Die
moderne Landwirtschaft
21. Intensive
Landwirtschaft wird in wachsendem Maße für Umweltschäden
verantwortlich gemacht, vor allem für die Verschmutzung der
natürlichen Ressourcen wie Wasser und Böden durch den
übermäßigen Einsatz von Dünger und Pflanzenschutzmitteln.
Intensivierung der Landwirtschaft wird in erster Linie definiert als
Erhöhung des Verhältnisses aus dem Verbrauch von Rohstoffen und
Maschinen (hauptsächlich industrieller Natur) und der genutzten
landwirtschaftlichen Fläche. Wir beobachten eine Entkoppelung der
landwirtschaftlichen Produktionstechnologien von ihrer natürlichen
Grundlage, den Böden. Die Beziehung zwischen diesen beiden
Größen weicht einer riskanten Dualität von landwirtschaftlicher
Technologie und wirtschaftlichem Umfeld.
Eine
Intensivierung der Landwirtschaft erfordert im allgemeinen einen hohen
Kapitaleinsatz. In den meisten Entwicklungsländern herrscht jedoch eine
Selbstversorgungskultur vor, die vornehmlich auf »menschlichem« Kapital
gründet und nur über begrenzte technische Hilfsmittel und
Wasservorräte verfügt. Die »grüne Revolution« hat zwar gewisse
Erfolge gehabt; das Nahrungsmittelproblem vieler Entwicklungsländer hat
sie jedoch nicht lösen können.
Wenn nun
weitere Maßnahmen zur Verbesserung der intensiven Landwirtschaft und des
Umweltschutzes anstehen, so sollten hierfür - wie in den
industrialisierten Ländern - andere Produktionssysteme zum Einsatz kommen,
die die natürlichen Ressourcen besser schützen und eine weite
Streuung des Produktionseigentums aufrechterhalten. Deshalb sollten
landwirtschaftliche Züchterverbände, die verantwortliche Verwaltung
der Wasserressourcen und die Ausbildung zu kooperativen Organisationsformen
gefördert werden.
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