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Päpstlicher Rat „Cor Unum“
Hunger in der Welt

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  • III. FÜR EINE SOLIDARISCHERE WIRTSCHAFT
      • Dem einzelnen Menschen und der ganzen Menschheit besser dienen
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III.

FÜR EINE SOLIDARISCHERE WIRTSCHAFT

Dem einzelnen Menschen und der ganzen Menschheit besser dienen

38. Wachsender Wohlstand ist für die Entwicklung notwendig, aber die makroökonomischen Reformen, die immer mit einer Begrenzung der Einkommen einhergehen, können scheitern, wenn die Strukturreformen - vor allem im staatlichen Sektor - nicht mit der nötigen politischen Entschlossenheit verwirklicht werden: Reform der Rolle des Staates, Abbau der Hindernisse im politischen und sozialen Bereich. Ansonsten wird unnötigem Leid und einem schnellen Scheitern Vorschub geleistet. Diese anspruchsvollen, manchmal sogar äußerst brutalen Reformen werden immer von Hilfen der internationalen Gemeinschaft begleitet, die Druck auf die politisch Verantwortlichen ausübt - oft auf deren Wunsch hin, damit dem Land vor Augen tritt, welche Entscheidungen nötig sind, Entscheidungen, die die Industrieländer seit den Jahren des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr zu treffen hatten.

Es ist Aufgabe der internationalen Institutionen, Vorkehrungen zu treffen, um das Leiden derer abzumildern, die von den Neuerungen am meisten betroffen werden. Diese flankierenden Maßnahmen müssen in die von den Regierungen ausgearbeiteten Pläne integriert werden. Dabei ist auf deren Ratschläge zu hören. Die Internationalen Organisationen sollten gleichfalls das Vertrauen in die Regierung des Landes fördern, damit diese in Zeiten der Reformen die nötige finanzielle Unterstützung von staatlicher oder privater Seite erhält. Sie müssen ebenfalls auf die Regierung Druck ausüben, alle sozialen Gruppen an der gemeinsamen Anstrengung mitwirken zu lassen. Sonst wird kein höheres Gemeinwohl und keine soziale Gerechtigkeit erreicht, die unter solchen Gegebenheiten so schwer zu erhalten ist, gerade weil sie in den Kinderschuhen steckt.

Das Personal der internationalen Institutionen muß unabdingbar über technisches Know-how verfügen, was glücklicherweise im allgemeinen der Fall ist, aber auch über Einfühlungsvermögen, das nicht durch bürokratische Regelungen oder eine rein wirtschaftliche Ausbildung erlernt werden kann. Gerade hier verdienen die Armen besonders aufmerksames Gehör. Es geht darum, konkrete Maßnahmen im Einklang mit den NRO und den Katholischen Verbänden sowie im Dialog mit den Ärmsten zu treffen. Die Bedeutung dieses Aspekts kann nicht oft genug betont werden. National und international Verantwortliche neigen dazu, dies zu vergessen, da allein der technische Aspekt schon enorme Probleme mit sich bringt.

Alle nationalen und internationalen Organisationen, die ständig mit entwicklungsschwachen Ländern im Dialog stehen, müssen persönliche und informelle Kommunikation ermöglichen zwischen den örtlichen Helfern und denen, die im technischen Bereich die Linien der Reformen vorgeben. Hierbei ist das gegenseitige Vertrauen derer, die gemeinsam den Menschen, jedem einzelnen Menschen dienen, von großer Wichtigkeit, damit Ökonomismus oder Ideologie vermieden werden.




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