnet nun einer: Es ist wohl dieses Selbst so beschaffen, wie du sagst; ich sage nicht, daß es das nicht gibt. Aber dieses Selbst hat nicht schon insofern das vollkommene Wohlbefinden bei Lebzeiten erreicht. Und warum nicht? Weil man eben da Glück bekennt, geistige Fülle, wird es darum als grob geartet angesehn. Sobald aber dieses Selbst nach Verwerfung der Freuden und Leiden, nach Vernichtung des einstigen Frohsinns und Trübsinns die Weihe der leidlosen, freudlosen, gleichmütig einsichtigen vollkommenen Reine, die vierte Schauung erreicht, hat eben insofern dieses Selbst das vollkommene Wohlbefinden bei Lebzeiten erreicht. Auf solche Weise künden die einen des lebendigen Wesens vollkommenes Wohlbefinden bei Lebzeiten an. „Danach, ihr Mönche, behaupten jene Asketen und Priester Wohlbefinden bei Lebzeiten, künden des lebendigen Wesens vollkommenes Wohlbefinden bei Lebzeiten an, nach den fünf Urständen. Denn wer da irgend, ihr Mönche, als ein Asket oder Priester Wohlbefinden bei Lebzeiten behauptet, des lebendigen Wesens vollkommenes Wohlbefinden bei Lebzeiten ankündet, ein jeder solche tut es nach eben diesen fünf Urständen, nach dem einen oder dem anderen: es gibt keine außerdem. „Da erkennt denn, ihr Mönche, der Vollendete: 'Solche Ansichten, also genommen, also beharrlich erworben, lassen dahin gelangen, lassen eine solche Zukunft erwarten.' Das erkennt der Vollendete, und erkennt was darüber hinausreicht. Bei dieser Erkenntnis beharrt er aber nicht, und weil er dabei nicht beharrt findet er Einkehr eben in sich; und weil er der Gefühle Aufgang und Untergang, Labsal und Elend und Überwindung wirklich verstanden hat, ist ohne Anhangen abgelöst, ihr Mönche, der Vollendete. Das sind, ihr Mönche, die Dinge, die tief sind, schwer zu entdecken, schwer zu gewahren, stille, erlesene, unbekrittelbare, feine, Weisen erfindliche, die der Vollendete selbst verstanden, sich offenbar gemacht hat und dann kennen lehrt, um welche man über den Vollendeten nach Gebühr ein günstiges Urteil richtig fällen mag.
„Danach, ihr Mönche, hängen jene Asketen und Priester der Zukunft an, sinnen der Zukunft nach, bringen über die Zukunft mancherlei Glaubenslehren aus, nach den vierundvierzig Urständen. Denn wer da irgend, ihr Mönche, als ein Asket oder Priester der Zukunft anhängt, der Zukunft nachsinnt, über die Zukunft mancherlei Glaubenslehren ausbringt, ein jeder solche tut es nach eben diesen vierundvierzig Urständen, nach dem einen oder dem anderen: es gibt keine außerdem. „Danach, ihr Mönche, hängen jene Asketen und Priester der Vergangenheit an und hängen der Zukunft an, hängen der Vergangenheit und der Zukunft an, sinnen der Vergangenheit und der Zukunft nach, bringen über Vergangenheit und Zukunft mancherlei Glaubenslehren aus, nach den zweiundsechzig Urständen 4. Denn wer da irgend, ihr Mönche, als ein Asket oder Priester der Vergangenheit anhängt, der Zukunft anhängt, der Vergangenheit oder der Zukunft anhängt, der Vergangenheit oder der Zukunft nachsinnt, über Vergangenheit oder Zukunft mancherlei Glaubenslehren ausbringt, ein jeder solche tut es nach eben diesen zweiundsechzig Urständen, nach dem einen oder dem anderen: es gibt keine außerdem.
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4 diese hier vorgebrachten zweiundsechzig Urstände scheinen die Grundlagen all der verschiedenen Ansichten und Lehren über die Welt zusammenzufassen; die Satzung Buddhas kann endlich als die dreiundsechzigste und letzte gezählt werden. |
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