II. KAPITEL
Wie wir
gesehen haben, 6 waren es drei große Revolutionen, die die Hauptetappen
des stufenweisen Zerstörungsprozesses der Kirche und der christlichen Kultur
bildeten: Im 16. Jahrhundert waren dies der Humanismus, die Renaissance und der
Protestantismus (I. Revolution); im 18. Jahrhundert war es die Französische
Revolution (II. Revolution), und im zweiten Jahrzehnt unseres Jahrhunderts war
es der Kommunismus (III. Revolution).
Die
genannten drei Revolutionen sind nur als Bestandteile eines ungeheuren Ganzen,
d.h. der Revolution, zu verstehen.
Da wir es
bei der Revolution mit einem Prozeß zu tun haben, hat die III. Revolution
natürlich seit 1917 nicht haltgemacht, vielmehr befindet sie sich heute auf
einem wahren Höhepunkt *.
Betrachtet man heute die
kommunistischen Regimen unterworfenen Gebiete und Völker, so kommt man zu dem
Schluß, daß die III. Revolution über ein in der Geschichte noch nie dagewesenes
Weltreich verfügt. Dieses Weltreich bildet andauernd einen Faktor der
Unsicherheit und der Uneinigkeit unter den größten nichtkommunistischen
Nationen.
Kommentar aus dem Jahre 1992:
Des weiteren halten die Führer der
III. Revolution die Fäden in der Hand, an denen in der ganzen
nichtkommunistischen Welt die erklärtermaßen kommunistischen Parteien sowie das
ungeheure Netz der Kryptokommunisten, Parakommunisten, nützlicher Idioten und
Spione hängen, die nicht nur innerhalb der nichtoffiziellen kommunistischen,
sozialistischen und anderen Parteien zu finden sind, sondern sogar in den
Kirchen 7, in beruflichen und kulturellen Vereinigungen, in Banken, in
der Presse, im Fernsehen, im Rundfunk, im Film usw.
Dem nicht genug, handhabt die III.
Revolution auch noch mit unglaublichem Geschick die Taktiken der
psychologischen Kriegsführung, von der noch zu reden sein wird. Mit ihrer Hilfe
gelingt es dem Kommunismus, weite Kreise der nichtkommunistischen westlichen
Öffentlichkeit in einen Zustand gleichgültiger, dümmlicher Apathie zu
versetzen. Mit derlei Taktiken kann sich die III. Revolution auf diesem Gebiet
noch deutlichere Erfolge versprechen, während außenstehende Beobachter verwirrt
die Tatsachen analysieren.
Die Tatenlosigkeit wenn nicht gar
betonte Mithilfe einer großen Anzahl „demokratischer" Regierungen und
heimlicher privater Wirtschaftskräfte des Westens bilden so zusammen mit dem
mächtigen Kommunismus ein schreckenerregendes Gesamtbild, dem sich die heutige
Welt gegenüber sieht.
Unter diesen Bedingungen ist es
menschlich gesehen unvermeidlich, daß die III. Revolution, falls der
Revolutionsprozeß sich wie bisher weiterentwickelt, letztendlich ihren Triumph
über die ganze Welt ausbreitet. - In welcher Zeitspanne? Viele werden wohl
erschrecken, wenn wir rein hypothetisch einmal von weiteren zwanzig Jahren
sprechen. Eine solche Frist wird ihnen überraschend kurz vorkommen. Wer kann
jedoch in Wirklichkeit garantieren, daß dieses Ereignis nicht schon in zehn
oder fünf Jahren eintritt, oder sogar noch früher?
Die Nähe, ja das eventuell direkte
Bevorstehen dieser großen Hekatombe ist sicherlich eines der Kennzeichen, die
im Vergleich der Aussichten des Jahres 1959 mit denen von 1976 einen größeren
Wandel in der Weltkonjunktur deutlich machen.
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