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Plinio Corrêa de Oliveira
Revolution und Gegenrevolution

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  • Dritter Teil   Revolution und Gegenrevolution Zwanzig Jahre Später
    • III. KAPITEL   Geburt der IV. Revolution
      • 2. IV. Revolution und Tribalismus: eine Möglichkeit
        • B. Strukturalismus - vortribale Tendenzen
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B. Strukturalismus - vortribale Tendenzen

Wie dem auch sei, soweit man im Strukturalismus ein mehr oder weniger genaues, auf jeden Fall jedoch richtungsweisendes Bild der IV. Revolution sieht, müssen auch gewisse Erscheinungen, die sich während der letzten zehn oder zwanzig Jahre verallgemeinert haben, als Vorläufer und Triebkräfte des strukturalistischen Vordringens gesehen werden.

So tendiert der Untergang der traditionellen westlichen Kleiderordnung, an deren Stelle immer mehr die Freikörperkultur tritt, offensichtlich dahin, daß langsam Sitten aufkommen und sich ein bürgern, die höchstens noch den Federlendenschurz bestimmter Stämme oder aber unter strengeren klimatischen Verhältnissen Umhänge nach Art der Lappen gelten lassen.

Das rapide Verschwinden höflicher Zuvorkommenheit kann letzten Endes nur dahin führen, daß man sich schließlich auf die absolute Einfachheit (auf andere Bezeichnungen wollen wir lieber verzichten) des menschlichen Umgangs im Stammeswesen beschränken wird.

 

Der wachsende Widerwille gegen alles Durchdachte, Strukturierte, Methodische kann in seinen letzten Auswüchsen nur zu einem fortwährenden, unsteten Waldläuferleben führen, das nur hin und wieder von der instinktiven, sozusagen automatischen Ausführung absolut lebensnotwendiger Tätigkeiten unterbrochen wird.

Die Abneigung gegen jede Art von intellektueller Anstrengung, vor allem gegen Abstraktionen, Theorienbildung und doktrinäres Denken, kann endlich doch nur zu einer Übersteigerung der Sinne und der Einbildungskraft führen, zur „Kultur der Bilder", vor der Paul VI. die Menschheit warnen zu müssen glaubte 21.

Symptomatisch ist auch das immer häufiger vorgetragene Lob einer ArtKulturrevolution", aus der künftig eine nachindustrielle Gesellschaft hervorgehen soll, die zwar noch nicht klar umrissen erscheint, von der jedoch der chinesische Kommunismus, wie er manchmal dargestellt wird, ein erstes Muster sein soll.




21) „ Wir wissen sehr wohl, daß der Mensch angesichts der Wortflut in unserer Zeit oft des Hörens müde wird und, schlimmer noch, dem Wort gegenüber abstumpft. Wir kennen auch die Gedanken zahlreicher Psychologen und Soziologen, die behaupten, der moderne Mensch habe die Zivilisation des Wortes, die nun unwirksam lind, überflüssig geworden sei, hinter sich gelassen und lebe nun in einer Zivilisation des Bildes" (vgl. Apostolisches Schreiben Evangelii nuntiandi, B. Dezember 1975. Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls, 2. Herausgeber: Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz, Bonn, S. 30).




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