Upaseno Vangantaputto
577
AN ödem Orte, ruhereich,
Wo wild im Walde Tiere gehn,
Da soll der Mönch gesiedelt sein,
Gedanken sinnen, selbstvertieft.
578
Was abfällt soll er sammeln auf,
Im Beinhaus, aus der Gasse Staub,
Die Fetzen stücken dann zurecht:
Denn rauhe Kleidung kleidet ihn.
579
In stiller Demut soll er stehn,
Von Haus zu Hause treten hin
Und warten, ob man Speise gibt,
Sich nie vergessen, ganz gefaßt.
580
Auch üble Kost bekomm' ihm wohl,
Er wird nicht gieren was ergetzt:
Wer gute Küche kosten mag,
Den kümmert keine Schauung mehr.
581
Bedürfnislos, zufrieden, froh,
Soll abgeschieden gehn der Mönch,
Sich keinen Menschen schließen an,
Der Welt entfremdet, Brüdern fremd.
582
Als wär' er stützig, wär' er stumm
Verstell' er weise seinen Sinn,
Kein Wort verlierend ohne Not,
Erfragen Brüder seinen Rat.
583
Er soll nicht rechten, rügen nicht,
Soll Kränkung meiden, meiden Gram,
Sich wohl bewahren ordensecht,
Sein Mahl bemessen kärglich, kurz.
584
Das Grundgerüst begreif' er recht,
Beherrsche witzig fein das Herz,
Der eignen Ebbung eingedenk
Entdeck' er bald ein klares Glück.
585
Und immer standhaft, immer stark,
Sei stets gewiß er in sich selbst:
Solang' er noch von Leiden weiß,
Solange kenn' er keine Rast.
586
Und weilt er also, innig, ernst,
Und will der Mönch entmakelt sein,
Versiegt er was da Wähnen war,
Erlöschung läßt ihn selig an.
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