höchste Gut halten, lange zu
leben, während der Apostel zum Herrn eilte. Man wird ganz gewiß bei den
Verfolgungen der Bereitwilligste, beim Martyrium der Standhafteste, der
Willfährigste beim Hergeben, der Zurückhaltendste im Erwerb sein, und zuletzt
mit besonderer Ruhe sterben, da man ja Kinder hinterläßt, welche uns vielleicht
ein Begräbnis besorgen. Werden solche Leute vielleicht durch die Sorge um den
Staat dazu bewogen? Damit die Städte nicht ausstürben, wenn nicht für Nachwuchs
gesorgt wird, die gesetzlichen Rechte und der Handel nicht zugrunde gehen, die
Tempel nicht leer stehen und damit es nicht an Leuten fehlt, die das Geschrei
erheben: Die Christen vor die Löwen! Solche Rufe sind es, welche die zu hören
wünschen, die nach Kindern verlangen.
Zur Anempfehlung des
Witwenstandes dürften schon die, zumal bei uns eintretenden Ungelegenheiten,
welche durch Kinder versucht werden, genügen34); zur Aufziehung derselben
müssen die Menschen ja sogar erst durch Gesetze angehalten werden, weil kein
weiser Mann von freien Stücken jemals nach Kindern verlangt. Was wirst du also
tun, wenn du die neue Gattin mit dem, was du verstehst, in andere Umstände
versetzt hast? Willst du dann etwa das Empfangene durch Arzneimittel
beseitigen? Mich dünkt, es ist uns ebenso wenig erlaubt, einen in der Geburt
begriffenen Menschen als einen schon geborenen zu töten. Aber vielleicht wirst
du dich erkühnen, in jener Zeit, wo deine Frau schwanger ist, ein Heilmittel
für diesen großen Kummer von Gott zu erbitten, weil du das in deiner Gewalt befindliche
Heilmittel35) verschmäht hast. Vermutlich wird man sich eine
unfruchtbare Frau besorgen oder eine, die schon im kälteren Alter steht?! Sehr
weise und vor allem auch der Religion entsprechend! Denn daran, daß eine
Unfruchtbare oder eine Greisin durch den Willen Gottes geboren habe36), glauben wir ja nicht. Das
kann