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Plinio Corrêa de Oliveira
Revolution und Gegenrevolution

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  • Erster Teil   Die Revolution
    • III. KAPITEL Kennzeichen dieser Krise
      • 5. Sie ist prozessualer Natur
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5. Sie ist prozessualer Natur

Es handelt sich bei dieser Krise keineswegs um ein spektakuläres, isoliert auftretendes Geschehen, wir haben es vielmehr mit einem kritischen, fünfhundertjährigen Prozeß zu tun, in dem sich immer wieder Ursachen und Wirkungen aneinanderreihen. Unter bestimmten geschichtlichen Umständen kraftvoll aus den Tiefen der Seele und der Kultur des abendländischen Menschen hervorgebrochen, ruft er seit dem 15. Jahrhundert unaufhörlich Konvulsionen um Konvulsionen hervor. Mit vollem Recht lassen sich auf ihn die Worte Pius XII. über einen subtilen, geheimnisvollenFeind" der Kirche anwenden: „Er ist an allen Orten unter allen Menschen anzutreffen, ist gewalttätig und arglistig. Während der letzten Jahrhunderte versuchte er immer wieder, die geistige, moralische, gesellschaftliche Einheit des mystischen Leibes Christi zu zerstören. Er wollte eine Natur ohne Gnade, eine Vernunft ohne Glauben, Freiheit ohne Autorität und manchmal auch Autorität ohne Freiheit. Dieser„ Feind" trat mit einer verblüffenden Skrupellosigkeit immer deutlicher in Erscheinung: Christus ja, aber keine Kirche! Später dann: Gott ja, aber ohne Christus! Und schließlich der ruchlose Ruf: Gott ist tot!, mehr noch, Gott hat es nie gegeben! Und nun dieser Versuch, die Weltordnung auf Fundamenten zu errichten, denen wir ohne Zögern die Hauptverantwortung für das die Menschheit bedrohende Unheil zuschreiben: eine gottlose Wirtschaft, ein gottloses Recht, eine gottlose Politik"1.

Es wäre ein Irrtum, diesen Prozeß als eine zufällige Abfolge von Ursachen und Wirkungen zu sehen, die eben einen unerwarteten Ablauf genommen hätten. Schon in ihren Anfängen verfügte die Krise über die notwendige Energie, alle ihre Potentialitäten Wirklichkeit werden zu lassen, und bis heute ist sie stark genug, Konvulsionen von äußerster Intensität hervorzurufen und somit jene abschließenden Zerstörungen anzurichten, auf die sie letztendlich angelegt ist.

So steuert die Krise unter dem bedingenden Einfluß verschiedenster äußerlicher Faktoren kultureller, gesellschaftlicher, wirtschaftlicher, ethnischer, geographischer und anderer Natur auf oft recht gewundenen Wegen unaufhörlich ihrem tragischen Ende entgegen.




1) Ansprache an den Männerverband der italienischen Katholischen Aktion, 12.10.1952, Discorsi e Radiomessaggi, Bd. XIV, S. 359..




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