Die Begriffe des Guten und des Bösen
können auf verschiedene Weisen erneuert werden, so etwa dadurch
• daß wir alle Formulierungen
vermeiden, die den Klang laizistischer, interkonfessioneller Moral haben
könnten, denn Laizismus und Interkonfessionalismus führen notgedrungen zum
Amoralismus;
• daß wir bei passender Gelegenheit
den göttlichen Anspruch auf Gehorsam hervorheben. Das bedeutet, daß seine
Gebote den Charakter von Gesetzen haben, denen wir uns im Geiste des Gehorsams
fügen müssen und nicht etwa nur, weil wir Gefallen an ihnen finden;
• daß wir darauf hinweisen, daß das
Gesetz Gottes wesenhaft gut und der Weltordnung konform ist, in der sich die
Vollkommenheit des Schöpfers widerspiegelt. Deshalb muß man diesem Gesetz nicht
nur gehorchen, sondern es auch lieben; dementsprechend ist das Böse nicht nur
zu meiden, sondern zu hassen;
• daß wir den Gedanken einer
Belohnung und einer Bestrafung nach dem Tode bekannt machen;
• daß wir gesellschaftliche Sitten
und Bräuche sowie Gesetze unterstützen, die das Gute fördern, das Böse aber
öffentlich ahnden;
• das wir gesellschaftliche Sitten
und Bräuche sowie Gesetze unterstützen, die darauf aus sind, die Gelegenheit
zur Sünde und alles, was der öffentlichen Sittlichkeit allein schon wegen des
Anscheins des Bösen schaden könnte, zu vermeiden;
• daß wir auf die Folgen der
Erbsünde und die Schwäche des Menschen hinweisen, ebenso aber auch an die
Fruchtbarkeit der Erlösung durch Unseren Herrn Jesus Christus sowie an die
Notwendigkeit der Gnade, des Gebetes und der beständigen Wachsamkeit erinnern;
• daß wir jede sich bietende
Gelegenheit nutzen, um auf die Rolle der Kirche als Lehrmeisterin der Tugend,
Quelle der Gnade und unversöhnliche Feindin des Irrtums und der Sünde
aufmerksam zu machen.
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