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Plinio Corrêa de Oliveira
Revolution und Gegenrevolution

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  • Zweiter Teil     Die Gegenrevolution
    • VII. KAPITEL   Hindernisse auf dem Weg der Gegenrevolution
      • 2. Die Schlagwörter der Revolution
        • C. „Die gegenrevolutionäre Argumentation ist polemisierend und schädlich"
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C. „Die gegenrevolutionäre Argumentation ist polemisierend und schädlich"

Das dritte Schlagwort übt Kritik an den intellektuellen Werken der Gegenrevolution, da ihr polemisierender, das Negative herausstellender Charakter sie dazu führe, vor allem auf der Widerlegung von Irrtümern zu bestehen, statt klar und unbefangen die Wahrheit darzustellen. Im Grunde sei sie daher kontraproduktiv, weil sie den Gegner irritiert und abstößt. Abgesehen von möglichen Exzessen hat dieser scheinbar negativistische Zug durchaus seine Daseinsberechtigung. Wie wir bereits ausgeführt haben, war die Lehre der Revolution zwar schon in den Widerspruchen Luthers und der ersten Revolutionäre enthalten, wurde aber im Laufe der Jahrhunderte erst nach und nach expliziert. Die gegenrevolutionären Autoren haben denn auch von Anfang an mit Recht in den revolutionären Formulierungen selbst etwas wahrgenommen, was über die Formulierung als solche hinausging. In jeder Etappe des revolutionären Prozesses ist vor allem auch die jeweilige Revolutionsmentalität zu berücksichtigen und nicht einfach nur die ausdrücklich vorgetragene Ideologie. Eine tiefgehende, tragfähige und völlig objektive Arbeit hat deshalb darauf zu achten, daß der Marsch der Revolution Schritt für Schritt in seiner Entwicklung dargestellt wird. Dies kann aber nur mit Hilfe mühsamer Anstrengungen um die Offenlegung der im revolutionären Prozeß implizit vorhandenen Inhalte geschehen. Erst dann kann man die Revolution richtig angreifen. Die Gegenrevolutionäre halten deshalb immer die Revolution genau im Auge, um die eigenen Gedanken und Vorstellungen im Hinblick auf deren Irrtümer vorzutragen. Bei dieser harten geistigen Arbeit bilden die Lehren von Wahrheit und Ordnung aus dem heiligen Hort des kirchlichen Lehramtes für den Gegenrevolutionär einen Schatz, aus dem er Neues und Altes 6 hervorholt, um damit die Revolution in dem Maße zu widerlegen, in dem er einen tieferen Einblick in ihre schauerlichen Abgründe gewinnt.

Die Arbeit des Gegenrevolutionärs ist daher unter vielen ihrer wichtigsten Gesichtspunkte auf heilsame Weise negativ und polemisch angelegt. Das Lehramt der Kirche geht übrigens oft ganz ähnlich vor, wenn es seine Wahrheiten aufgrund des Aufkommens der verschiedensten Häresien im Laufe der Geschichte definiert und sie als eine Verurteilung des ihnen entgegengesetzten Irrtums formuliert. Die Kirche hat nie befürchtet, daß ein solches Vorgehen den Seelen zum Schaden gereichen könnte.




6) Vgl. Mt 13, 52.




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