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Ioannes Paulus PP. II
Dies Domini

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  • DRITTES KAPITEL DIES ECCLESIAE Die eucharistische Versammlung ist das Herz des Sonntags
    • 40
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40. Wenn wir über dreißig Jahre nach dem Konzil über die sonntägliche Eucharistiefeier nachdenken, gilt es zu überprüfen, wie das Wort Gottes verkündet wird, und ob die Kenntnis und Liebe der Heiligen Schrift beim Volk Gottes wirklich zugenommen hat.(65) Beide Aspekte, sowohl jener der Feier wie jener der gelebten Existenz, stehen in enger Beziehung. Auf der einen Seite muß uns die vom Konzil eröffnete Möglichkeit, das Wort Gottes in der eigenen Sprache der teilnehmenden Gemeinde zu verkünden, dieser gegenüber eine »neue Verantwortung« wahrnehmen lassen, so daß »schon aus der Art des Vorlesens oder Singens der besondere Charakter der heiligen Texte aufleuchtet«.(66) Andererseits ist es notwendig, daß die Gläubigen geistig auf das Hören des verkündeten Wortes gut vorbereitet werden durch eine angemessene Kenntnis der Heiligen Schrift und, wo es pastoral möglich ist, durcheigene Initiativen zur gründlicheren Erklärung der Bibelstellen, besonders jener bei den Messen an Feiertagen. Wenn nämlich die Lesung des heiligen Textes, die im Geist des Gebets und in Übereinstimmung mit der kirchlichen Erklärung erfolgen muß,(67) nicht das gewöhnliche Leben der einzelnen und der christlichen Familien erfüllt, wird die Verkündigung des Wortes Gottes in der Liturgie allein kaum imstande sein, die erhofften Früchte zu erbringen. Höchst lobenswert sind demnach jene Initiativen, durch welche die Pfarrgemeinden unter Einbeziehung aller Teilnehmer an der Eucharistiefeier — Priester, liturgischer Dienst und Gläubige (68) — bereits im Laufe der Woche die Sonntagsmesse vorbereiten und im voraus über das Gotteswort, das verkündet werden soll, nachdenken. Das damit angestrebte Ziel ist, daß die ganze Meßfeier, also Gebet, Hören, Singen und nicht nur die Homilie, die Botschaft des Sonntagsgottesdienstes so zum Ausdruck bringen möge, daß sie alle, die daran teilnehmen, wirksamer zu beeinflussen vermag. Großes ist natürlich der Verantwortung jener anvertraut, die den Dienst am Wort ausüben. Ihnen obliegt es mit außerordentlicher Sorgfalt im Studieren der Heiligen Schrift und im Gebet, die Auslegung des Wortes Gottes vorzubereiten. Dabei müssen sie getreu die Inhalte wiedergeben und sie so aktualisieren, daß sie in Beziehung zu den Fragen und zum Leben der Menschen unserer Zeit gebracht werden.




65) In der Konzilskonstitution Sacrosanctum Concilium, Nr. 24, ist von »suavis et vivus Sacrae Scripturae affectus« die Rede.



66) Johannes Paul II., Schreiben Dominicae Cenae (24. Februar 1980), 10: AAS 72 (1980), 135.



67) Vgl. II. Vat. Konzil, Dogmatische Konstitution über die göttliche Offenbarung Dei Verbum, 25.



68) Vgl. Ordo Lectionum Missae, Praenotanda, Kap. III.






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