[Dasselbe findet sich
ebenfalls im Sutta-Nipáto I, 8. Auch der Anguttara-Nikáyo enthält zwei
Metta-Sutten (A.XI.16 und A.VIII.1); s. hierüber Anhang 3. Vergl. auch
Itivuttakam 27]
1. Dies ist es, was ein Mensch, der mit Geschick sein Bestes sucht, tun
soll, nachdem er die stille Stätte (santam padam, d. i. Nirvána) völlig erkannt
hat: Er sei befähigt, aufrichtig, gewissenhaft, willfährig, sanft und ohne
Stolz;
2. Zufrieden, nicht lästig fallend, ohne Sorge, mit wenig Bedürfnissen, die
Sinne beherrscht, besonnen, sittsam und nicht gierig in den Familien.77)
3. Er begehe nichts Niedriges, um dessentwillen ihn andere, die klug sind,
tadeln könnten.
4. Glücklich und sicher mögen alle Wesen sein; mögen sie glückselig Sein!
5. Was es auch an lebenden Wesen gibt: die sich bewegenden oder die
stillstehenden,78) sie alle, die langen oder die großen, die
mittleren, die kurzen, die zarten und starken,
6. Die gesehen werden oder die nicht sichtbar sind, die in der Ferne weilen
oder nicht gar fern, die geboren sind oder die einer Geburt zustreben: alle
Wesen mögen glückselig sein!
7. Niemand betrüge irgendwo einen andern noch verachte er jemanden; man
wünsche sich nicht gegenseitig aus Zorn oder ärgerlichen Gedanken irgend
welches Unglück.
8. Wie eine Mutter während ihres ganzen Lebens (oder: mit ihrem Leben,
áyusá) ihren eigenen Sohn, ihren einzigen Sohn, beschützt, so möge man gegen
alle Wesen ein unbegrenztes Gemüt erwecken.
9. Und man erwecke gegen die ganze Welt ein unbegrenztes liebevolles Gemüt,
unbeengt, ohne Hass, ohne Feindseligkeit, nach oben, unten und nach allen
Seiten.
10. Stehend, gehend, sitzend oder liegend, insofern man frei von
Schläfrigkeit 80) ist, pflege man eifrig dieses Gedenken:
dies nennt man hienieden ein Weilen in Gott.81)
11. Und wenn jemand, ohne falschen Ansichten zu huldigen, tugendhaft und mit
tiefer Einsicht ausgestattet, das Verlangen nach sinnlicher Lust überwindet:
der, wahrlich, geht nicht wieder in den Mutterleib ein.
Ende des Buches der kurzen Texte.
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