86. Ich vertraue die
rege Aufnahme dieses Apostolischen Briefes von seiten der christlichen Gemeinschaft
der Fürsprache der Heiligen Jungfrau an.
Sie ist, ohne die zentrale Stellung Christi und seines Geistes im geringsten zu
beeinträchtigen, an jedem Sonntag der Kirche gegenwärtig. Das
verlangt das Geheimnis Christi selbst: Denn, wie könnte sie, die Mater
Domini und die Mater Ecclesiae, an dem Tag, der zugleich dies
Domini und dies ecclesiae, Tag des Herrn und Tag der Kirche, ist,
nicht in besonderer Weise gegenwärtig sein?
Auf die
Jungfrau Maria blicken die Gläubigen, die das bei der Sonntagsmesse verkündete
Wort hören, von ihr lernen sie, es in ihrem Herzen zu bewahren und
darüber nachzudenken (vgl. Lk 2,19). Mit Maria lernen sie, am
Fuße des Kreuzes zu stehen, um dem Vater das Opfer Christi darzubringen
und damit die Hingabe des eigenen Lebens zu verbinden. Mit Maria erleben sie
die Freude der Auferstehung, während sie sich die Worte des Magnificat
zu eigen machen, die das unerschöpfliche Geschenk der Barmherzigkeit
Gottes in dem unerbittlichen Lauf der Zeit besingen: »Er erbarmt sich von
Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn fürchten« (Lk
1,50). Sonntag für Sonntag begibt sich das pilgernde Volk in die
Fußstapfen Marias, und ihre mütterliche Fürsprache verleiht dem
Gebet, das die Kirche der Heiligsten Dreifaltigkeit richtet, am Sonntag
besondere Intensität und Wirksamkeit.
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