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Plinio Corrêa de Oliveira
Revolution und Gegenrevolution

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  • Zweiter Teil     Die Gegenrevolution
    • VIII. KAPITEL   Der prozessuale Charakter der Gegenrevolution und der gegenrevolutionäre „Schock"
      • 3. Wie der Revolutionsprozeß zerschlagen werden kann
        • C. Der „Schock" der großen Bekehrungen
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C. Der „Schock" der großen Bekehrungen

Auch wenn wir hier auf diesem Gebiet eine schematische Haltung abgelehnt haben, so will uns doch die völlige und bewußte Bejahung der Revolution in ihrer konkreten Daseinsform als eine furchtbare Sünde, eine radikale Apostasie erscheinen, von der es nur ein Zurück geben kann, nämlich eine ebenso radikale Bekehrung.

Die Geschichte lehrt uns, daß die großen Bekehrungen sich meistens als eine blitzartige, aus irgendeinem inneren oder äußeren Anlaß durch die Gnade hervorgerufene Erfahrung der Seele abgespielt haben. Das Geschehen selbst ist zwar jeweils verschieden, doch tauchen in allen Fällen gemeinsame Züge auf. Beim Revolutionär, der sich zur Gegenrevolution bekehrt, geht dies im allgemeinen etwa so vor sich:

* a. Auch in der verhärteten Seele des Sünders, der sich auf dem schnellsten Wege gleich auf die extreme revolutionäre Gegenseite geschlagen hat, ist immer noch mit genug Intelligenz und gesundem Menschenverstand sowie mit einer mehr oder weniger deutlichen Tendenz zum Guten zu rechnen. Obwohl es Gott der Seele nie an der ausreichenden Gnade fehlen läßt, wartet er doch oft ab, bis sie den tiefsten Punkt des Elends erreicht, um ihr dann mit einem Mal wie beim Aufleuchten eines Blitzes die ganze Ungeheuerlichkeit ihres Irrtums und ihrer Sünde zu zeigen. Auch der verlorene Sohn ging ja erst in sich und beschloß, ins Vaterhaus zurückzukehren, als er bereits so tief gesunken war, daß er sich schon von den Schoten, von denen die Schweine fraßen, ernähren wollte 12.

* b. In der lauen, kurzsichtigen Seele, die langsam in die Revolution hineingleitet, wirken immer noch gewisse, nicht völlig abgewiesene übernatürliche Gärstoffe; der Tradition, der Ordnung, der Religion zuzuordnende Werte glimmen unter der Asche heimlich weiter. Auch diesen Seelen können sich anläßlich eines heilsamen Schreckens im Augenblick äußersten Unglücks die Augen öffnen, und alles, was eben noch dahinsiechte und abzusterben drohte, lebt plötzlich wieder auf: Der noch glimmende Docht wird wieder zur Flamme. 13




12) Vgl. Lk 15, 16-19.

13) Vgl. Mt 12.20.




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