Die Rolle
von Forschung und Erziehung
50. Die
Aufgaben der Verantwortlichen im politischen und finanziellen Bereich sind
gewiß von hohem Rang. Und doch ist bei einer so gewichtigen
Herausforderung wie der des Hungers, der Mangelernährung und der Armut
jeder Mensch dazu aufgerufen, sich zu fragen, was er tut oder tun könnte.
Wir brauchen die Unterstützung der Wissenschaft: die intellektuelle Elite
muß ihr Wissen und ihren Einfluß zur Lösung des Problems
mobilisieren. Forschungsarbeiten in der Biotechnologie beispielsweise
können dazu beitragen, die Ernährungssicherheit, die
Gesundheitsfürsorge und die Energieversorgung weltweit - im Norden wie im
Süden - zu verbessern. Die Geisteswissenschaften sollten durch ein
besseres Verständnis und eine gerechtere Interpretation der Organisation
im sozialen Bereich die Unausgewogenheiten des herrschenden Systems und seine
negativen Folgen verdeutlichen und so dazu beizutragen, sie zu beheben. Sie
können auch neue Wege für eine Solidarität zwischen den
Völkern suchen und beschreiben;
– die
Sensibilisierung von Menschen und Völkern: Gewinnen für die
Nächstenliebe ist Aufgabe von Eltern, Erziehern, politisch Verantwortlichen
- egal welcher Ebene - und Medienexperten; letztere haben eine besonders
wichtige Aufgabe bei der Bewußtseinsbildung;
– eine
Entwicklung, die diesen Namen verdient, in allen Ländern: Es sollte eine
Erziehung gefördert werden, die nicht nur die nötigen Elemente
für die Kommunikation, für die persönliche oder
gemeinnützige Arbeit liefert, sondern die auch den Grundstein für ein
sittliches Bewußtsein legt. Die Trennung von Erziehung und Entwicklung
muß entfallen. Beide Ziele sind voneinander abhängig und derart
miteinander verknüpft, daß es wichtig ist, sie gleichzeitig zu
verfolgen, will man nachhaltige Ergebnisse erzielen. Aus solidarischer Pflicht
ist daran mitzuarbeiten, »daß möglichst bald alle Menschen auf der
ganzen Welt in den Genuß einer angemessenen Erziehung und Bildung
gelangen können«.(74)
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