Gemeinschaftliche
Initiativen
34. Eine
wachsende Anzahl von Menschen und Gruppen antwortet auf das Elend mit der
Teilnahme an gemeinschaftlichen Aktionen. Sie sind es wert, gefördert zu
werden. Mehr und mehr Länder unterstützen die Beteiligung der
Bevölkerung an diesen Initiativen, aber verschiedene Kräfte versuchen
immer noch, sie zu zerstören, weil sie ihnen lästig sind - was zum
Teil folgenschwer ist - obwohl sie doch unerläßliche Grundlage einer
echten Entwicklung sind.
Verschiedene
Nicht-Regierungs-Organisationen (NRO) im Entwicklungssektor wurden aufgrund
örtlicher Initiativen ins Leben gerufen. Sie haben die Entstehung einer
neuen volksnahen Bürgerschaft in mehreren Entwicklungsländern
gefördert. Diese NRO haben verschiedenste Möglichkeiten der
Konzertierung und Unterstützung auf den Weg gebracht. Dank der aktiven
Mithilfe des Volkes, die dadurch entstand, konnte eine große Anzahl armer
Menschen ihr Elend überwinden und ihre Situation, die von Hunger und
Mangelernährung geprägt war, verbessern.
In den letzten
Jahren haben Internationale Katholische Verbände und neue Kirchliche
Gemeinschaften Initiativen im sozialen und wirtschaftlichen Bereich
verwirklicht. In ihrem Kampf gegen Hunger und Elend sind sie geistige Erben
etwa von mittelalterlichen Berufsverbänden, vor allem von den
Genossenschaften des 19. Jhdts. Die Initiatoren, die sich für das
Gemeinwohl einsetzten, gründeten Institutionen im Sinne des Evangeliums
oder in Anlehnung an soziale Solidarität. Der erste, der die Bedeutung der
Hilfe zur Selbsthilfe hervorhob, war der Quäker P.C. Plockboy (1695).
Andere Pioniere sind besser bekannt: Félicité Robert de Lamennais
(1854), Adolf Kolping (1865), Robert Owen (1858), Baron Wilhelm Emmanuel von
Ketteler (1877). Heute entstehen Vereinigungen, die das Gemeinwohl der
Gesellschaft anstreben und Egoismus, Hochmut und Habgier, die häufig das
Gemeinschaftsleben regieren, zurückdrängen wollen. Die Erfahrungen,
die im Laufe der Geschichte gemacht worden sind und die Ergebnisse dieser neuen
Initiativen geben Anlaß zu der Hoffnung, daß in Zukunft ihre
Früchte geerntet werden können.(51)
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