Panthaka der Jüngere (II)
Verse 557-566 sind dem 4. Band der
Buddhistischen Handbibliothek "Sprüche und Lieder" von Kurt Schmidt
entnommen. Diese Übersetzung ist besser und verständlicher. gregerw@loxinfo.co.th
557
Mein Leben war elend und freudlos,
Man höhnte und schalt mich aus.
Mein Bruder verstieß mich und tobte:
"Du schere dich fort aus dem Haus!"
558
Verstoßen, verlassen, ging ich
Zum Klostergarten ans Tor,
Und traurig, nach freundlichem Zuspruch
Mich sehnend, stand ich davor.
559
Da kam der Buddha gegangen,
Er streichelt' das Haupt mir zart,
Ergriff mich am Arme und zog mich
Ins Kloster. Nun war ich verwahrt.
560
Mitfühlend gab mir der Meister,
Die Füße zu waschen, ein Tuch
Und sprach: "Dies halte dir sauber!
Zuletzt noch sei's sauber genug."
561
Beglückt vernahm ich die Worte;
Nun ward mir Belehrung zuteil.
Ich übte die Sammlung des Geistes,
Zu finden das höchste Heil.
562
Ich erkannte mein früheres Dasein,
Meine Hellsicht war unverhüllt,
Nun besaß ich das dreifache Wissen.
Und Buddhas Wort ward erfüllt.
563
Ich konnte jetzt tausendfältig
Erscheinen als Panthako.
Im lieblichen Bambushain saß ich,
Erwartend den Anruf froh.
564
Da sandte im Geist mir der Meister
Ein Zeichen, daß er mich ruft;
Und als ich den Anruf vernommen,
Da flog ich zu ihm durch Luft.
565
Ich neigte mich zu seinen Füßen
Und neben ihn setzt' ich mich dort.
Der Meister erkannte mich wieder,
Empfing mich mit diesem Wort:
566
"Empfange nun Opfergaben,
Die Gaben der ganzen Welt!
Sei Opfergabenempfänger,
Für Verdienste der Menschen ein Feld!"
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