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Päpstlicher Rat für die sozialen Kommunikationsmittel
Communio et progressio

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  • Dritter Teil
    • Der Dienst der Kommunikationsmittel für die Katholiken (114-134)
      • 2. Der Dienst der Kommunikationsmittel für die Verkündigung des Evangeliums (126-134)
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2. Der Dienst der Kommunikationsmittel für die Verkündigung des Evangeliums (126-134) 

126. Christus gab den Aposteln und ihren Nachfolgern den Auftrag, "alle Völker zu lehren",(8) das "Licht der Welt"(9) zu sein und das Evangelium jederzeit und überall zu verkünden. Wie nun Christus während seines irdischen Lebens sich als Meister der Kommunikation erwies und wie die Apostel die zu ihrer Zeit gebräuchlichen Kommunikationsmöglichkeiten nutzten, so ist in unserer Zeit das apostolische Amt auch mit Hilfe unserer neuen Kommunikationsmittel zu verwalten. Man kann sich nur schwer vorstellen, wie jemand das Gebot Christi treu erfüllen will, wenn er die Vorteile und Chancen dieser Medien, einer außerordentlich großen Zahl von Menschen die Lehren und Gebote des Evangeliums zu bringen, ungenützt läßt. Darum mahnt das II. Vatikanische Konzil die Katholiken, "ohne Aufschub und mit größtem Eifer die Sozialen Kommunikationsmittel in den vielfältigen Arbeiten des Apostolats (...) zu benutzen".(10

127. Wie notwendig dies ist, wird jeder Einsichtige verstehen; sind doch die Menschen heute ständig umgeben und beinahe überflutet von sozialer Kommunikation, die auf religiösem und jedem anderen Gebiet Meinungen und Einstellungen unablässig mitprägt

128. Die modernen Kommunikationstechniken öffnen den Menschen neue Wege zur Begegnung mit dem Evangelium. Christen, auch wenn sie weit entfernt sind, bietet sich die Möglichkeit, durch Vermittlung dieser Medien an kirchlichen Feiern und Veranstaltungen teilzunehmen. So wird die Gemeinschaft der Christen noch enger zusammengeführt. Schließlich werden auf diesem Wege überhaupt alle eingeladen, am innersten Leben der Kirche teilzuhaben. Die Art der Darstellung muß natürlich immer mediengerecht sein. Die Sprache der Massenmedien ist eine andere als die Sprache der Kanzel. Man kann nicht nachdrücklich genug darauf hinweisen, daß die Qualität religiöser Beiträge in den Medien unbedingt auf der Höhe der nichtreligiösen Produktionen stehen muß

129. Ferner sind diese Medien eine wertvolle Hilfe, allen Christen religiöse Unterweisung leicht zugänglich zu machen. Zudem kann man hier hervorragende katechetische Fachleute sowie Experten für alle zu behandelnden Fragen zur Mitarbeit heranziehen. Des weiteren stehen hier eine Fülle von Darstellungsmöglichkeiten und der ganze technische Apparat zur Verfügung, um die Unterweisung interessant und nach neuesten Methoden zu gestalten. Auf Grund ihrer Natur können die Medien einen Wandel in der gesamten religiösen Unterweisung herbeiführen und die persönlichen Bemühungen von Religionslehrern und Referenten wirkungsvoll unterstützen. Weil schließlich diese Medien die heute gebräuchlichen Kommunikationskanäle für die Einstellungen und Auffassungen der Menschen sind, bieten sie einzigartige Gelegenheiten, um die Christen im Anschluß an die Diskussion der Ereignisse und Probleme des Tages zur Besinnung auf die tragenden Fundamente ihres Glaubens hinzuführen. So vermögen sie zu erkennen, wie der Glaube im modernen Leben wirksam werden kann. 

130. Die heutigen Menschen sind von den Kommunikationsmitteln so sehr an perfekte Darstellung und gewinnenden Stil gewöhnt, daß sie niedriges Niveau bei öffentlichen Veranstaltungen kaum noch hinnehmen, schon gar nicht bei solchen mit religiösem Charakter wie liturgischen Feiern, Predigten oder christlicher Unterweisung

131. Will man die übliche Verkündigung und christliche Unterweisung interessant und wirksam gestalten, wird man sich, soweit es möglich ist, der Kommunikationsmittel bedienen und sich überhaupt in Sprache und Darstellungsweise der modernen gesellschaftlichen Kommunikation anpassen

132. Um ihre Absichten und Vorstellungen durch die Medien öffentlich zu machen, bieten sich der Kirche zwei Wege: entweder sie erhält auf Grund bestimmter Vereinbarungen Zugang zu Kommunikationsmitteln, die sie nicht selbst besitzt, oder sie bedient sich je nach Lage der Dinge eigener Kommunikationsmittel. Dabei kann man nicht absehen von Voraussetzungen, die je nach Land und Medium unterschiedlich sind. Die kirchlichen Vorgesetzten müssen ihren Beauftragten sachgerechte Weisungen geben, nachdem sie sich zuvor mit Sachverständigen auf örtlicher, nationaler und gegebenenfalls internationaler Ebene eingehend beraten haben. 

133. Allerdings erfordert es große Anstrengungen und beträchtliche Geldmittel, wenn die Katholiken ihren vielfältigen Aufgaben auf diesem Gebiet wirklich nachkommen wollen, nämlich dem Gebot des Evangeliums folgend am menschlichen Forstschritt mitzuarbeiten, ihren Beitrag für die Gestaltung der Sozialen Kommunikation zu leisten und zur Erfüllung ihres spezifisch christlichen Auftrags diese gottgewollten Mittel entschlossen in Dienst zu nehmen. Die Gläubigen sind aufgerufen, sich diese ihre Verantwortung immer wieder bewußt zu machen und ihr auch durch großzügige finanzielle Unterstützung gerecht zu werden. Denn "es ist ein unwürdiger Zustand, wenn es von den Gliedern der Kirche untätig hingenommen wird, daß das Wort des Heiles gefesselt und gehindert bleibt".(11)

134.    Angesichts der wachsenden Bedeutung der Instrumente der Sozialen Kommunikation für die Menschheit überhaupt und für das Leben der Kirche im besonderen werden es die Bischofskonferenzen als ihre vordringliche Pflicht ansehen, in ihrer pastoralen Gesamtplanung dem Einsatz im Bereich der Kommunikation anders als früher nun einen zentralen Platz einzuräumen. Sie werden für ihren eigenen Verantwortungsbereich sowie für den Bedarf auf internationaler Ebene ausreichende Geldmittel bereitstellen. 




8)Mt 28, 19. 



9) Mt 5, 14. 



10) Inter Mirifica, 13.



11) Inter Mirifica, 17.






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