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Ioannes Paulus PP. II
Dies Domini

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  • VIERTES KAPITEL DIES HOMINIS Der Sonntag – Tag der Freude, der Ruhe und der Solidarität
    • 70
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70. Tatsächlich ist seit der Zeit der Apostel die sonntägliche Zusammenkunft für die Christen ein Augenblick brüderlichen Teilens gegenüber den Ärmsten gewesen. »Jeder soll immer am ersten Tag der Woche etwas zurücklegen und so zusammensparen, was er kann« (1 Kor 16,2). Hier handelt es sich um die von Paulus angeregte Sammlung für die armen Gemeinden Judäas. Bei der Eucharistiefeier am Sonntag weitet sich das Herz des Glaubenden zu den Dimensionen der Kirche. Die Aufforderung des Apostels muß aber in ihrer ganzen Tiefe begriffen werden: Es liegt ihm fern, eine engherzige »Obolus«-Mentalität zu fördern, vielmehr appelliert er an eine anspruchsvolle Kultur des Teilens, die sowohl unter den Gliedern der Gemeinde selbst wie im Verhältnis zur ganzen Gesellschaft verwirklicht werden soll. (114) Mehr denn je gilt es, wieder auf die strengen Ermahnungen zu hören, die er an die Gemeinde von Korinth richtet, die sich schuldig gemacht hat, bei der mit dem »Herrenmahl« einhergehenden brüderlichen Agape die Armen gedemütigt zu haben: »Was ihr bei euren Zusammenkünften tut, ist keine Feier des Herrenmahls mehr; denn jeder verzehrt sogleich seine eigenen Speisen, und dann hungert der eine, während der andere schon betrunken ist. Könnt ihr denn nicht zu Hause essen und trinken? Oder verachtet ihr die Kirche Gottes? Wollt ihr jene demütigen, die nichts haben?« (1 Kor 11,20-22). Nicht weniger streng sind die Worte des Jakobus: »Wenn in eure Versammlung ein Mann mit goldenen Ringen und prächtiger Kleidung kommt, und zugleich kommt ein Armer in schmutziger Kleidung, und ihr blickt auf den Mann in der prächtigen Kleidung und sagt: Setz dich hier auf den guten Platz!, und zu dem Armen sagt ihr: Du kannst dort stehen!, oder: Setz dich zu meinen Füßen! — macht ihr dann nicht untereinander Unterschiede und fällt Urteile aufgrund verwerflicher Überlegungen?« (2,2-4).




114) Vgl. auch Hl. Justinus, Apologia I, 67,6: »Jene, die reich und zum Spenden bereit sind, geben freiwillig ein jeder, was er will; das gesammelte Geld wird dem übergeben, der den Vorsitz hat, und er hilft den Waisen, den Witwen, den Kranken, den Notleidenden, den Gefangenen, den auswärtigen Gästen, mit einem Wort, er hilft allen, die Hilfe nötig haben«:PG 6, 430.






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