Sopáko (II)
480
IM Schatten sah ich der Bastei
Den Höchsten wandeln auf und ab,
An seine Seite trat ich hin,
Begrüßte froh den größten Mann.
481
Den Mantel streift' ich rechts zurück,
Die Hände streckt' ich faltend aus,
Dem Reinen folgt' ich Schritt um Schritt,
Dem höchsten Wesen aller Welt.
482
Da stellt' er manche Frage mir,
Der Kenner, der die Fragen kennt:
Und unverschüchtert, ohne Scheu,
Erklärt' ich was der Meister frug.
483
Beschieden hatt' ich frisch und frei,
Befriedigt schien der höchste Held;
Betrachtend seiner Jünger Schar
Hob also er zu reden an:
484
«Bengálen Heil, Heil Magadhá, -
Wo dieser wandelt, dieser lebt,
Und Kleidung, Speise, Lagerstatt,
Die Notdurft findet, die er braucht,
Geachtet wird und wohl geehrt:
Gesegnet sind sie!», sprach der Herr.
485
«Schon heute bist du, holder Sohn,
Hierher gekommen, mich zu sehn:
Empfang' ihn denn auch alsogleich,
Sopáko, meinen Weihegruß!»
486
War sieben Jahre von Geburt;
Geweiht in diesen Orden ein
Verleb' ich nun den letzten Leib:
O Wunder, was die Wahrheit wirkt!
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