Volk
auf der Pilgerschaft
37. Wenn
wir die Kirche auf ihrem Weg durch die Zeit betrachten, sind die Bezugnahme auf
die Auferstehung Christi und die wöchentliche Wiederkehr des feierlichen
Gedächtnisses dieses Ereignisses eine hilfreiche Erinnerung an den
Charakter der Pilgerschaft und die eschatologische Dimension des Gottesvolkes.
Denn von Sonntag zu Sonntag ist die Kirche auf dem Weg zum letzten »Tag des
Herrn«, dem Sonntag, der kein Ende kennt. Die Erwartung der Wiederkunft Christi
gehört tatsächlich zum eigentlichen Geheimnis der Kirche (55)
und tritt in jeder Eucharistiefeier zutage. Aber der Tag des Herrn mit seinem
besonderen Gedächtnis der Herrlichkeit des auferstandenen Christus weist
mit größter Eindringlichkeit auch auf die künftige Herrlichkeit
seiner »Wiederkunft« hin. Das macht den Sonntag zu dem Tag, an welchem die
Kirche dadurch, daß sie ihren »bräutlichen« Charakter klarer
erkennen läßt, gewissermaßen die eschatologische Wirklichkeit
des himmlischen Jerusalem vorwegnimmt. Indem die Kirche ihre Kinder in der
eucharistischen Versammlung zusammenführt und sie zur Erwartung des
»himmlischen Bräutigams« erzieht, führt sie gleichsam eine
»Übung des Verlangens« (56) durch, bei der sie im voraus die
Freude an dem neuen Himmel und der neuen Erde genießt, wenn die heilige
Stadt, das neue Jerusalem aus dem Himmel herabkommen wird, »bereit wie eine
Braut, die sich für ihren Mann geschmückt hat« (Offb 21,2).
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