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Plinio Corrêa de Oliveira
Revolution und Gegenrevolution

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  • Zweiter Teil     Die Gegenrevolution
    • II. KAPITEL   Reaktion und geschichtliche Unbeweglichkeit
      • 2. Was innoviert werden muß
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2. Was innoviert werden muß

Es besteht ein historisches Gesetz in der Geschichte, demzufolge es in irdischen Belangen keine Unbeweglichkeit gibt. Die aus der Gegenrevolution hervorgehende Ordnung hat also eine Reihe von eigenen Merkmalen aufzuweisen, die sie von der vor der Revolution bestehenden Ordnung unterscheiden. Dabei handelt es sich selbstverständlich nicht um grundsätzliche Fragen, sondern um Unwesentliches, diese sind jedoch so wichtig, daß sie es verdienen, erwähnt zu werden.

Da wir hier nicht ausführlicher auf dieses Thema eingehen können, möchten wir nur einfach erwähnen, daß im allgemeinen bei der Heilung eines in die Brüche gegangenen Organismus an der entstandenen Nahtstelle besondere Schutzvorrichtungen aktiviert werden. Auf diese Weise kommt in den Sekundärursachen die liebevolle Sorge der Vorsehung zum Ausdruck, neuerliches Unheil möglichst zu verhindern. So kann man zum Beispiel bei einem Knochenbruch erkennen. daß die Bruchstelle mit der Verheilung eine besondere Verstärkung erhält, und ähnliches läßt sich an vernarbten Geweben feststellen. Dies ist ein Bild aus der materiellen Welt für einen analogen Vorgang im geistigen Bereich. Ein wahrhaft reuiger Sünder empfindet normalerweise der Sünde gegenüber eine größere Abscheu, als er jemals zuvor während der besten Jahre vor seinem Fall verspürt hat. Dies kommt besonders deutlich bei den heiligen Büßern zum Ausdruck. So geht auch die Kirche aus jeder neuen Prüfung besonders gut gewappnet gerade gegen das Übel hervor, das sie niederstrecken wollte. Die Gegenreformation ist dafür ein typisches Beispiel.

Wenn man also diese Gesetzlichkeit zugrunde legt, wird die aus der Gegenreformation hervorgehende Ordnung in den drei wichtigsten Bereichen, in denen sie von der Revolution am stärksten getroffen wurde, glänzender erstehen, als dies selbst im Mittelalter der Fall gewesen war:

• Im Gegensatz zu Laizismus, Interkonfessionalismus, Atheismus und Pantheismus sowie deren Folgeerscheinungen wird es zu einem tiefen Respekt gegenüber den Rechten der Kirche und des Papsttums und zu einer weitestgehenden Sakralisierung der zeitlichen Werte kommen.

• Ein hierarchischer Geist wird im Gegensatz zu der gleichmacherischen Metaphysik der Revolution alle gesellschaftlichen, staatlichen und kulturellen Lebensbereiche prägen.

• Mit besonderer Sorgfalt wird man das Böse schon im Keim und in all seinen Tarnungen ausfindig machen und bekämpfen, man wird es anprangern und mit unerbittlicher Strenge gegen alle seine Erscheinungsformen vorgehen, vor allem wenn es um die Orthodoxie und um die Reinheit der Sitten geht, immer in strengem Gegensatz zur liberalen Metaphysik der Revolution und der damit verbundenen Tendenz, dem Bösen freien Raum zu lassen oder es sogar in Schutz zu nehmen.

 

 




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