»Gedenken«,
um »heiligzuhalten«
16. Das
Gebot aus dem Dekalog, mit dem Gott das Einhalten des Sabbats auferlegt, hat im
Buch Exodus eine charakteristische Formulierung gefunden: »Gedenke des Sabbats:
Halte ihn heilig!« (20,8). Und einige Verse später gibt der inspirierte
Text die Begründung dafür, indem er an das Werk Gottes erinnert:
»Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel, Erde und Meer gemacht und alles, was
dazugehört; am siebten Tag ruhte er. Darum hat der Herr den Sabbattag
gesegnet und ihn für heilig erklärt« (V. 11). Bevor das Gebot etwas
zu tun vorschreibt, weist es auf etwas hin, dessen es zu gedenken gilt.
Es lädt dazu ein, das Gedächtnis jenes großartigen und
fundamentalen Gotteswerkes, das die Schöpfung ist, wieder wachzurufen.
Dieses Gedächtnis soll das gesamte religiöse Leben des Menschen
beseelen, um dann einzumünden in den Tag, an dem der Mensch zum Ruhen
angehalten ist. Die Ruhe nimmt so eine typische religiöse Wertigkeit an:
Der Gläubige wird eingeladen, nicht nur zu ruhen, wie Gott geruht
hat, sondern im Herrn zu ruhen, während er ihm in Lobpreis und
Danksagung, in kindlicher Innigkeit und bräutlicher Freundschaft die ganze
Schöpfung zurückgibt.
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