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Khuddaka-Pátha IntraText CT - Text |
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IX. Die Liebe - Metta-Suttam
[Dasselbe findet sich ebenfalls im Sutta-Nipáto I, 8. Auch der Anguttara-Nikáyo enthält zwei Metta-Sutten (A.XI.16 und A.VIII.1); s. hierüber Anhang 3. Vergl. auch Itivuttakam 27]
1. Dies ist es, was ein Mensch, der mit Geschick sein Bestes sucht, tun soll, nachdem er die stille Stätte (santam padam, d. i. Nirvána) völlig erkannt hat: Er sei befähigt, aufrichtig, gewissenhaft, willfährig, sanft und ohne Stolz; 2. Zufrieden, nicht lästig fallend, ohne Sorge, mit wenig Bedürfnissen, die Sinne beherrscht, besonnen, sittsam und nicht gierig in den Familien.77) 3. Er begehe nichts Niedriges, um dessentwillen ihn andere, die klug sind, tadeln könnten. 4. Glücklich und sicher mögen alle Wesen sein; mögen sie glückselig Sein! 5. Was es auch an lebenden Wesen gibt: die sich bewegenden oder die stillstehenden,78) sie alle, die langen oder die großen, die mittleren, die kurzen, die zarten und starken, 6. Die gesehen werden oder die nicht sichtbar sind, die in der Ferne weilen oder nicht gar fern, die geboren sind oder die einer Geburt zustreben: alle Wesen mögen glückselig sein! 7. Niemand betrüge irgendwo einen andern noch verachte er jemanden; man wünsche sich nicht gegenseitig aus Zorn oder ärgerlichen Gedanken irgend welches Unglück. 8. Wie eine Mutter während ihres ganzen Lebens (oder: mit ihrem Leben, áyusá) ihren eigenen Sohn, ihren einzigen Sohn, beschützt, so möge man gegen alle Wesen ein unbegrenztes Gemüt erwecken. 9. Und man erwecke gegen die ganze Welt ein unbegrenztes liebevolles Gemüt, unbeengt, ohne Hass, ohne Feindseligkeit, nach oben, unten und nach allen Seiten. 10. Stehend, gehend, sitzend oder liegend, insofern man frei von Schläfrigkeit 80) ist, pflege man eifrig dieses Gedenken: dies nennt man hienieden ein Weilen in Gott.81) 11. Und wenn jemand, ohne falschen Ansichten zu huldigen, tugendhaft und mit tiefer Einsicht ausgestattet, das Verlangen nach sinnlicher Lust überwindet: der, wahrlich, geht nicht wieder in den Mutterleib ein. Ende des Buches der kurzen Texte.
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77) d.h. wenn der Mönch seine Almosenspeise erbettelt oder in Familien zu Gast geladen ist. 78) tasá vá thávará. Der ursprüngliche Sinn ist: sich bewegend und feststehend. Dabei ist wohl an die sich bewegenden und ruhenden Tiere zu denken, oder an Tiere und Pflanzen? Childers übersetzt ohne zwingenden Grund ,feeble or strong'. Ihm sind darin Max Müller, Th. Schultze und v. Schroeder in ihrer Dhammapada~Übersetzung gefolgt, wo sich dieselbe Wendung in V. 405 findet. Childers beruft sich auf den Kommentar zu dieser Stelle, wo es heisst ,tánhávasena tasesu tanhábhávena thirathávaresu'. Aber auch diese Kommentar-Stelle nötigt keineswegs zu einer Übersetzung im Sinne Childers. 80) vigatamiddho. Also ‚wachsam', nicht ,wachend' schlechthin. 81) Brahmam etam viháram idhá-m-áhu. Gewöhnlich begegnet die Form Brahma-viháro. Das vierfache ‚Weilen in Gott' ist eine vierfache Meditation (bhávaná) und umfasst die Meditation der Liebe (mettá), der Mitfreude (muditá), des Mitleids (karuná) und des Gleichmuts (upekhá). Der Gegenstand unseres Suttam ist, wie der Name sagt, die Meditation der Liebe (rnettá-bhávaná). |
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