SCHLUSS
81. Der
spirituelle und pastorale Reichtum des Sonntags, wie er der Kirche von der
Überlieferung anvertraut wurde, ist wirklich großartig. Der Sonntag
in der Vollständigkeit seiner Bedeutungen und Implikationen ist in
gewissem Maße eine Zusammenfassung des christlichen Lebens und
Voraussetzung, es richtig zu leben. Man versteht also, warum der Kirche die
Einhaltung des Tages des Herrn am Herzen liegt und diese im Rahmen der
kirchlichen Disziplin eine regelrechte Pflicht bleibt. Sie darf jedoch nicht
nur als Gebot angesehen werden, sondern sie muß als ein Bedürfnis
empfunden werden, das zutiefst in die christliche Existenz eingeschrieben ist.
Es ist tatsächlich von grundlegender Bedeutung, daß sich jeder
Glaubende davon überzeugt, weder seinen Glauben leben noch am Leben der
Gemeinschaft teilnehmen zu können, wenn er sich nicht vor allem durch die
Teilnahme an der sonntäglichen Eucharistiefeier vom Wort Gottes und vom
eucharistischen Brot nährt. Wenn sich in der Eucharistie jene Fülle
kultischer Verehrung verwirklicht, die die Menschen Gott schulden und die sich
mit keiner anderen religiösen Erfahrung vergleichen lassen. Dies kommt
besonders wirkungsvoll in der sonntäglichen Zusammenkunft der ganzen
Gemeinde zum Ausdruck, die der Stimme des Auferstandenen folgt, der sie
zusammenruft, um ihr das Licht seines Wortes und die Nahrung seines Leibes als
ewige sakramentale Quelle der Erlösung zu schenken. Die Gnade, die aus
dieser Quelle entspringt, erneuert die Menschen, das Leben und die Geschichte.
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