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Plinio Corrêa de Oliveira
Revolution und Gegenrevolution

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  • Erster Teil   Die Revolution
    • VIII. KAPITEL   Die Rolle von Verstand, Wille und Gefühl bei der Festlegung des menschlichen Handelns
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VIII. KAPITEL

 

Die Rolle von Verstand, Wille und Gefühl bei der Festlegung des menschlichen Handelns

Die vorausgegangenen Überlegungen verlangen eine Vertiefung in bezug auf die Rolle, die Verstand, Wille und Gefühl im Zusammenhang von Irrtum und Leidenschaft spielen.

Es könnte der Eindruck entstanden sein, daß nach unserem Dafürhalten jeder Irrtum vom Verstand zu dem Zwecke entwickelt wird, irgendeine Form ungezügelter Leidenschaft zu rechtfertigen. Somit sähe sich der Moralist, der eine liberale Maxime aufstellte, stets von einer liberalen Neigung dazu getrieben.

Dies ist jedoch keineswegs unsere Meinung. Es kann durchaus geschehen, daß der Moralist einzig und allein infolge der von der Erbsünde in Mitleidenschaft gezogenen Geistesschwäche zu einem liberalen Schluß kommt.

Hat es in diesem Fall nicht notwendigerweise ein moralisches Vergehen anderer Natur gegeben wie zum Beispiel eine Nachlässigkeit? Diese Frage liegt außerhalb des hier angesprochenen Themenbereichs.

Wir behaupten jedoch, daß der allererste Ursprung der Revolution, historisch gesehen, in einem unbändigen Aufwallen der Leidenschaften lag. Wir bestreiten auch keineswegs, daß den Glaubensirrtümern in diesem Prozeß eine wichtige Rolle zukam.

Bedeutende Autoren wie de Maistre, de Bonald, Donoso Cortés und viele andere haben sich mit diesen Irrtümern näher beschäftigt und zu erklären versucht, wie vom 15. zum 16. Jahrhundert und dann so weiter bis zum 20. Jahrhundert ein Irrtum den anderen ergeben hat. Wir möchten uns deshalb nicht weiter über dieses Thema auslassen.

Es scheint uns hier jedoch durchaus angebracht, auf die Bedeutung des FaktorsLeidenschaft" und seinen Einfluß auf die rein ideologischen Aspekte des Revolutionsprozesses, in dem wir uns befinden, einzugehen. Denn es will uns scheinen, daß man dieser Frage zu wenig Aufmerksamkeit schenkt, und es deshalb zu einem unvollständigen Bild von der Revolution komme, was zur Folge haben könnte, daß auch die zur Anwendung empfohlenen gegenrevolutionären Methoden nicht unbedingt die richtigen sind.

Über die Art und Weise, wie die Leidenschaften auf die Ideen einwirken können, soll hier noch einiges ergänzt werden.




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