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Ioannes Paulus PP. II
Dies Domini

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  • ERSTES KAPITEL DIES DOMINI Die Feier des Schöpfungswerkes Gottes
    • 11
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Der »Sabbat«: das frohe Ruhen des Schöpfers

11. Wenn auf der ersten Seite der Genesis das »Schaffen« Gottes Vorbild für den Menschen ist, so gilt das ebenso von seinem »Ruhen«: »Und er ruhte am siebten Tag« (Gen 2,2). Auch hier stehen wir vor einem Anthropomorphismus, der eine fruchtbare Botschaft enthält.

Das »Ruhen« Gottes darf nämlich nicht auf banale Weise als eine Art »Untätigkeit« Gottes ausgelegt werden. Der Schöpfungsakt, der am Anfang der Welt steht, ist tatsächlich von Natur aus immerwährend; Gott hört nicht auf zu handeln, wie Jesus selber gerade in bezug auf das Gebot der Sabbatruhe erinnert: »Mein Vater ist noch immer am Werk, und auch ich bin am Werk« (Joh 5,17). Die göttliche Ruhe des siebten Tages spielt nicht auf einen untätigen Gott an, sondern unterstreicht die Fülle der vollendeten Ausführung und drückt gleichsam das Innehalten Gottes vor dem »sehr guten« Werk seiner Hände aus (Gen 1,31), um einen Blick voll freudiger Genugtuung darauf zu werfen: einen Blick also, der »kontemplativer« Natur ist, dem es nicht mehr um neue Realisierungen geht, sondern vielmehr um die Freude über die Schönheit des Vollbrachten; ein Blick, der allen Dingen gilt, in besonderer Weise aber dem Menschen als dem Höhepunkt der Schöpfung. Es ist ein Blick, in dem man irgendwie bereits die »bräutliche« Dynamik der Beziehung ahnen kann, die Gott zu dem nach seinem Bild geschaffenen Geschöpf herstellen will, indem er es dazu beruft, sich auf ein Liebesbündnis einzulassen. Er wird das im Ausblick auf die der ganzen Menschheit angebotene Rettung schrittweise verwirklichen durch den mit Israel geschlossenen Heilsbund, der dann in Christus seinen Höhepunkt erreicht: Denn das fleischgewordene Wort wird — durch die endzeitliche Gabe des Heiligen Geistes und die Errichtung der Kirche als seinen Leib und seine Braut — das Angebot der Barmherzigkeit und Liebe des Vaters auf die ganze Menschheit ausweiten.




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