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Päpstlicher Rat für die sozialen Kommunikationsmittel
Communio et progressio

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  • Dritter Teil
    • Das Wirken der Katholiken in den einzelnen Medien (135-161)
      • 1. Presse
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1. Presse 

136. Die Presse hat auf Grund ihrer Natur und Eigenart große Bedeutung und beträchtlichen Einfluß. Sie begegnet in vielerlei Gestalt und vermag eine Fülle von Themen darzustellen. Deshalb kann sie Ereignisse bis in Einzelheiten schildern und die Zusammenhänge eingehend interpretieren, wobei sie gleichzeitig den Leser zum Mitdenken anregt und den Wunsch nach mehr Information weckt. Sie ist eine wichtige Ergänzung zu den audiovisuellen Medien und in besonderer Weise geeignet, den kritischen Blick zu schärfen und die Urteilsfähigkeit zu bilden. Da sie die verschiedensten Gegenstände behandeln und das eigene Nachdenken fördern kann, ist sie ein bedeutsames Organ des Gesprächs in der Gesellschaft. Darüber hinaus bieten heute Kleinschriften und Taschenbücher jedermann religiöse Werke, Klassiker der Weltliteratur, technische und wissenschaftliche Abhandlungen und vor allem Lesestoff zur Unterhaltung. Zeichnungen und illustrierte Erzählungen haben sich gleichfalls als brauchbar erwiesen, nicht zuletzt für Darstellungen aus der Hl. Schrift und für Schilderungen aus dem Leben der Heiligen. Alle diese Angebote der Presse verdienen aufmerksame Beobachtung und Förderung

137. Die journalistische Tätigkeit der Katholiken, sei es durch Tageszeitungen, Magazine oder andere Zeitschriften, kann ein wichtiger Faktor in der Bildung öffentlicher Meinung sein und mit Erfolg dazu beitragen, daß im Austausch der Gedanken die Welt die Kirche und die Kirche ihrerseits die Welt verstehen lernt. Damit bestehende katholische Unternehmungen nicht geschwächt werden, soll man sich vor unüberlegten neuen Initiativen hüten

138. Die katholische Presse öffnet sich der ganzen Welt. Sie bringt Nachrichten, Kommentare und Meinungen über alle Aspekte des heutigen Lebens; sie greift alle Schwierigkeiten und Probleme auf, mit denen der Mensch heute konfrontiert ist; all dies aber im Lichte christlicher Lebensauffassung. Ferner ist es ihre Aufgabe, die Nachrichtengebung und die Berichterstattung über religiöse Fragen und kirchliches Leben zu ergänzen und, wenn nötig, richtigzustellen. Sie soll zugleich Spiegel sein, der die Welt reflektiert, und Licht, das ihr den Weg zeigt. Sie soll Forum für Begegnung und Gedankenaustausch sein. Sie muß mit allem Notwendigen ausgestattet sein und über hinreichende Finanzmittel verfügen, damit sie eine unbestreitbare fachliche Qualität erreichen kann. 

139. Daneben muß es Nachrichtenagenturen geben, die von Katholiken geleitet werden, damit das Gespräch in der Kirche sowie zwischen Kirche und Welt sich fruchtbar entfaltet. Sie müssen wirklich fachlich qualifizierte Arbeit leisten und über das Leben der Kirche laufend neueste Nachrichten vollständig und zuverlässig vermitteln. Diese Nachrichtenagenturen werden durch internationale Zusammenarbeit einen weltweiten Nachrichtenaustausch sicherstellen

140. Die Gläubigen sind aufgefordert, die katholische Presse, die diesen Namen wirklich verdient, regelmäßig zu verfolgen, nicht allein wegen der Nachrichten über die Kirche, sondern auch wegen der christlichen Sicht in ihren Kommentaren. Damit ist keinerlei Eingriff in die Lesefreiheit des einzelnen oder in berechtigte örtliche Lesegewohnheiten beabsichtigt, auch nicht in das Recht, die Meinungen anderer Publikationen zur Kenntnis zu nehmen. Damit die katholischen Journalisten diese besondere Beachtung und Bevorzugung verdienen, muß ihre Arbeit hohen fachlichen Ansprüchen genügen

141. Wenn Tagesereignisse Fragen aufwerfen, die das Wesen des christlichen Glaubens berühren, werden katholische Journalisten bemüht sein, sie im Sinne des kirchlichen Lehramtes zu interpretieren. In allen anderen Fragen werden Klerus und Laien die freie Meinungsäußerung fördern sowie die Vielfalt der Publikationen und Ansichten schätzen. Damit gehen sie nicht nur auf die verschiedenen Bedürfnisse, Interessen und Fragen der Leser ein; vielmehr tragen sie dann auch dazu bei, daß in Kirche und Welt öffentliche Meinung entsteht und sich entfaltet.(14) Katholischen Zeitungen, die als offizielle Organe des kirchlichen Amtes oder kirchlicher Institutionen gelten, obliegt es - wie es anerkannten Regeln und Gebräuchen im Pressewesen entspricht -, alle Mühe darauf zu verwenden, um die Auffassungen jener Stellen und Institutionen darzulegen und deutlich zu machen, deren öffentliche Sprecher sie sind. In den gleichen Zeitungen können bestimmte Seiten der freien Meinungsäußerung offenstehen. Nur muß dann völlig klar sein, daß die betreffenden Herausgeber sich nicht mit jedem Standpunkt identifizieren, der dort in der Diskussion steht.




14) Vgl. oben, Nr. 114 - 121 über den Dialog in der Kirche Vgl. auch: Paul VI., Enzyklika Ecclesiam Suam, sowie die Grundsätze für das ökumenische Gespräch, besonders Nr. IV 4, b und IV, 5 im Dokument "Réflexions et suggestions concernant le dialogue oecuménique", L'Osservatore Romano, 21./22.9.1970.






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