Gleich ob die Revolution ihr ganzes
Vertrauen auf das einzelne Individuum, die Massen oder den Staat setzt, sie
vertraut sich jedenfalls immer dem Menschen an. Durch Wissenschaft und Technik
selbständig geworden, kann dieser nun alle seine Probleme selbst lösen,
Schmerz, Armut, Unwissenheit, Unsicherheit, alles schließlich, was wir als
Folge der Erbsünde oder der heutigen Sünde ansehen, aus der Welt schaffen.
Eine Welt, in deren Schoß die zur
Weltrepublik vereinigten Vaterländer nur noch geographische Bezeichnungen sind,
eine Welt ohne soziale oder wirtschaftliche Ungleichheit, unter der Leitung von
Wissenschaft und Technik, Werbung und Psychologie, in der der Mensch ohne
Rückgriff auf das Überirdische sein endgültiges Glück verwirklichen kann: das
ist die Utopie, auf die die Revolution zusteuert.
In einer solchen Welt ist natürlich
kein Platz mehr für die Erlösung durch Jesus Christus. Denn der Mensch wird
dann das Böse mit Hilfe der Wissenschaft überwinden und die Erde in einen
technisch vergnüglichen „Himmel" verwandelt haben. Und auf dem Wege der
unbegrenzten Verlängerung des Lebens hofft er eines Tages auch den Tod besiegen
zu können.
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