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Plinio Corrêa de Oliveira
Revolution und Gegenrevolution

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  • Dritter Teil   Revolution und Gegenrevolution Zwanzig Jahre Später
    • III. KAPITEL   Geburt der IV. Revolution
      • 3. Die Pflichten der Gegenrevolutionäre angesichts der heraufziehenden IV. Revolution
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3. Die Pflichten der Gegenrevolutionäre angesichts der heraufziehenden IV. Revolution

Wenn sich zahllose Fakten in einer Weise aneinanderreihen lassen, daß Möglichkeiten wie die der bevorstehenden Geburt der IV. Revolution plausibel erscheinen, was bleibt da dem Gegenrevolutionär zu tun?

In der Perspektive von Revolution und Gegenrevolution hat er vor allem die Bedeutung der Revolution der Tendenzen 22 innerhalb des Entstehungsprozesses der IV. Revolution und in der aus ihr hervorgehenden Welt zu betonen, und er muß bereit sein zu kämpfen, nicht   allein in der Absicht, die Menschen auf die immer deutlicher werdende führende Rolle dieser Tendenzen aufmerksam zu machen, die im Grunde die rechte menschliche Ordnung untergraben, sondern auch auf der tendenziellen Ebene alle legitimen und angebrachten Mittel dafür einzusetzen, diese Revolution in den Tendenzen zu bekämpfen. Er muß auch die neuen Schritte des Prozesses im Auge behalten, sie analysieren und voraussehen, um der höchsten Form der tendenziellen Revolution, wie etwa der revolutionären psychologischen Kriegsführung, die die heraufziehende IV. Revolution bedeutet, so früh wie möglich alle nur denkbaren Hindernisse in den Weg zu stellen.

 

Kommentar aus dem Jahre 1992:
Entmonarchisierung" der kirchlichen Autoritäten
Unter dieser Perspektive, die etwas Historisches und Konjekturales an sich hat, könnte man gewisse Veränderungen, die eigentlich nichts mit diesem Prozeß zu tun haben, als Übergänge zwischen dem vorkonziliären status quo und dem hier angegebenen extremen Gegenteil sehen. So zum Beispiel die Tendenz zum Kollegiat als einer innerhalb der Kirche unabdingbaren Form der Machtausübung und Ausdruck einer gewissenEntmonarchisierung" der kirchlichen Autorität, die damit ipso facto auf jeder Ebene viel enger als früher an die unmittelbar darunter liegenden Ebenen gebunden wäre.
Wenn man dies alles bis zu seinen äußersten Konsequenzen führte, könnte eine Tendenz zur endgültigen, allgemeinen Einführung der Wahl durch das Volk in der Kirche entstehen, ein Prozedere, das zu anderen Zeiten verschiedentlich von ihr angewandt wurde, um bestimmte kirchliche Ämter zu besetzen. Am Ende könnte es sogar zu einer von den Tribalisten erträumten Situation kommen, in der die ganze Hierarchie in eine unhaltbare Abhängigkeit vom Laikat, dem scheinbar notwendigen Sprachrohr des göttlichen Willens, geraten würde. Diesen „göttlichen Willen" würde das tribalistische Laikat wohl mittelsmystischer" Offenbarungen aus dem Munde irgendeines Zauberers, pfingstlerischen Gurus oder Hexers kennenlernen; damit würde die Hierarchie angeblich ihre Aufgabe, dem Willen Gottes selbst zu gehorchen, dadurch nachkommen, daß sie dem Laikat gehorcht.

 

 

Sollte die IV. Revolution Zeit genug haben, sich zu entwickeln, bevor die III. Revolution ihr großes Abenteuer versucht, wird der Kampf gegen sie vielleicht die Erarbeitung eines weiteren Kapitels von Revolution und Gegenrevolution erforderlich machen. Und es ist gut möglich, daß dieses Kapitel allein soviel Raum einnehmen wird wie der, den wir hier den drei vorausgegangenen Revolutionen gewidmet haben.

Einem Verfallsprozeß ist es nämlich eigen, alles fast unendlich schwieriger zu machen. Deshalb ist auch jede neue Etappe der Revolution komplizierter als die vorausgegangene, und damit sieht sich die Gegenrevolution gezwungen, ihrerseits entsprechend immer detailliertere und komplexere Anstrengungen zu machen.

*         *         *

Mit diesem Ausblick auf die Revolution und die Gegenrevolution sowie auf die zukünftige Arbeit, die uns die eine wie die andere auferlegen werden, schließen wir diese Überlegungen ab.

Ungewiß wie jedermann über den morgigen Tag erheben wir betend unsere Augen zum erhabenen Throne Mariens, der Königin der Welt, und dabei treten uns die auf sie abgewandelten, vom Psalmisten an Gott gerichteten Worte auf die Lippen:

Ad te levavi oculos meos, qui habitas in Caelis. Ecce sicut oculi servorum in manibus dominorum suorum, sicut oculi ancillae in manibus dominae suae; ita oculi nostri ad Dominam Matrem nostram donec misereatur nostri23.

Ja, wir wenden unsere Augen zu der Lieben Frau von Fatima mit der Bitte, uns so bald wie möglich die Reue zu schenken, die uns die große Vergebung bringt, die Kraft, die großen Schlachten zu schlagen, und die Selbstverleugnung, die uns bei den großen Siegen, die die Errichtung ihrer Herrschaft mit sich bringen wird, uneigennützig sein läßt. Diese Siege ersehnen wir aus ganzem Herzen, wenn auch die Kirche und das Menschengeschlecht vorher noch durch die apokalyptischen, aber dennoch gerechten, erneuernden und barmherzigen Strafen hindurch müssen, die sie 1917 in der Grotte von Iria vorausgesagt hat.

 

 




22) Vgl. Erster Teil, V. Kap., 1-3.

23) „Ich erhebe mein Antlitz zu Dir, der Du thronest im Himmel. Fürwahr, wie die Augen der Knechte auf ihres Gebieters Hand, wie die Augen der Magd auf ihrer Gebieterin Hand, so blicken unsere Augen auf unsere Herrin und Mutter, bis sie sich unser erbarmt." (Vgl. Ps 122, 1-2)




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