Revolution und Gegenrevolution
gegenüber gibt es keine neutrale Stellung, wohl aber Nichtkämpfende, deren
Wünsche oder Gelüste bewußt oder unbewußt mit der einen oder anderen Seite
liebäugeln. Wir rechnen demnach nicht nur ihre offen deklarierten Parteigänger
zu den Revolutionären, sondern ebenso die „Halbgegenrevolutionäre".
Wie wir bereits gesehen haben,
verdankt die Revolution ihre Fortschritte einer Taktik der Verheimlichung ihres
wahren Gesichtes, ihres wirklichen Geistes und ihrer eigentlichen Ziele.
Das wirksamste Mittel, sie unter
ihren Anhängern unglaubwürdig zu machen, besteht darin, sie sowohl ihrem Geiste
nach als auch in den Hauptmerkmalen ihres Vorgehens oder in ihren verschiedenen
Erscheinungsformen und, scheinbar unschuldigen und unbedeutenden, Manövern
umfassend darzustellen. Sie auf diese Weise zu enthüllen, bedeutet, ihr den
härtesten Schlag zuzufügen..
Aus diesem Grunde haben sich die
gegenrevolutionären Anstrengungen mit ganz besonderer Aufmerksamkeit auf diese
Aufgabe zu richten.
Daneben sind natürlich auch die
anderen Hilfsmittel einer guten Dialektik für den Erfolg der
gegenrevolutionären Aktion unentbehrlich.
Es bestehen gewisse Möglichkeiten
der Zusammenarbeit mit dem „Halbgegenrevolutionär", wie übrigens auch mit
dem Revolutionär, bei dem gegenrevolutionäre „Gerinnsel" festzustellen
sind, aber diese Zusammenarbeit bringt ein ganz besonderes Problem mit sich:
Inwieweit ist sie klug zu nennen? Aus unserer Sicht der Dinge kann sich der
Kampf gegen die Revolution nur dann voll entfalten, wenn er Personen verbindet,
die selbst vom Virus der Revolution völlig frei sind. Natürlich kann man sich
zum Erreichen einiger konkreter Ziele ohne weiteres eine Zusammenarbeit von
gegenrevolutionären Gruppen mit den oben erwähnten Leuten vorstellen. Eine
umfassende, beständige Zusammenarbeit mit irgendwie vom Einfluß der Revolution
verseuchten Menschen ist jedoch offensichtlich äußerst unklug und vielleicht
die Ursache der meisten Fehlschläge auf seiten der Gegenrevolution.
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