7. In der Tat, man versteht die Pflicht, den Sonntag vor
allem durch die Teilnahme an der Eucharistiefeier und durch eine von
christlicher Freude und Brüderlichkeit erfüllter Ruhe zu heiligen,
nur dann richtig, wenn man die vielfältigen Dimensionen dieses Tages
bedenkt, auf die wir in diesem Schreiben hinweisen wollen.
Der
Sonntag ist ein Tag, der das Herz des christlichen Lebens bildet. Wenn ich seit
dem Beginn meines Pontifikats nicht müde werde zu wiederholen: »Habt keine
Angst! Öffnet, ja reißt die Tore weit auf für
Christus!«,(9) so möchte ich heute alle eindringlich zur
Wiederentdeckung des Sonntags einladen: Habt keine Angst, Eure Zeit Christus
zu geben! Ja, öffnen wir unsere Zeit für Christus, damit er sie
erleuchten und lenken kann. Er kennt das Geheimnis der Zeit und das Geheimnis
des Ewigen, und er übergibt uns »seinen Tag« als ein immer neues Geschenk
seiner Liebe. Die Wiederentdeckung dieses Tages ist eine Gnade, die wir
erflehen müssen, um die eigenen Glaubensbedürfnisse voll zu leben,
und auch um konkret Antwort zu geben auf die tiefsten und wahren
Sehnsüchte, die in jedem Menschen sind. Die Christus geschenkte Zeit ist
niemals verlorene Zeit, sondern eine gewonnene Zeit für die tiefe
Vermenschlichung unserer Beziehungen und unseres Lebens.
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