2. Die Auferstehung Jesu ist das Ursprungsereignis,
auf dem der christliche Glaube beruht (vgl. 1 Kor 15,14): wunderbare
Wirklichkeit, die ganz im Lichte des Glaubens aufgenommen, die aber von jenen,
die den auferstandenen Herrn sehen durften, historisch bezeugt ist. Sie ist ein
wundervolles Ereignis, das sich nicht nur auf absolute Weise in der Geschichte
der Menschen auszeichnet, sondern im Zentrum des Geheimnisses der Zeit
steht. Denn Christus ist Herr »der Zeit und der Ewigkeit«: daran erinnert uns
in der eindrucksvollen Osternachtliturgie der Ritus der Bereitung der
Osterkerze. Dadurch, daß sie nicht nur einmal im Jahr, sondern an jedem
Sonntag des Auferstehungstages Christi gedenkt, will die Kirche also jede Generation
auf die tragende Achse der Geschichte hinweisen, auf die sich das Geheimnis des
Anfangs der Welt wie das ihrer endgültigen Bestimmung
zurückführen lassen.
Man kann
daher mit Recht, wie es die Homilie eines Autors aus dem 4. Jahrhundert tut,
vom »Tag des Herrn« als dem »Herrn der Tage« sprechen.(2) Alle, denen
die Gnade, an den auferstandenen Herrn zu glauben, zuteil wurde, können
nicht umhin, die Bedeutung dieses Wochentages mit der lebhaften
Gefühlsregung zu erfassen, die den hl. Hieronymus zu den Worten
veranlaßte: »Der Sonntag ist der Tag der Auferstehung, er ist der Tag der
Christen, er ist unser Tag«.(3) Der Sonntag ist in der Tat für uns
Christen der »Ur-Feiertag«,(4) der nicht nur dazu bestimmt ist, der Abfolge
der Zeit einen festen Rhythmus zu geben, sondern ihren tiefen Sinn zu
enthüllen.
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