Das
Schuldenproblem lösen
42. Wie weiter
oben schon erwähnt, wird die Schuldenlast sei 1985 von der
Weltgemeinschaft verwaltet. Wichtigstes Anliegen ist es, das Finanzsystem, das
die Finanzinstitutionen aller Länder verbindet, aufrechtzuerhalten. Dieses
System hat in verschiedenen Ländern und im Laufe verschiedener Krisen dazu
geführt, daß die Schulden sich auf einem bestimmten Niveau
eingependelt haben und die Gläubiger eines Landes alle auf der gleichen
Stufe stehen. Diese Situation hat nichts mit Recht oder sozialer Gerechtigkeit
zu tun. Im Gegenzug dazu haben alle Kreditgeber einen gewissen Teil ihrer
Forderungen aufgeben müssen, je nach Schuldensituation. Dies erfordert
sehr viel Wachsamkeit und Gerechtigkeitssinn, damit die mutigsten und tüchtigsten
Reformländer nicht gegen über anderen benachteiligt werden.
Natürlich
muß der Schuldenberg noch weiter abgetragen werden. Aber die Verringerung
der Schulden muß um der Gerechtigkeit willen mit Reformen in allen
Ländern einhergehen, damit sie nicht Opfer neuer Ungleichgewichte werden,
nachdem sie die Ursachen, die sie in die Schuldenkrise geführt hat, schon
vergessen haben: defizitärer Staatshaushalt, nicht sinnvoll eingesetzte
öffentliche Finanzmittel, private Entwicklung ohne wirtschaftliche Interessen,
übersteigerte Konkurrenz zwischen Kreditgeberländern und
Exportländern, die unnötige oder sogar schädliche Verkäufe
fördern. Wichtig ist es zu erkennen, daß eine Verbesserung der Lage
eines Entwicklungslandes nur möglich ist, wenn der soziale und
politisch-institutionelle Rahmen stabiler gemacht wird.
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