Bhaddiyo / Der Sohn der Káligodhá
842
AM Elefanten saß ich einst,
Auf seidnem Teppich, seidnem Tuch,
Und nahm das Mahl ein, wohlbedient,
Den reinen Reis, der Kraft verleiht.
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Und heute lebt er hochbeglückt:
Mit Bettelresten billig reich
Übt selig Schauung, ohne Sucht,
Der Sohn der Godhá, Bhaddiyo.
844
Die Fetzenkutte trägt er gern:
Mit Bettelresten billig reich
Übt selig Schauung, ohne Sucht,
Der Sohn der Godhá, Bhaddiyo.
845
Er läßt nicht laden sich zu Gast:
Mit Bettelresten billig reich
Übt selig Schauung, ohne Sucht,
Der Sohn der Godhá, Bhaddiyo.
846
Drei Kleidungstücke trägt er stets:
Mit Bettelresten billig reich
Übt selig Schauung, ohne Sucht,
Der Sohn der Godhá, Bhaddiyo.
847
Von Haus zu Hause tritt er hin:
Mit Bettelresten billig reich
Übt selig Schauung, ohne Sucht,
Der Sohn der Godhá, Bhaddiyo.
848
Die Nahrung nimmt er einsam ein:
Mit Bettelresten billig reich
Übt selig Schauung, ohne Sucht,
Der Sohn der Godhá, Bhaddiyo.
849
Ein Bissen Speise gnügt ihm schon:
Mit Bettelresten billig reich
Übt selig Schauung, ohne Sucht,
Der Sohn der Godhá, Bhaddiyo.
850
Gebrösel, Abhub ist ihm recht:
Mit Bettelresten billig reich
Übt selig Schauung, ohne Sucht,
Der Sohn der Godhá, Bhaddiyo.
851
Im Walde weilt er wohlgemut:
Mit Bettelresten billig reich
Übt selig Schauung, ohne Sucht,
Der Sohn der Godhá, Bhaddiyo.
852
Ein Baum gewährt ihm Schirm und Schutz:
Mit Bettelresten billig reich
Übt selig Schauung, ohne Sucht,
Der Sohn der Godhá, Bhaddiyo.
853
In offnen Ebnen lebt er licht:
Mit Bettelresten billig reich
Übt selig Schauung, ohne Sucht,
Der Sohn der Godhá, Bhaddiyo.
854
Im Leichenhofe lagert er:
Mit Bettelresten billig reich
Übt selig Schauung, ohne Sucht,
Der Sohn der Godhá, Bhaddiyo.
855
Er fügt sich bald in jeden Ort:
Mit Bettelresten billig reich
Übt selig Schauung, ohne Sucht,
Der Sohn der Godhá, Bhaddiyo.
856
Nur sitzend ruht er, legt sich nicht:
Mit Bettelresten billig reich
Übt selig Schauung, ohne Sucht,
Der Sohn der Godhá, Bhaddiyo.
857
Er findet bald was er bedarf:
Mit Bettelresten billig reich
Übt selig Schauung, ohne Sucht,
Der Sohn der Godhá, Bhaddiyo.
858
Zufrieden weilt er, froh und frei:
Mit Bettelresten billig reich
Übt selig Schauung, ohne Sucht,
Der Sohn der Godhá, Bhaddiyo.
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Alleinig west er, ungestört:
Mit Bettelresten billig reich
Übt selig Schauung, ohne Sucht,
Der Sohn der Godhá, Bhaddiyo.
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Die Menschen flieht er, flieht die Welt:
Mit Bettelresten billig reich
Übt selig Schauung, ohne Sucht,
Der Sohn der Godhá, Bhaddiyo.
861
Er dauert stark und standhaft aus:
Mit Bettelresten billig reich
Übt selig Schauung, ohne Sucht,
Der Sohn der Godhá, Bhaddiyo.
862
Die Schüssel, hundert Unzen schwer,
Aus Gold getrieben, ellenbreit,
Gab hin ich um den irdnen Topf,
Gewann die zweite Weihe da.
863
Auf hohem Walle, hoher Burg,
Im Turmgemache, mauerfest,
Beschützt von Schwert und Elefant,
Verzagt ich einst in banger Angst.
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Und heute lebt er unverzagt,
Von Angst entängstet, furchterlöst,
Übt selig Schauung, waldgewohnt,
Der Sohn der Godhá, Bhaddiyo.
865
Gegründet in der Ordenszucht,
Gezeugt in weiser Wissenschaft,
Erzogen endlich ist das Ziel:
Denn alle Bande sind zersprengt.
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