Index | Wörter: alphabetisch - Frequenz - rückläufig - Länge - Statistik | Hilfe | IntraText-Bibliothek
Plinio Corrêa de Oliveira
Revolution und Gegenrevolution

IntraText CT - Text

  • Zweiter Teil     Die Gegenrevolution
    • XI. KAPITEL   Gegenrevolution und weltliche Gesellschaft
      • 1. Gegenrevolution und gesellschaftliche Organe
        • B. Der Kampf gegen den Kommunismus
zurück - vor

Hier klicken um die Links zu den Konkordanzen auszublenden

B. Der Kampf gegen den Kommunismus

Mit diesem Untertitel wenden wir uns Organisationen zu, denen es an erster Stelle nicht um den Aufbau einer gerechten Gesellschaftsordnung, sondern um die Bekämpfung des Kommunismus geht. Wir haben bereits von den Gründen gesprochen, die uns diese Art von Organisationen legitim und oft sogar unerläßlich erscheinen lassen. Wir möchten damit die Gegenrevolution jedoch nicht mit eventuellen Mißgriffen identifizieren, die sich solche Organisationen in dem einen oder anderen Land vielleicht haben zuschulden kommen lassen.

Die gegenrevolutionäre Durchschlagskraft solcher Vereinigungen läßt sich jedenfalls auf dem ihnen zustehenden Gebiet entschieden verbessern, wenn ihren Mitgliedern stets einige wesentliche Wahrheiten vor Augen gehalten werden:

• Der Kommunismus läßt sich nur auf intelligente Art wirkungsvoll widerlegen. Allein die ständige Wiederholung von Schlagworten, so intelligent und geschickt diese auch sein mögen, reicht dazu nicht aus.

• In gebildeten Kreisen hat sich die Widerlegung gegen die grundsätzlichsten Behauptungen der kommunistischen Lehre zu richten. Äußerst wichtig ist es, auf den wesentlich philosophisch-sektiererischen Charakter dieser Lehre hinzuweisen, aus deren Prinzipien sich eine besondere Auffassung vom Menschen, von der Gesellschaft, vom Staat, von der Geschichte, der Kultur usw. ableitet, so wie die Kirche aus Offenbarung und Sittengesetz alle Grundsätze christlicher Kultur ableitet. Der Kommunismus als eine Sekte, die in sich die ganze Fülle der Revolution enthält, ist demnach mit der Kirche unvereinbar.

• Die Massen wissen nichts vom sogenannten wissenschaftlichen Kommunismus, noch ist es die Marxsche Lehre, die sie anzieht. Ein ideologischer Angriff gegen den Kommunismus hat sich beim gro ßen Publikum vor allem gegen einen weitverbreiteten Geisteszustand zu richten, dessen sich oft sogar die Gegner der Kommunismus selbst schämen. Aus dieser Geisteshaltung heraus entspringt nämlich der mehr oder weniger bewußte Gedanke, daß alle Ungleichheit im Grunde eine Ungerechtigkeit ist, und daß man dementsprechend nicht nur das große, sondern auch das mittlere Besitztum abschaffen müsse, denn wenn es keine Reichen gäbe, gäbe es auch keine Armen. Wie man sieht, handelt es sich um die Überreste gewisser sozialistischer Schulen des 19. Jahrhunderts, die man mit dem Duft einer romantischen Gefühlsduselei verbrämt hat. Daraus entspringt eine Mentalität, die sich zwar selbst gern als sozialistisch bezeichnet, gleichzeitig jedoch gegen den Kommunismus zu sein vorgibt. Diese, im Westen immer mehr um sich greifende Mentalität ist viel gefährlicher als die eigentliche marxistische Indoktrination. Sie führt uns langsam auf den abschüssigen Weg der Konzessionen, an deren Ende sogar die Umwandlung der Nationen diesseits des Eisernen Vorhangs in kommunistische Republiken stand. Diese Konzessionen sind der Ausdruck eines gewissen Trends zum wirtschaftlichen Egalitarismus und zur Planwirtschaft, den man in allen Bereichen spüren kann. Die Privatinitiative wird immer mehr eingeschränkt. Die Erbschaftssteuer ist so hoch, daß oft das Finanzamt zum Haupterben wird. Amtliche Eingriffe in den Devisenhandel, in Ein- und Ausfuhr machen alle industriellen, kommerziellen und währungspolitischen Interessen vom Staat abhängig. Dieser mischt sich überall ein, egal ob es um Löhne, Mieten oder Preise geht. Ihm gehören ganze Industrien, Banken, Hochschulen, Zeitungen, Rundfunkstationen, Fernsehsender usw. Und während der gleichmacherische Dirigismus die Volkswirtschaft verwandelt, zerstören Sittenlosigkeit und Liberalismus die Familie und bereiten der sogenannten freien Liebe den Weg.

Würde man gegen diese Geisteshaltung nicht im besonderen angehen, wäre der Westen in fünfzig oder hundert Jahren kommunistisch, selbst wenn eine Naturkatastrophe ganz Rußland und China auslöschen würde.

• Das Recht auf Eigentum ist so heilig, daß die Kirche selbst ein Regime, daß ihr alle Freiheit und alle Unterstützung schenkte, als unerlaubt ablehnen müßte, wenn dieses eine Gesellschaftsordnung mit sich brächte, in der alle Güter in Gemeineigentum zu überführen wären.




zurück - vor

Index | Wörter: alphabetisch - Frequenz - rückläufig - Länge - Statistik | Hilfe | IntraText-Bibliothek

Best viewed with any browser at 800x600 or 768x1024 on Tablet PC
IntraText® (V89) - Some rights reserved by EuloTech SRL - 1996-2007. Content in this page is licensed under a Creative Commons License