87. Liebe Brüder
und Schwestern, das bevorstehende Jubiläumsjahr lädt uns ein, unseren
geistlichen und pastoralen Einsatz zu vertiefen. Denn das ist sein eigentlicher
Zweck. In dem Jahr, in dem es gefeiert wird, werden es viele Initiativen auf
charakteristische Weise prägen und ihm den besonderen Stempel
aufdrücken, der dem Ende des zweiten und dem Beginn des dritten
Jahrtausends seit der Menschwerdung des Wortes Gottes zukommt. Aber dieses Jahr
und diese besondere Zeit werden vorübergehen — in Erwartung anderer
Jubeljahre und anderer feierlicher Jahrestage. Der Sonntag mit seiner
gewöhnlichen »Feierlichkeit« wird weiterhin die Zeit der Pilgerschaft der
Kirche unterteilen — bis zu dem Sonntag, der ohne Ende sein wird.
Ich
fordere Euch daher auf, liebe Mitbrüder im Bischofs- und Priesteramt,
unermüdlich mit den Gläubigen dafür zu wirken, daß der
Wert dieses heiligen Tages immer besser anerkannt und gelebt wird. Das wird
für die christlichen Gemeinden Früchte tragen und zweifellos
wohltuenden Einfluß auf die Gesellschaft insgesamt ausüben.
Die
Männer und Frauen des dritten Jahrtausends sollen bei der Begegnung mit
der Kirche, die jeden Sonntag voll Freude das Geheimnis feiert, aus dem sie ihr
ganzes Leben schöpft, dem auferstandenen Christus selbst begegnen
können. Und seine Jünger sollen durch die ständige Erneuerung im
wöchentlichen Gedächtnis des Pascha-Mysteriums immer
glaubwürdigere Verkünder des Evangeliums vom Heil und rührige
Baumeister der Zivilisation der Liebe sein.
Allen
gilt mein Apostolischer Segen!
Aus
dem Vatikan, am 31. Mai, dem Pfingstfest des Jahres 1998, dem zwanzigsten Jahr
meines Pontifikates.
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