85. In dieser
Zielstrebigkeit wird die Kirche vom Geist untertstützt und beseelt. Er
weckt wieder das Gedächtnis daran und aktualisiert für jede
Generation von Gläubigen das Auferstehungsereignis. Die innere Hingabe
vereint uns mit dem Auferstandenen und mit den Brüdern in der Vertrautheit
eines einzigen Leibes, der unseren Glauben stärkt und in unser Herz die
Liebe ausgießt, indem unsere Hoffnung wiederbelebt wird. Der Geist ist
ununterbrochen, an jedem Tag der Kirche, gegenwärtig; unvorhersehbar und
großzügig bricht er mit der Fülle seiner Gaben herein, doch bei
der sonntäglichen Zusammenkunft zur wöchentlichen Feier des
Pascha-Mysteriums läßt sich die Kirche besonders auf das Hören
des Geistes ein und öffnet sich zusammen mit ihm Christus im brennenden
Verlangen nach seiner herrlichen Wiederkehr: »Der Geist und die Braut aber
sagen: Komm!« (Offb 22,17). Gerade in der Betrachtung der Rolle des
Heiligen Geistes war es mein Wunsch, daß diese Aufforderung zur
Wiederentdeckung des Sinnes des Sonntags gerade in diesem Jahr fallen sollte,
das im Zuge der unmittelbaren Vorbereitung auf das Jubiläumsjahr dem
Heiligen Geist gewidmet ist.
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