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Theragáthá

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      • Vangíso und der Meister
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Vangíso und der Meister

VANGÍSO:

1263
Den Meister frag' ich, hoch in Wissen mächtig,
Der sichtbar sicher Zweifel zwingt, entfremdet
Hier, bei Aggálavam, verschied ein Jünger,
Gerühmt, gepriesen wahnentwesen innig,
 

1264
«Nigrodhakappo», also hieß der Hehre,
Von dir, o Herr, benannt mit diesem Namen;
Er hat erlugt Erlösung, dein gedenkend,
In kühnem Kampfe stark bestanden Wahrheit.
 

1265
Nun mögen alle, Sakko, jenen Jünger
Erspüren wir, erspähen, o Weltauge!
Zu hören solche Kunde sieh' uns kommen:
Denn du bist Meister, bist erhaben herrlich.
 

1266
So löse denn den Zweifel, lass' mich ahnen,
Den Wahnerloschnen finden, o du Weiser!
In Mönchesmitten gib uns Kunde, Seher,
Wie Sakko, tausendäugig, Göttern deutet.
 

1267
Und wie der Irrtum immer auch uns bändigt,
Im Dunkeln tappen läßt, in Zweifel einzwängt:
Vor auferwachtem Herrn zergeht er gänzlich,
Vor Ihm, dem höchsten Antlitz auf der Erde.
 

1268
Doch so der Mensch gemeine Sucht nicht ausmerzt,
Gleichwie der Sturm gestaute Wolken fortfegt
Als Nebel nur erscheint ihm dieses Dasein,
Erleuchter selbst erleuchten seine Nacht nicht.
 

1269
Die Weisen sind es, die da licht uns leuchten:
Wer leuchtet, ja, nur dieser dünkt mich weise;
Zum Kenner sind gekommen wir um Wissen,
In unsrer Mitte gib uns Kunde, Meister!
 

1270
Lass' hören bald, o Holder, holde Botschaft,
Gleichwie der Schwan in sanftem Sang emporschwebt,
Gemessen anhebt, wie der Quelle Murmeln:
Wir alle horchen einzig auf die Antwort.
 

1271
Geburt und Grab hast ewig überwunden,
Geschüttelt ab: o lass' mich schauen Wahrheit,
Genosse nicht und Narr gemeiner Menschen,
Genosse wohl, Gesell erwachter Sieger!
 

1272
Gewisse Kunde birgst du keusch im Busen,
Der helle Seher hütet sichres Wissen;
Mit aufgehobnen Händen sieh' mich flehen:
Nicht lass', Erlauchter, harren uns in Irre!
 

1273
Hinüber siehst du, siehst herüber heilig,
Nicht lass', Erlöster, harren uns in Irre:
Gleichwie man Wasser dürstend sucht im Sommer
Ersehnen wir dein Wort, bereite Rat uns!
 

1274
Warum Asket er, Dulder ist gewesen,
Gekämpft hat Kappo sicher doch umsonst nicht:
Ist nun erloschen dieser ohne Neige,
Wie dann entlebt er sei, o sag' es, Lehrer!
 
DER MEISTER:

1275
«Bezwungen hat er hier den Durst nach Zwiesal,
Des Durstes vielgewohnte Wirbelkreise,
Gekreuzt auf ewig Gräber und Geburten»:
So sprach der Herr, der höchste Sproß der Völker.
 
VANGÍSO:

1276
Verstanden hab' ich, heiter, still,
Die Botschaft, bester Denker du!
Hab' freilich nicht umsonst gefragt,
Beschieden also offenbar.
 

1277
Im Lehren gleich, im Leben gleich,
Des Meisters Jünger immerdar,
Er riß entzwei des Todes Netz,
Gelegt so listig, knapp geknüpft.
 

1278
Er hat gesehn das Ende, Herr,
Von allem Sehnen, aller Sucht:
Entschwunden, wo man schwer entrinnt,
Ist Kappo aus dem Todesreich.
 

1279
Den höchsten Herrscher grüß' ich hier,
Den größten Mann, und seinen Sohn,
Den heilerstandnen Helden stark,
Des echten Meisters echten Mönch.
 

 




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