Achtung
der Umwelt
30. Die Natur
ist dabei, uns eine Lektion in Sachen Solidarität zu erteilen, aber wir
beachten sie kaum. Bei der Herstellung von Nahrungsmitteln sind alle Menschen
aktive oder passive Bausteine eines Ökosystems. Dem Bewußtsein
eröffnet sich so ein neues Feld der Verantwortung.
Man kann nicht
eine wachsende Anzahl von Menschen satt machen wollen und gleichzeitig die
Landwirtschaft schwächen. Und doch verschmutzt die Landwirtschaft derart
die Umwelt (massenhafter Einsatz von Dünger, Pestiziden und Maschinen),
daß sie zum Industriesektor geworden ist; eine saubere Produktionsweise
ist in diesem Sektor noch nicht Wirklichkeit geworden. Umweltverschmutzung,
übermäßiger Konsum, Versteppung und Entwaldung gefährden
neben anderen lebensnotwendigen Ressourcen Luft, Wasser, Böden und
Wälder. Innerhalb von fünfzig Jahren wurde die Hälfte des
tropischen Regenwaldes abgeholzt mit dem Ziel, die Böden anders zu nutzen
oder durch beschleunigte Ausbeutung die Schuldenlast abbauen zu können.
Welche Kurzsichtigkeit! In den ärmsten Regionen wird die Versteppung durch
Überlebensstrategien hervorgerufen, die die Armut noch
vergrößern: Überweidung, Abholzen von Bäumen und
Büschen zum Kochen von Nahrung oder zum Heizen.(47)
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