Dringlichkeit
der Abrüstung
29. Regionale
Konflikte haben innerhalb von fünfzig Jahren ca. siebzehn Millionen
Menschenleben gefordert. »In den achtziger Jahren sind die Militärausgaben
auf den höchsten Stand in Friedenszeiten gestiegen; sie werden auf eine
Billion (tausend Milliarden) Dollar (pro Jahr) geschätzt. Sie machten etwa
fünf Prozent des gesamten Welteinkommens aus«.(45) Hier zeigt
sich, wie wichtig und vordringlich es ist, daß alle politisch und
wirtschaftlich Verantwortlichen handeln, damit diese gigantischen Summen, die
bislang für den Tod ausgegeben wurden - auf der nördlichen wie auf der
südlichen Halbkugel - von nun an für das Leben ausgegeben werden.
Eine solche Haltung entspräche den sittlichen Kräften, die für
eine schrittweise Abrüstung kämpfen. So würden beachtliche
finanzielle Mittel frei, die den Entwicklungsländern zugute kommen
könnten; denn sie benötigen sie dringend für ihren
Fortschritt.(46)
Eine besonders
hartnäckige »Struktur der Sünde« ist der Export von Waffen in einer
Quantität, die weit über das berechtigte Bedürfnis nach
Selbstverteidigung des Käuferlandes hinausgehen oder die für den
internationalen Waffenhandel bestimmt sind. Heutzutage kann jeder, der
über die nötigen finanziellen Mittel verfügt, per Katalog
modernste Waffen bestellen. In diesem Bereich breitet sich die Korruption aus.
Schlimmer aber noch ist diese üble Praxis in sich. Wir sollten den Hut vor
jenen Regierungen ziehen, die den Mut hatten, Verträge über
Waffenkäufe, die ihre Vorgänger - Regime, die sich bis an die
Zähne bewaffnet haben - eingegangen waren, nicht zu verlängern und die
so Gefahr liefen, sich den Unmut der exportierenden Länder zuzuziehen.
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